Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Trier. In einem feierlichen Gottesdienst stellte Apostel Clément Haeck Ende Februar das grundsanierte Gotteshaus in Trier wieder in Dienst. Zwei Millionen Euro investierte die Kirche in den aufwendigen Umbau. Nun konnten die 2016 zusammengeschlossenen Gemeinden Nord und Pallien ihre gemeinsame Versammlungsstätte beziehen.
Das Umbauprojekt war für die Bauabteilung der Gebietskirche Westdeutschland in Frankfurt eines der größten und schwierigsten. Dies lag insbesondere daran, dass keinerlei Bauunterlagen vorhanden waren und mit jedem Eingriff in die Bausubstanz entsprechend aufwendige Untersuchungen erforderlich wurden. Bei der Planung und Durchführung unterstützte ein örtliches Architekturbüro. Insgesamt dauerten die Maßnahmen rund 17 Monate. Während der Bauzeit fanden alle Gottesdienste in der Kirche in Trier-Pallien statt.
Neue Raumwirkung
Von dem bestehenden Kirchengebäude blieben, bis auf den Anbau, nur die Außenmauern stehen. In der weitgehend entkernten und von Grund auf modernisierten Kirche bleibt der bedeutendste Raum das Kirchenschiff. Dieses hat eine Kapazität von 230 Sitzplätzen. Im Kirchenschiff macht der symbolisch dreiteilig gestaltete Altar den zentralen Bereich aus. Flankiert wird dieser von einer ebenfalls analog aus drei Gehäuseteilen bestehenden Pfeifenorgel, die aus der Gemeinde Bochum-Wattenscheid nach Trier umgesetzt wurde. Das Instrument besitzt zwei Manuale und zwölf Register mit insgesamt 758 Pfeifen. Der große und offene Kirchenraum sorgt für eine besondere Akustik, die die Klangfülle der neuen Orgel vorteilhaft zur Geltung bringt.
Ein neues Lichtkonzept mit der Verdreifachung der Buntglasfensterflächen, ein Lichteinlass durch sechs Glasflächen in der Decke sowie eine Erhöhung des Altarbereichs geben dem sakralen Raum ein besonderes Erscheinungsbild. Für die Eltern mit ihren Kleinkindern wurden jeweils zwei besondere, durch eine Glaswand abgetrennte, Bereiche installiert, die einen direkten Blickkontakt zum Altar ermöglichen und sich harmonisch und unaufdringlich in das Gesamtbild des Kirchenraums einfügen.
Neue Nebenräume fördern Gemeindeleben
Das Kellergeschoss wurde völlig neugestaltet. Neben der Sakristei wurden separate Räume für die Religions- und Konfirmandenunterrichte sowie ein großer Multifunktionsraum geschaffen. Eine mobile Wandgestaltung ermöglicht es, die Räumlichkeiten unter anderem für Gemeindefeste, Schulungen sowie Senioren-, Ämter- und Jugendaktivitäten bedarfsgerecht und flexibel zu nutzen. Zusätzlich wurde eine Küche eingerichtet, sodass die umgebaute Kirche den heutigen Anforderungen eines aktiven Gemeindelebens gerecht wird.
Neben der Schaffung neuer Fluchtwege wurde das Gebäude auch behindertengerecht ausgestattet: Ein Aufzug bringt gehbehinderte Besucher vom Parkplatz in den Kirchenraum oder in die Nebenräume des Untergeschosses. Im Außenbereich stehen 34 Stellplätze zur Verfügung.
Zwar Neues, aber noch nicht Vollendetes
Apostel Haeck verwendete als Grundlage im Gottesdienst zur Wiederindienststellung am 24. Februar 2019 das Bibelwort aus 2. Korinther 5,17 „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
Er machte in seiner Predigt deutlich, dass zwar viel Neues auf baulicher Ebene geschaffen wurde, jedoch der geistige Bau der Kirche Christi bis zur Erfüllung der in der Offenbarung angekündigten Verheißung ‚Siehe, ich mache alles neu‘ (Offenbarung 21,5) immer Stückwerk bleiben wird.
Grußworte zur Weihe
Nach dem Gottesdienst erhielten einige Ehrengäste Gelegenheit, Worte an die Gemeinde zu richten. Wolfram Leibe, Oberbürgermeister der Stadt Trier, betonte die Bedeutung die Kirche als Ort der Begegnung, des Miteinanders und des Zusammenführens aller Schichten. Auch Vertretern der Ökumene und anderer Kirchen richteten einige Worte an die Gemeinde und überreichten Geschenke zur Weihe.
Abschließend sprach Bezirksapostel i. R. Bernd Koberstein, der 2017 als damaliger Kirchenpräsident das Bauvorhaben finanziell mit dem Landesvorstand der Neuapostolischen Kirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland genehmigte. Insgesamt investierte die Neuapostolische Kirche aus Spenden der Mitglieder rund zwei Millionen Euro in den Umbau.
15. März 2019
Text:
Frank Schuldt,
Jens Theisen
Fotos:
Jens Theisen
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