Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland. Laptops, Tablets, Kameras und Mikrofone, aber auch Buntstifte, Malpapier und Bastelschere: All diese Medien sind willkommen, um Seelsorge im weitesten Sinn zu gewähren – frei nach dem Motto: Freude machen und Freude haben. Und bisweilen gehen digitale und analoge Angebote Hand in Hand. Auch das öffentliche Interesse an den kirchlichen Angeboten nimmt zu.
Die Kirchenmitglieder aller Altersgruppen nutzen die Möglichkeiten der modernen Informationstechniken mehr und mehr, gestalten virtuelle Chorsingen oder wagen sich an Online-Sendungen von Orgel- und Orchestermusik. Gemeinde- und Bezirksvorsteher gestalten in wachsender Anzahl Andachten, die per Telefon und Videostream angeboten werden.
Gleichermaßen nimmt aber auch das Versenden von Postkarten und Briefen zu, die sowohl Absender als auch Empfänger erfreuen. Lehrkräfte der Sonntags- und Vorsonntagsschulen haben per Post Osterbotschaften an die Kinder verschickt. Eltern mit ihren Kindern haben zuhause gebastelt und Grüße an die Großeltern und weitere Senioren in den Gemeinden auf den Weg gebracht.
Sich gegenseitig Freude schenken
Mit Berichten über die ungezählten Aktionen auf den Webseiten der Bezirke wird die auf diese Weise geschaffene Freude zudem noch vervielfältigt – Freude vermehren durch teilen. Roxana Breitenbach aus der Gemeinde Witten (Bezirk Ennepe-Ruhr) beispielsweise ermunterte die Kinder, ihr bei einer Briefaktion zum Osterfest zu helfen und zum Versenden an die Senioren und Alleinlebenden der Gemeinde ein Bild zu malen oder etwas Kleines zu basteln.
Sie habe so viele Bilder und Bastelarbeiten erhalten, dass sie 42 Briefe schreiben und an die Empfänger als Ostergruß versenden konnte, freute sich die Initiatorin. „Das hat genau die erhoffte Freude ausgelöst, sowohl bei den Kindern als auch bei den Empfängern“, berichtet sie.
Osterpost für die Kinder - Ostergruß von den Kindern
In den Gemeinden Dortmund-Hörde und -Marten (Bezirk Dortmund) gab es Ostergrüße für die Kinder und von den Kindern. In Hörde hatten sich die drei Vorsonntagsschullehrerinnen mit Ostergrüßen an alle Kinder auf den Weg gemacht. Und in Dortmund-Marten malten die Kinder Bilder, die zusammen die Sätze ergaben: „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand. Frohe Ostern wünschen die Kinder aus Marten. Bleibt zuhause.“
Anschließend erhielten die Bilder einen plakativen Platz am Eingangsportal der Martener Kirche – für alle Passanten ein herzlicher Ostergruß.
Ostergrüße – zerstreut und doch verbunden
Bezirksevangelist Hans-Dieter Laux, Gemeindevorsteher in Wiesbaden (Bezirk Wiesbaden), berichtet von jungen Christen seiner Gemeinde, die sich nach den sonntäglichen Videogottesdiensten zu einem virtuellen „After-Church-Kaffeeklatsch“ treffen.
Sonntag vor Ostern gestalteten sie mit Bildschirmfotos von ihrem Online-Treffen eine Osterkarte für die Gemeinde. Am Ostersamstag erreichte der Kartengruß entweder per E-Mail oder ausgedruckt und in die Briefkästen gelegt die Gemeindemitglieder. „Dieses sichtbare Zeichen der Verbundenheit löste viel Freude bei den Glaubensgeschwistern aus“, freute sich der Gemeindevorsteher.
Starkes öffentliches Interesse
Die Stadt Hanau veröffentlicht auf ihrer Internetseite in der Rubrik „Glauben in Hanau – in Corona-Zeiten“ Grüße verschiedener Kirchengemeinden. Der Hanauer Gemeindevorsteher, Hirte Dieter Emmerich (Bezirk Offenbach), wendete sich in einer Ansprache an die Hanauer Bürger, übermittelte Segenswünsche zu den Feiertagen und machte auf das Online-Gottesdienst-Angebot der Neuapostolischen Kirche aufmerksam.
Im „Westfälischen Anzeiger Bönen“ erschien am Ostersonntag ein Ostergruß in der Kolumne „Wort zum Sonntag“ von Bischof Karl-Erich Makulla (Bereich Nordost). Die Tageszeitung will auf diese Weise während der Zeit geschlossener Kirchen den örtlichen Geistlichen den Kontakt zu den Gemeindemitgliedern erleichtern, teilt das Blatt mit.
Von öffentlichem Interesse war auch der Auftritt von sieben Musikern des Instrumentalensembles der Gemeinde Hamm. Am Dienstagnachmittag nach Ostern fanden sie sich vor dem Hammer Christlichen Hospiz ein und musizierten in gebotenem Abstand zueinander für die Hospizbewohner, die bei geöffneten Fenstern zuhörten.
Schließlich erhielt Mirco Stachowiak – Dirigent und Initiator des Essener Virtualchors, der mit dem Vortrag des Lieds „Der Herr ist mein Hirte“ im ersten Videogottesdienst aus Dortmund auf sich aufmerksam gemacht hatte – Besuch vom Lokalsender Radio Essen. Die Redakteure waren auf die Arbeit des Dirigenten aufmerksam geworden und überraschten ihn mit ihrem Besuch. Sie interviewten ihn mit gebührendem Abstand im Hausflur vor seiner Wohnung.
Gottesdienste - auf einem DIN A4 Bogen aufgezeichnet
Außergewöhnliche Zusammenfassungen der Videogottesdienste stellt Natalie Simon aus Wiesbaden her. Das sind quasi visuelle Gottesdienstprotokolle, die sie auf einem DIN A4-Blatt zeichnet und so die Inhalte der Predigt mit kurzen Stichworten und geeigneten grafischen Elementen bündelt.
Die Pädagogin erhielt den Anstoß für diese Idee aus Beobachtungen, wie große Konzerne das Thema Inklusion angehen und teilweise Fachvorträge mitzeichnen, wie sie es nennt, um sie unter anderem hörgeschädigten Menschen zugängig zu machen. „Das müsste doch auch auf Gottesdienste übertragbar sein“, sagte sich die damals noch in Hamburg lebende Lehrerin und besprach ihre Idee mit dem zuständigen Apostel.
Mittlerweile zeichnet sie die visuellen Gottesdienst-Protokolle der derzeitigen Video-Gottesdienste seit dem 29. März 2020. „Auf diese Weise können die Gottesdienstinhalte für Kinder, Gehörgeschädigte und Menschen verständlich gemacht werden, die auf einfache Sprache angewiesen sind.“
4. Mai 2020
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Bildarchiv
Externe Links
- Lokalsender überrascht Chorleiter
- Besonderes Osterfest - jede Menge Briefe in Witten
- Musikensemble erfreut Hospizbewohner
- Ostergruß von Bischof Makulla erreicht Zeitungsleser in Bönen
- Ansprache des Gemeindevorstehers Dieter Emmerich auf der Seite "Hanaudaheim"
- Glauben in Hanau
- Das visuelle Gottesdienst-Protokoll
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