Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Münster/Westdeutschland. Freundlichkeit als „Eisbrecher“ einsetzen und mit Geduld ein Klima der Entspannung fördern, das waren zwei Ratschläge von Bezirksapostel Rainer Storck für die Jugendlichen zum Jahresauftakt. Er ermunterte die jungen Leute im Gottesdienst, Zeit und Kraft für den Nächsten einzusetzen, auch wenn das hier und da Verzicht bedeute.
Den diesjährigen Gottesdient zum Auftakt des neuen Jahres feierte Bezirksapostel Rainer Storck mit einigen Jugendlichen am Sonntag, dem 24. Januar 2021 um 12 Uhr in der Gemeinde Münster unter besonderen Rahmenbedingungen (siehe Gottesdienst zum Jahresauftakt aus Münster).
„Zusammen kriegen wir das hin“
Einleitend griff der Bezirksapostel das Musikstück „With you I can“ auf und übersetzte sinngemäß ins Deutsche: „Mit dir schaffe ich das, zusammen kriegen wir das hin.“ Es sei für das eigene Leben bereichernd, wenn es Freunde gebe, die einen motivieren, an die man sich anlehnen könne, die einem zur Seite stünden.
Solch ein Freund sei Jesus Christus. „Er ist immer bei uns und mit ihm können wir alles schaffen.“
Jesus und der reiche Jüngling
Grundlage für die Predigt war das Bibelwort aus Markus 10,21 aus dem Kontext der Begegnung von Jesu und dem reichen Jüngling: „Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!“
Der Bezirksapostel beschrieb zunächst die in der Begebenheit geschilderte Situation: Der „reiche Jüngling“ symbolisiere einen jungen Menschen, der mitten im Leben stehe, voller Kraft, Motivation, Energie sowie Gesundheit sei und somit alle guten Voraussetzungen besitze, das Leben erfolgreich zu gestalten.
Es gibt noch mehr ...
Gleichzeitig dachte er über das irdische Leben hinaus und fragte den Sohn Gottes: „Was muss ich denn jetzt tun, um noch das zu bekommen, was ich nicht habe: das ewige Leben.“ Christus antwortete ihm, er solle alles verkaufen, es den Armen geben und ihm nachfolgen.
Markant sei dabei, dass Jesus den jungen Mann angesichts dessen Ehrlichkeit „liebgewann“ – unabhängig von seiner finalen Entscheidung.
„Ihr bringt die Voraussetzungen mit“
Im Weiteren bezog der Bezirksapostel die Ereignisse auf die jungen Menschen heute. „Du, lieber Jugendlicher, bringst genau diese Voraussetzungen mit. Du hast das Leben vor dir, bist gesund, hast deine Pläne“, sprach er die Zuhörer direkt an.
Aber: Gleichzeitig wüssten die Jugendlichen, dass da noch etwas mehr sei als das irdische Leben. „Deswegen kommt ihr zum Gottesdienst, deswegen habt ihr Kontakt mit der Gemeinde, deswegen betet ihr. Und Gott, Jesus Christus, liebt euch.“
Denen etwas geben, die es nicht haben
Nun stehe die Frage im Raum, was es heute, in diesem Jahr, zu tun gebe. „Es geht nicht darum, alles zu verkaufen, alles irdische Glück aufzugeben“, stellte der Bezirksapostel klar. Er deutete die Aussage Jesu so: „Wenn man Jünger Jesu sein möchte, gilt es, auf etwas, was man hat, zu verzichten und es den Armen zu geben.“ Die Armen seien die, die es nicht haben.
Zeit und Kraft investieren
Der Bezirksapostel nannte zwei Aspekte: Zeit und Kraft. Bei allen Verpflichtungen in Schule, Ausbildung, Studium oder Beruf gebe es immer ein Zeitkontingent, über das jeder frei verfügen könne. „Vielleicht kannst du etwas von dieser Zeit einsetzen, selbst auf etwas persönliches verzichten, und es jemandem gönnen und widmen, der es gerade braucht.“ Einfach mal zuhören, einfach mal hingehen und helfen, ermunterte der Bezirksapostel. „Das ist Nachfolge Jesus und Verzicht.“
Jeder brauche die eigene Kraft für den Alltag, um sein Leben zu gestalten. „Vielleicht hast du aber irgendwo mal ein bisschen Kraft übrig, die du im Dienst der Gemeinde, im Dienst für den Nächsten oder im Dienst des Herrn einsetzen kannst.“
Freundlichkeit und Geduld
Abschließend ermunterte Bezirksapostel Storck, auch die im Sakrament der Heiligen Versiegelung empfangene Gabe des Heiligen Geistes einzusetzen. Zusammen mit dem im Gottesdienst spürbar wirkenden Heiligen Geist würden Früchte wachsen, die jeder zum Wohle des Nächsten einsetzen könnte. „Früchte des Geistes“ (Galater 5,22) seien beispielsweise Freundlichkeit und Geduld.
„Freundlichkeit ist ein Eisbrecher“, berichtete der Bezirksapostel. „Wir leben in Zeiten, da hapert es schon mal etwas mit der Freundlichkeit, der Ton wird rauer.“ Sein Ratschlag: „Wir müssen aufpassen, dass wir vielleicht in unserer Gemeinde, in unserem Umfeld, diese Freundlichkeit nicht verlassen, sondern sie pflegen.“ Ein Augenblick der Freundlichkeit könne ein Lächeln in der eigenen Seele erzeugen.
Die Frucht der Geduld schaffe ein Klima der Entspannung, nannte er ein zweites Beispiel. Menschen seien unterschiedlich und hätten verschiedene Vorstellungen. „Lasst uns doch Geduld miteinander haben und abwarten. Wenn man eine Situation auch mal trägt und aushält, dann regeln sich die Dinge vielleicht ganz anders und viel besser als wir gedacht haben.“
Hineintragen ins Umfeld
Die Zusammenfassung des Bezirksapostels: „Wir haben Zeit, wir haben Kraft, wir haben die Gabe Heiligen Geistes, und die trägt Früchte. Wir wollen die Früchte hineintragen in unsere Umgebung, in die Gemeinde, in unseren Jugendkreis: einmal die Freundlichkeit als Eisbrecher, und zum anderen die Geduld als Klima der Entspannung.“
Eine Sache der Priorisierung
„Jesus hat dich lieb – egal wie erfolgreich das neue Jahr für dich begonnen hat“, ermunterte der für die Jugendseelsorge zuständige Apostel Franz-Wilhelm Otten die jungen Zuhörer. Er gab den Tipp, keine Distanz zu Christus aufkommen zu lassen und das Gebet zu nutzen, um aktiv die Nähe Gottes zu suchen. Nachfolge Christi sei keine Entweder-oder-Entscheidung, sondern eine Frage der Reihenfolge und Priorisierung.
Der für Münster verantwortliche Apostel Stefan Pöschel erinnerte an die Bergpredigt Jesu und dessen Aussage „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? (aus Matthäus 16,26). „Teilen und dabei reicher werden – das funktioniert bei Jesus Christus“, so der Apostel. Der Faktor Jesus führe zur Vervielfältigung im Leben.
26. Januar 2021
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
Medien:
Jennifer Lennermann
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.