
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Dortmund. Im Rahmen eines Informationsabends informierte die Neuapostolische Kirche Westdeutschland ihre Mitglieder über die Ergebnisse einer Umfrage vom Jahreswechsel 2021/2022. Darin ging es um die Wochentagsgottesdienste.
"Ich möchte, dass die Wochentagsgottesdienste erhalten bleiben“, so das Statement von Bezirksapostel Rainer Storck, Leiter der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland, direkt zu Beginn des Informationsabends. Er zählt damit zu dem Drittel der befragten aktiven Kirchenmitglieder, die sich ebenfalls die Beibehaltung wünschen. Warum er diese Auffassung vertrete, das erläuterte er im weiteren Verlauf der Veranstaltung.
Präsentation der Ergebnisse
Doch zunächst präsentierte Professor Dr. Manfred Krafft die zentralen Ergebnisse der Umfrage. Der 59-Jährige ist Direktor des Instituts für Marketing an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und dient in der Neuapostolischen Kirche als stellvertretender Leiter im Kirchenbezirk Münster. Er hatte mit seinen Mitarbeitern die Umfrage wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.
An der Umfrage nahmen im Dezember 2021 und Januar 2022 genau 19.770 neuapostolische Christen (ab 14 Jahren) aus Westdeutschland teil, das sind 48,5 Prozent der aktiven Kirchenmitglieder. „Ein Abgleich mit den Strukturdaten zeigt, dass wir höchstwahrscheinlich eine sehr repräsentative Basis haben“, zeigte sich Bezirksevangelist Krafft zufrieden. Positiv sei auch die hohe Beteiligung der Amtsträger. Dominant unter den Teilnehmern ist mit 79 Prozent die Altersgruppe zwischen 46 bis über 65 Jahren.
Ein Drittel wünscht Beibehaltung
Die Umfrage zeigt, dass sich 36,1 Prozent der Befragten für die Beibehaltung der Wochentagsgottesdienste aussprechen. Es gibt zudem mit 25,5 Prozent eine recht große „weiß nicht“ Gruppe, und 38,2 Prozent finden, dass die Wochentagsgottesdienste nicht beibehalten werden sollten. Das zeigt, dass die Wochentagsgottesdienste nicht grundsätzlich abgelehnt werden. Es gibt eine bedeutende Gruppe von Teilnehmern der Umfrage, die sich Angebote unter der Woche wünschen. Aber es sind auch ablehnende Stimmen festzustellen.
Die „weiß nicht“-Kategorie, die recht häufig gewählt wurde, ist für Manfred Krafft schwer zu interpretieren: "Es ist vorstellbar, dass sich einige aufgrund der Loyalität zu ihrer Kirche mit einem klaren Nein schwertun, obwohl sie selbst das Angebot der Wochentagsgottesdienste selten wahrnehmen." Ein Beispiel: Fast 70 Prozent der unter 25-Jährigen (5,8 Prozent der Umfrage-Teilnehmer) beantwortete die Frage "Findest du es gut, dass die Wochentagsgottesdienste beibehalten werden?" mit „weiß nicht“ oder „ja“. In den Wochentagsgottesdiensten ist diese Altersgruppe aber kaum vertreten.
Schaut man auf die mittleren Altersgruppen, die im Wesentlichen das Gemeindeleben prägen (26- bis 65-Jährige), liegt die Zustimmung fast durchgehend unter 30 Prozent und die Ablehnung bei über 40 Prozent.
Besuchshäufigkeit
Über alle Teilnehmer hinweg zeigt sich, dass 86,4 Prozent der Antwortenden drei oder mehr Sonntagsgottesdienste pro Monat besuchen. Diese Treue im Kirchgang weist aber sichtbare Unterschiede zwischen den Altersgruppen auf: ab Mitte 40 besuchen etwa 90 Prozent der aktiven Mitglieder im Grunde jeden Sonntagsgottesdienst in Präsenz, bei den unter 25-Jährigen sind es zwei Drittel.
Bei der Besuchshäufigkeit der Wochentagsgottesdienste zeigt sich ein deutlich anderes Bild: Ungefähr 50 Prozent besuchen drei oder mehr Wochentagsgottesdienste pro Monat – wobei dieser hohe Wert vor allem durch die älteren Gemeindemitglieder zustande kommt. Bei den Jüngeren zeichnet sich eine deutlich geringere Teilnahme ab. „Wenn es also um die ansprechendere Gestaltung von Wochentagsgottesdiensten geht, ist auch an die Gruppe der jüngeren Kirchenmitglieder zu denken“, so der Schluss von Professor Krafft.
Besuchsgründe
40 bis 50 Prozent der Befragten nennen die Sündenvergebung und Abendmahlsfeier als wichtigsten Grund, die Wochentagsgottesdienste zu besuchen. Ein gutes Fünftel (21,5 Prozent) nennt die Predigt und knapp 15 Prozent die Gemeinschaft. „Der mit 3,5 Prozent sehr niedrige Wert für die Musik war für uns durchaus überraschend“, berichtet Manfred Krafft. Musik habe dabei für die jüngeren Befragten eine höhere Bedeutung. „Zudem ist den Jüngeren, also den unter 35-Jährigen, die Gemeinschaft auffallend wichtig.“
Sein Fazit: „Das eindeutige Votum unserer Glaubensgeschwister legt nahe, den Wochentagsgottesdienst mit Feier des Heiligen Abendmahles grundsätzlich beizubehalten.“
Fortsetzung "Wochentagsgottesdienste: Kirchenleitung informiert über Umfrageergebnisse II"
Bezirksapostel Rainer Storck beim Informationsabend 2022
23. November 2022
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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