
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Dortmund. Die Neuapostolische Kirche Westdeutschland hat das vergangene Jahr mit einem positiven Ergebnis von 9,7 Millionen Euro abgeschlossen. Details zu den Finanzzahlen sind im Jahresbericht zu finden. Die Broschüre steht zum Download zur Verfügung und liegt gedruckt in den Gemeinden aus.
"Auch 2021 hat uns die Corona-Pandemie in Atem gehalten und das kirchliche Leben beeinflusst", beginnt Bezirksapostel Rainer Storck, Leiter der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland, sein Vorwort im Jahresbericht 2021. Die Winterwelle mit der Delta-Variante führte erneut zur Absage von Gottesdiensten: In den ersten Monaten des Jahres wurden die Wochentagsgottesdienste nur digital durchgeführt. Auch über Ostern konnten keine Präsenzgottesdienste stattfinden.
Mit der steigenden Immunisierungsrate in der Bevölkerung normalisierte sich das kirchliche Leben dann in den Sommermonaten, bevor durch die Omikron-Welle im Spätherbst die Schutzmaßnahmen erneut verschärft werden mussten.
Seelsorgerische Betreuung sicherstellen
Der Kirchenleitung war es ein großes Anliegen, die seelsorgerische Betreuung der Gemeinden auch in diesen schwierigen Zeiten sicherzustellen. Dazu wurden bereits ab 2020 Videogottesdienste am Mittwoch und Sonntag zu einem festen Angebot. Parallel wurden die Übertragungsmöglichkeiten in den Gemeinden ausgebaut, um die örtlichen Telefonübertragungen abzulösen und ein regionales Videoangebot für kranke Kirchenmitglieder anbieten zu können.
Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen hat die Neuapostolische Kirche Westdeutschland das Jahr 2021 mit einem Überschuss abgeschlossen. Bei den Opfereinnahmen gab es ein leichtes Plus von 1,5 Prozent. "Sehr dankbar bin ich für die Zuwendung eines einzelnen Kirchenmitglieds aus Westdeutschland in Höhe von 5,7 Millionen Euro", schreibt der Bezirksapostel. Somit stiegen die Gesamteinnahmen durch Opfer und Spenden im Vergleich zum Vorjahr um 23,7 Prozent.
Attraktives Gottesdienstangebot
Die Ausgaben waren pandemiebedingt erneut geringer als in den Vorjahren, da weniger Aktivitäten in den Gemeinden und Bezirken stattfinden konnten. Auch wurden viele Reisen und Festgottesdienste abgesagt. Allerdings stiegen die Heizkosten in den Wintermonaten durch das häufige Lüften deutlich an.
Einen Rückgang gibt es bei den Teilnehmerzahlen in den Präsenzgottesdiensten im Vergleich zu den Vorjahren. "Die Apostel und ich hoffen, dass sich die Zahlen in diesem Jahr wieder normalisieren werden", schreibt Bezirksapostel Storck im Vorwort. "Wir tun alles dafür, den Kirchenmitgliedern ein attraktives Gottesdienstangebot zu bieten."
Einnahmen und Ausgaben 2021
Das Opfer (31,7 Millionen Euro) machte 2021 rund 67 Prozent der gesamten Erträge der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland aus. 8,6 Millionen Euro kommen aus der Vermögensverwaltung: 4,3 Millionen Euro steuerten die Finanzanlagen bei und 4,3 Millionen die Immobilienanlagen. 5,5 Millionen Euro stammen aus dem Verkauf von nicht mehr genutzten Immobilien und Grundstücken.
Zu diesen Erträgen kommen sonstige ordentliche Erträge von 1,9 Millionen Euro hinzu. Damit summieren sich die Erträge der Kirche auf 48,1 Millionen Euro (nach 43,1 Millionen Euro in 2020).
Die Summe der ordentlichen Aufwendungen der Kirche lag im Jahr 2021 bei 37,8 Millionen Euro. Das sind etwa 3,6 Millionen Euro mehr (rund 10,4 Prozent) als im Vorjahr.
Positives Jahresergebnis
Für das Jahr 2021 ergibt sich aus der gewöhnlichen kirchlichen Tätigkeit ein Ergebnis von 6 Millionen Euro. 3,7 Millionen Euro steuert das Finanzergebnis bei. Daraus ergibt sich (nach Steuern) ein Jahresüberschuss von rund 9,7 Millionen Euro, welcher ins Kirchenkapital eingestellt wurde.
Tätigkeits- und Finanzbericht
Der Jahresbericht der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland gliedert sich in den Tätigkeits- und den Finanzbericht. Im Tätigkeitsbericht liegt der Schwerpunkt auf der Darstellung der Aktivitäten, die das Jahr geprägt haben. Beispiele sind größere Gottesdienste im Kirchenjahr, die Besuche des Stammapostels, Konzerte und musikalische Aktivitäten, Aktionen der Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr.
Nach einem Statistik-Teil wird im Finanzbericht die „Aufwands- und Ertragsrechnung“ dargestellt, erläutert und die Summen nach Tätigkeitsbereichen der Kirche aufgegliedert. Dazu gibt es die Bilanz und Übersichten des Anlagevermögens und der Investitionen.
Für die Delegierten der Landesversammlung
Der Jahresbericht wird seit 2010 in jedem Jahr für die Mitglieder der Landesversammlung erstellt. Dies sind die Apostel, Bischöfe und Bezirksvorsteher der Gebietskirche. Sie erhalten den Bericht im Vorfeld der Sitzung, in der die Finanzzahlen des vergangenen Jahres präsentiert werden. 2022 trat die Landesversammlung am 21. August zusammen. Dabei wurde der Jahresabschluss beschlossen und der Landesvorstand entlastet.
Jede Gemeinde hat im November zwei Exemplare des Jahresberichts 2021 erhalten: Eins für den Gemeindevorsteher sowie eins zur Auslage. So können auch Gemeindemitglieder den Bericht einsehen, die über keinen Internetzugang verfügen. Zudem stehen alle Jahresberichte zum Download zur Verfügung.
8. Dezember 2022
Text:
Frank Schuldt
Medien:
Jennifer Lennermann