
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Dortmund. Im März 2023 jährte sich die Konfirmation von Apostel i.R. Hermann Magney zum 80. Mal. Er empfing den Segen zu seiner Konfirmation am 21. März 1943 in der Kirche Dortmund-Nord zusammen mit vielen weiteren Konfirmanden der Jahrgänge 1928 und 1929.
Der damalige Bezirksapostel Hermann Dietrich Magney, Großvater von Hermann Magney, spendete den jungen Gläubigen den Konfirmationssegen. Das Konfirmationswort lautete: „Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme! (Offenbarung 3, 11).“
Eiche – das Bild der Festigkeit
Bei 80-jährigen Hochzeitsjubiläen wird gewöhnlich der Begriff „Eichen-Hochzeit“ zur Beschreibung einer gefestigten und unerschütterlichen gemeinsamen Lebenszeit gebraucht. Schon immer gilt die Eiche als Symbol für Festigkeit und Beständigkeit.
Wenn Apostel i.R. Hermann Magney heute auf das sehr seltene Ereignis eines 80-jährigen Konfirmationsjubiläums zurückblicken kann, dann verkörpere er solche Festigkeit und Beständigkeit, so einige seiner Wegbegleiter: „Bis heute zeichnen ihn diese Tugenden aus“.
Bewegte Jugendzeit
Hermann Magney wurde am 1. Juli 1929 in eine traditionsreiche neuapostolische Familie hineingeboren. Sein Großvater wirkte zu dieser Zeit als Apostel in Westfalen. Der Vater war als Orgelspieler und Dirigent in der Gemeinde Dortmund-Nord tätig.
In den verbundenen Wohnhäusern links und rechts neben der Kirche an der Braunschweiger Straße wohnte die große Familie unter einem Dach. So war die Kirche für ihn schon in jungen Jahren etwas Vertrautes. In seinem Lebenslauf schrieb er selbst über diese ihn prägende Zeit: „In diesem neuapostolischen Familienleben wurde meine Seele schon früh bereitet; ich konnte erkennen, dass ein Tagwerk für den Heiland der Mühe wert ist.“
Flucht von Dortmund nach Selm
Nur wenige Wochen nach seiner Konfirmation geschah der bis heute unvergessliche Tag in der Gemeindegeschichte: In der Nacht vom 4. auf den 5. Mai 1943 wurde das Kirchengebäude samt den Wohntrakten bei einem Luftangriff auf Dortmund komplett zerstört.
Tagsüber war in der Stadt alles ruhig gewesen. So gingen die Einwohner mit einem guten Gefühl ins Bett. Mitten in der Nacht legte ein gewaltiger Fliegerangriff mit Hunderten von Bomben Dortmund in Schutt und Asche. Zwar konnten die Familie Magney und die anderen Bewohner noch in den Luftschutzkeller flüchten, aber Bezirksapostel Hermann Dietrich Magney und seine Frau, der Vater unseres Apostels Magney, Bezirksältester Kraft und Familie sowie der Hausmeister kamen in dieser Nacht ums Leben.
Hermann Magney und seine Mutter wurden verletzt, konnten aber lebend geborgen werden. Da Kirche und Anbauten völlig zerstört waren, flüchte er mit seiner Mutter zu den Großeltern nach Selm.
Mit 16 Jahren Dirigent
Über dieses Erleben schrieb Apostel Magney in seinem Lebenslauf: „Mein Großvater mütterlicherseits trat nunmehr an die Stelle meines heimgegangenen Vaters und war mir in meinen jungen Jahren ein väterlicher Freund und göttlicher Ratgeber.“ So habe er schon früh gelernt, den Blick auf das reiche Arbeitsfeld in der Gemeinde zu richten.
Mit seinem 16. Lebensjahr wurde ihm der gemischte Chor der Gemeinde Selm anvertraut. Drei Jahre später empfing der durch den späteren Stammapostel Schmidt das Unterdiakonenamt und trat damit in den Kreis der Amtsträger der Gemeinde.
52 Jahre Amtsträger der Kirche
Apostel Hermann Magney war in der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen mehr als 24 Jahre im Apostelamt und insgesamt 52 Jahre als Amtsträger und Seelsorger tätig. „Sein Dienen war stets geprägt von Weisheit und Liebe“, wie es Bezirksapostel Armin Brinkmann in der Laudatio zum 80. Geburtstag des Jubilars ausdrückte.
Vom Unterdiakon bis zum Bischof empfing er von 1949 bis 1974 alle Ämter aus der Hand des Bezirksapostels und späteren Stammapostels Walter Schmidt. Stammapostel Streckeisen vertraute ihm am 18. April 1976 das Apostelamt an. Fast 24 Jahre wirkte er in diesem Amt im großen Segen in Nordrhein-Westfalen und den ihm anvertrauten Missionsländern.
Als sein Ruhestand für den 9. Juli 2000 schon festgelegt war, ereilte ihn noch einmal ein schwerer Schicksalsschlag. Nach schwerer Krankheit wurde seine Frau am 3. Juli 2000 in die jenseitige Welt abberufen. Auch hier habe er sich ohne Murren unter den Willen Gottes gebeugt, stellte ihm Stammapostel Richard Fehr ein Zeugnis seiner Festigkeit im Glauben aus.
Ruhestand seit 23 Jahren
Bei der Ruhesetzung sagte der Stammapostel: "Sein Wirken war stets von göttlicher Weisheit und großer Lebenserfahrung gekennzeichnet." Ebenso würdigte er seine Vorbildfunktion aufgrund des ruhigen, besonnenen und ausgeglichenen Wesens.
23 Jahre lebt der Apostel nun im Ruhestand und ist auch hier ein Beispiel für Festigkeit und Beständigkeit.
Apostel Hermann Magney
25. März 2023
Text:
Alfred Krempf,
Günter Lohsträter
Fotos:
Bildarchiv,
Privat
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