
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Essen. Bei hochsommerlichen Temperaturen erlebten die neuapostolischen Christen in Westdeutschland am 10. September 2023 den diesjährigen Zentralgottesdienst. Bezirksapostel Storck ermunterte in der Predigt, Stärke aus der Gemeinschaft zu ziehen und sich mit Blick auf Christus nicht von der Gottlosigkeit dieser Welt demotivieren zu lassen.
„Ihr Lieben in nah und fern“, begrüßte Bezirksapostel Rainer Storck seine Glaubensgeschwister vor Ort in Essen-Altenessen und in den vielen Gemeinden, die per Internet den Gottesdienst live mitverfolgten. Übertragen wurde der Zentralgottesdienst 2023 unter anderem nach Belgien, Luxemburg, Frankreich, die Niederlande, Portugal sowie weitere Länder in Osteuropa, im Nahen Osten und in Afrika. Dazu wurde die Predigt in acht weitere Sprachen übersetzt.
Asaf stellte sich die Sinnfrage
Als Grundlage für den Gottesdienst hatte der Bezirksapostel Psalm 73,23.24 ausgewählt: „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.“
In der Predigt erläuterte er den Kontext, in dem sich der Psalmsänger Asaf die Sinnfrage stellte. Der Anlass war die große Anzahl an Menschen, die sich nicht um Gott und seine Gebote kümmerten und denen es trotzdem gut ging. „Die Gotteslästerer wurden bewundert – und Asaf ging es schlecht, er wurde verspottet und ausgelacht“, schilderte Bezirksapostel Storck die Ausgangslage. In dieser Situation ging Asaf in den Tempel und suchte die Nähe Gottes. Danach änderten sich die Verhältnisse nicht, doch er formulierte den bekannten Psalm.
Schwierige Zeiten
Im weiteren Verlauf der Predigt bezog der Bezirksapostel das Bibelwort auf die aktuelle Zeit. Es gebe vielfältige Schicksalsschläge, die allgemeine Situation der wachsenden Gottlosigkeit. Zudem gelte vielerorts „höher, schneller, weiter“ – und die, die vorn sind, würden bewundert. Die Menschen machten ihre eigenen Gesetze und die Werte des Evangeliums verlören an Bedeutung.
Da könnte schon der Gedanke aufkommen: ‚Was habe ich davon, dass ich bei meiner Konfirmation versprochen habe, dem Teufel zu entsagen.‘ „Das ist ein gefährlicher Gedanke, der sich auf Kirche und Gemeinde ausbreiten kann“, warnte der Bezirksapostel.
Gemeinsam und mit Christus
Statt sich diesem Gedanken preiszugeben, riet er, es Asaf gleichzutun und die Gemeinschaft der Gläubigen in der Kirche aufzusuchen. „Dort kann man erleben: Da sind solche, denen geht es genauso wie mir, und wir haben uns vorgenommen, diesen Weg des Evangeliums weiterzugehen und uns nicht von den Verhältnissen und der Gottlosigkeit anderer niederdrücken zu lassen.“
Aus der Kraft der Gemeinde heraus, aus der Verbindung zu Jesus Christus und durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes motiviert, könne dann die Überzeugung wachsen: „Dennoch bleiben wir stets an dir!“
„Du hältst mich bei meiner rechten Hand“
Sicherheit gebe, dass Gott den Gläubigen bei der rechten Hand halte. Dies verglich der Bezirksapostel mit dem „Händchenhalten“ unter Paaren. Dies sei auch immer ein starkes Zeichen des Zusammenhalts an das Umfeld, dass man zusammengehört und gemeinsam den Weg geht.
Verstärkt werde dies durch die rechte Hand, die auch beim Segen zur Hochzeit oder dem Ehejubiläum eine Rolle spielt. „So ist das Verhältnis untereinander, und so ist das Verhältnis zu Gott – wenn wir in den Tempel gehen, dort bleiben und uns bedienen lassen durch die Kraft und Wirksamkeit des Heiligen Geistes“, so der Bezirksapostel.
„Du leitest mich nach deinem Rat“
„Wir sind manchmal in der Gefahr, zu viel auf den lieben Gott abzuwälzen“, mahnte der Bezirksapostel die Zuhörer. Vielleicht hätte jeder noch die eine und andere Möglichkeit, selbst etwas zu tun.
Aber natürlich gebe es auch Situationen, in denen man selbst nicht weiterkomme, wo Entscheidungen zu treffen seien. Dann gelte es, nach dem Rat Gottes zu fragen: „Was bedeutet das für mein Leben? Was bedeutet das für meinen Glauben?“ So träfe man die richtigen Entscheidungen.
„Du nimmst mich am Ende mit Ehren an“
Im Tempel habe Asaf weiter geschaut als nur auf den Moment, in dem er lebte. Der Bezirksapostel rief dazu auf, dass ebenfalls zu tun. „Wenn wir bei ihm bleiben, wenn wir seine Hand halten, wenn wir seinen Rat annehmen und uns leiten lassen, dann ist das Ende nicht die Endlichkeit des menschlichen Lebens, sondern es ist die Wiederkunft Jesu Christi in der ersten Auferstehung, das Friedensreich und die neue Schöpfung.“
Deswegen sei wichtig: „Wir kommen zusammen im Gottesdienst, pflegen die Gemeinschaft mit Gott, richten uns nach dem Rat Gottes aus. Dennoch bleiben wir stets an dir.“
Gemeinschaftlich für Christus werben
Bischof Karl-Erich Makulla ermunterte in seinem letzten Predigtbeitrag im aktiven Amtsauftrag, auch künftig Werbeträger und Werbeträgerinnen für Christus zu sein. „Nicht nur dem äußeren Schein nach, sondern in der Tiefe unserer Seele. Gott wird uns helfen.“
Apostel Stefan Pöschel betonte die Bedeutung der Gemeinschaft mit Gott sowie mit Bruder und Schwester in der Gemeinde. „Asaf war nicht der Einzige, der mit banger Sorge in den Tempel ging – aber auch nicht der Einzige, der Gott erlebte.“ Und diese Gemeinschaft machte die Menschen stark. Die allgemeine Meinung spiele dann keine Rolle mehr, wenn man den Blick auf die Zukunft richte.“
Gottesdienst in Essen-Altenessen
Der Zentralgottesdienst 2023 fand in der Gemeinde Essen-Altenessen (Bezirk Ruhr-Mitte) statt. Musikalisch wurde er von einem Projektchor in unterschiedlichen Konstellationen unter Leitung von Mirco Stachowiak und Dirk Makowski gestaltet: Männerchor, Frauenchor, gemischt und mit Solo-Teilen. Zum Ende des Gottesdienstes erklang das „Halleluja“ von Georg Friedrich Händel in einer Bearbeitung von Wolfgang Amadeus Mozart.
Der Gottesdienst wurde via IPTV auf die Gemeinden und für Kranke zusätzlich per Telefon übertragen. Allein 3.700 Zuschauer verfolgten den Gottesdienst online. Im YouTube-Kanal der Gebietskirche werden in Kürze einige Auszüge veröffentlicht.
Ruhestand im Juni 2024
Für Bezirksapostel Rainer Storck war es der zehnte und letzte Zentralgottesdienst als Bezirksapostel im aktiven Dienst. Wie er am Ende des Gottesdienstes ankündigte, werde Stammapostel Jean-Luc Schneider 2024 dreimal die Gebietskirche Westdeutschland besuchen: am 10. März den Bezirk Minden, am 23. Juni den Bezirk Niederrhein und am 29. Dezember 2024 den Bezirk Aachen.
Im Gottesdienst des Stammapostels, den dieser im Juni in der Stadthalle in Rheinberg halten wird, seinem Heimatort, werde er in den Ruhestand treten, so Bezirksapostel Storck. Die Leitung der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland übernimmt dann Apostel Stefan Pöschel, der seit Dezember 2022 als Bezirksapostelhelfer tätig ist. Da er seit Ende Juli durch den neu ordinierten Apostel Carsten Denker von der Leitung des Arbeitsbereichs Nord entlastet sei, stehe er nun für Aufgaben in der gesamten Gebietskirche und dem Bezirksapostelbereich zur Verfügung.
Zentralgottesdienst 2023 in Essen-Altenessen: Blick zum Altar mit Orgelprospekt beim Gesang des Eingangslieds
11. September 2023
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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