
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund. Die Gleichnisse Jesu waren Thema beim dritten Bibel-Seminar in Dortmund. Dr. Reinhard Kiefer, Leiter der Abteilung „Theologie“ im Verlag Friedrich Bischoff und Priester in der Neuapostolischen Kirche, führte durch die Veranstaltung und moderierte die Diskussionen.
Im Gemeinschaftszentrum Dortmund (GZD) fanden sich am Freitagabend, 12. September 2008, 25 Teilnehmer im Alter zwischen 16 und 46 Jahren ein, um ein Bibel-Seminar mitzuerleben. Auch aus Hessen und den Niederlanden waren Bibel-Interessierte angereist.
Einführender Vortrag
Am ersten Abend führte Priester Kiefer mit einem kurzen Vortrag ins Thema ein, bevor am Samstag in Gruppenarbeit die Gleichnisse vom "Verlorenen Sohn" und dem "reichen Mann und armen Lazarus" analysiert und interpretiert wurden. Dazu erläuterte Reinhard Kiefer immer wieder die historischen Hintergründe.
Die Gleichnisse lassen sich, so erläuterte Reinhard Kiefer, in drei Kategorien einteilen: Allegorie, Parabel und Bildwort. Die meisten Gleichnisse seien Parabeln, also Erzähltexte, die für sich sprächen. Dabei gebe es keinen Anspruch darauf, dass jedes Detail ins Bild passe. Daher dürfe man bei Parabeln nicht jeden einzelnen Punkt befragen, sondern müsse sich auf die Grundbotschaft konzentrieren, so der Theologe.
Zu den Allegorien zähle man heute nur zwei Gleichnisse: Das Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld (Sämann) und von den bösen Weingärtnern. In einer Allegorie habe jedes Detail eine Bedeutung. Der Text werde zu einem Puzzle von dogmatischen Sätzen oder theologischen Stücken.
In der Kirchengeschichte, so berichtete Reinhard Kiefer, seien nahezu alle Gleichnisse allegorisch ausgelegt worden, was zu Fehldeutungen und Überinterpretation führen könne. Ein Beispiel dafür sei beispielsweise das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen. Selbst Martin Luther habe eine allegorische Analyse des Gleichnisses vom Barmherzigen Samariter verfasst.
"Lasst den Text sprechen"
Reinhard Kiefers Empfehlung an die Gruppe: Lasst einfach mal den Text sprechen. Und dies wurde am zweiten Tag bei der Gruppenarbeit umgesetzt.
Über das Bibelseminar wird ausführlich auf der Website der Jugendlichen aus der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen berichtet.
Bibel-Seminar in Dortmund
18. September 2008
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Jugend Online