
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Essen. Rund 90 Studierende besuchten am Freitagabend, 27. November 2009, eine spät gelegene, dafür besondere Vorlesung. Bezirksältester Günter Törner lud zu Beginn des Wintersemesters zum dritten Mal zu einem Gottesdienst für Studierende und Freunde in die Kirche in Essen-Altenessen ein.
„Ich fühle mich eigentlich als einer von euch. Nur, dass ich eher vorne an der Tafel stehe, als zuhöre und mitschreibe“, leitete der Bezirksälteste den Gottesdienst ein. Beruflich ist Günter Törner Professor am Institut für Mathematik an der an der Universität Duisburg-Essen.
Das Gleichnis der zehn Knechte
Grundlage des Gottesdienstes war das Bibelwort aus Lukas 19, die Verse 12 und 13: „Und er sprach: Ein Fürst zog in ein fernes Land, um ein Königtum zu erlangen und dann zurückzukommen. Der ließ zehn seiner Knechte rufen und gab ihnen zehn Pfund und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich wiederkomme!“
Bezirksältester Törner räumte ein, dass es verschiedene Interpretationen dieser Bibelstelle gebe, er wolle sich jedoch nur auf eine beziehen. Jedem habe Gott ein besonderes Pfund gegeben – und zusätzlich den Handlungsauftrag: „Handelt damit, bis ich wiederkomme!“ Auch die Möglichkeit zu studieren sei so ein Pfund.
In den Gemeinden einsetzen
„Doch wem viel gegeben ist, von dem wird auch viel erwartet“, sagte der Bezirksälteste den Studierenden. Der Handlungsauftrag gebe viel Freiheit und einen großen Gestaltungsraum, doch sei damit auch viel Verantwortung verbunden. Verantwortung gegenüber sich selbst, wechselseitig für den Partner, aber auch für die Gemeinde.
„Setzt euch mit euren Pfunden in eurer Gemeinde ein“, riet der Bezirksälteste den Jugendlichen. Wichtig sei dabei vor allem die Nachhaltigkeit.
„Jeder hat besondere Fähigkeiten“
Im Anschluss an die Predigt des Mathematik-Professors ging es akademisch weiter: Bezirksevangelist Manfred Krafft war zu Gast, Marketing-Professor an der Universität in Münster.
„Eine andere Übersetzung für Pfund ist Talent“, erklärte der Bezirksevangelist den Teilnehmern zu Beginn seiner Predigt, „und jeder hat besondere Fähigkeiten und Talente“. Die zehn Knechte aus dem Gleichnis hätten alle das gleiche Pfund bekommen, aber es sei Unterschiedliches dabei rausgekommen. Ziel sollte es sein, aus dem eigenen Pfund mehr zu machen.
„Mehr nachwachsen lassen, als man braucht“
„Sucht in einem Gottesdienst nach dem Kern der Predigt“, forderte Bezirksevangelist Krafft die Studierenden auf, „und setzt Gottes Wort in die Tat um.“ Darin solle man nachhaltig sein, „nicht nur konsumieren, sondern sogar mehr ‚nachwachsen‘ lassen, als man braucht.“
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls und dem Abschluss des Gottesdienstes stellte Bezirksältester Törner einige anwesende neuapostolische Professoren vor, mit denen sich die Studentinnen und Studenten bei belegten Brötchen und Getränken noch austauschen konnten. Die musikalische Umrahmung hatte spontan ein Chor aus Studierenden übernommen.
Semesterauftakt-Gottesdienst in Essen-Altenessen
1. Dezember 2009
Text:
Marcel Korstian
Fotos:
Marcel Korstian
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