
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Silute. Zur Vorbereitung auf den Sonntag hatten die Neuapostolischen Christen aus Litauen zu einer Feierstunde in die Gemeinde Silute (ehemals Heydekrug) eingeladen – etwa 50 Kilometer von Klaipeda entfernt. Stammapostel Wilhelm Leber eröffnete sie mit Gebet und einleitenden Worten. Durch die Stunde führte der für Litauen zuständige Bischof Arturas Strelciunas.
In mehreren Präsentationen erinnerten zwei Glaubensschwestern die Zuhörer an die historische Entwicklung des Landes Litauen und der Neuapostolischen Kirche. Die Region hatte viele Konflikte erlebt – im Mittelalter vor allem zwischen Heiden und Christen. Auch die kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem Deutschen Orden brachten über viele Jahrzehnte Leid über die Bevölkerung.
Die Neuapostolische Kirche in Litauen
Nach der Reformation zählte das Memelland zu Ostpreußen und so kamen auch neuapostolische Geistliche in das Land. 1902 entsteht eine erste neuapostolische Gemeinde in Heydekrug (Silute). Weitere Gemeinden werden in Memel (Klaipeda) im Jahre 1910, Kybartei 1914 und Prökuls (Priekule) 1920 gegründet. Einige spätere Apostel kamen aus der Region und wurden später in Deutschland tätig.
Ein weiteres Thema war die Evakuierung des Memellandes. Nachdem 1944 Ost- und Westpreußen durch sowjetische Truppen vom Rest des Deutschen Reiches abgeschnitten waren, blieb 2,5 Millionen Menschen nur noch der Fluchtweg über die Ostsee. Bei der größten Evakuierungsaktion der Geschichte auf See wurden rund 2,5 Millionen Menschen mit 1.081 Schiffen aus dem Kriegsgebiet gerettet.
Durch kriegsbedingte Verluste kamen insgesamt etwa 33.000 Flüchtlinge ums Leben, rund ein Prozent der Evakuierten. „Wilhelm Gustloff“, „Goya“ und „Steuben“ heißen die bekanntesten Schiffe, die von sowjetischen U-Booten versenkt wurden.
Erste Gottesdienste wieder ab 1990
1990 fand 45 Jahre nach Kriegsende wieder ein Gottesdienst der Neuapostolischen Kirche in Litauen statt, den der damalige Apostel Armin Brinkmann am 27. Juli 1990 in Kybartei hielt. Es folgt der erste Gottesdienst in Klaipeda im August 1990.
1991 besuchte mit Richard Fehr erstmals ein Stammapostel Litauen. Im August 1996 erhält die Gemeinde Klaipeda ein eigenes Kirchengebäude. Bezirksapostel Horst Ehlebracht weiht die Kirche mit einem Gottesdienst ein. Zwei Monate zuvor hatte Apostel Walter Schorr die neugebaute Kirche in Silute eingeweiht.
Der Untergang der Estonia
Der letzte Beitrag der Feierstunde widmete sich dem Untergang der Estonia. Die Ostseefähre war am 28. September 1994 auf dem Weg von Tallinn (Estland) nach Stockholm (Schweden). Sie sank gegen halb zwei Uhr nachts vor der finnischen Insel Utö.
Mit 852 Toten ist der Untergang der Estonia das schwerste Schiffsunglück der europäischen Nachkriegsgeschichte. Als Ursache vermutet wird, dass die Scharniere der Bugklappe den Belastungen durch die stürmische See nicht standhielten. Lediglich 137 Menschen überlebten das Unglück.
Musikalischer Rahmen
Neben Musikbeiträgen eines Frauenchor sang ein gemischter Chor. Zudem gab es Solovorträge und Musikstücke durch Orgel und Violine.
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