
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Übertragung per "Postkabel" ↑
In den 50er Jahren begann die Neuapostolische Kirche mit der Tonübertragung von großen Festgottesdiensten via "Postkabel", die alte Bezeichnung für Telefonkabel, in zentrale Gemeinden der Kirchenbezirke. Den Auftrag für die technische Umsetzung erhielten zunächst Firmen. Dann fand sich ein ehrenamtliches Team unter der Leitung der Hirten Günter Becker (Dortmund-Nord) und Emil Diebel (Dortmund-Marten) zusammen, welches sich der technischen Beschallung bei Festgottesdiensten annahm.
Aufzeichnung und Tonübertragung ↑
Zu den Aufgaben zählte zunächst die Aufzeichnungen von Gottesdiensten des Stammapostels und des Bezirksapostels auf Tonbänder, später erweitert um die Tonübertragungen per Postkabel.
Für den jeweiligen Festgottesdienst stellte man in der Regel auf dem Altar zwei Mikrofone für die Hallen- beziehungsweise Kirchenbeschallung und ein Mikrofon für die Tonübertragung auf. Ein weiteres Mikrofon wurde für den Chor installiert.
Die Mikrofone waren an ein Mischpult (zehn Kanäle, Mono, damaliger Kaufpreis 10.000 Deutsche Mark) angeschlossen, über welches das Ausgangssignal abgemischt und einer Postübergangsstelle für die Übertragung übergeben wurde. So konnten die Glaubensgeschwister in den Kirchen, die per Telefonkabel angeschlossen waren, den jeweiligen Gottesdienst akustisch miterleben.
Ansprüche wachsen ↑
Im Jahr 1970 übertrug Bezirksältester Horst Dietrich, von 1969 bis 1991 Leiter der Verwaltung der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, dem damaligen Unterdiakon Hans-Jürgen Diebel die Verantwortung für Beschallung und Übertragung von Festgottesdiensten.
Seit der Zeit wuchsen die Ansprüche an die Tontechnik und -qualität. Für die Chöre und Orchester wurden jeweils bis zu sechs Mikrofone aufgestellt. Für den folgenden Jugendtag in der Westfalenhalle Dortmund setzten die Techniker erstmals ein Mischpult mit 16 Eingangskanälen ein. Heute sind bei Jugendtagen bereits 80 Kanäle erforderlich.
Bild-Übertragungen ↑
In den 80er Jahren wurde mit der Bildübertragung in Nebenräume begonnen, in denen beispielsweise Eltern mit kleinen Kindern die Gottesdienste verfolgten. Von nun an wurden Festgottesdienste nicht nur akustisch, sondern in Bild und Ton aufgezeichnet. Die für die Techniker bis heute aufwendigste Bildübertragung gab es zu Pfingsten 1984 in Dortmund. Damals waren alle Nebenhallen und die Westfalenhalle per Bild und Ton an den Festgottesdienst in der Westfalenhalle 2 angeschlossen.
Im Jahr 1987 setzte Stammapostel Richard Fehr eine Projektgruppe ein, die prüfen sollte, wie Gottesdienste in Bild und Ton übertragen werden können. Der erste Test einer Übertragung per Satellit fand in der Kirche Köln-Ehrenfeld statt. Gleichzeitig wurde die terrestrische Richtfunkübertragung getestet, bei der von der Sendegemeinde bis zur Übertragungsgemeinde eine Sichtverbindung bestehen muss, damit die Funkstrecke nicht durch Gebäude oder andere Hindernisse unterbrochen wird. Nach dem erfolgreichen Test der Satellitenübertragung entschied Stammapostel Fehr, Gottesdienst-Übertragungen fortan in Ton und Bild per Satellit durchzuführen.
In der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen wurden daraufhin viele Kirchen mit Empfangsanlagen und Fernsehern ausgerüstet. Auch viele Gemeinden in den betreuten Gebieten erhielten entsprechende Empfangseinrichtungen. Betreut werden die Anlagen von ehrenamtlichen ELA-Beauftragten in den Bezirken.
Auf NRW-Ebene ist zudem ein Team überregional tätig. Zu den Aufgaben in der Vorbereitung von Festgottesdiensten zählen: Kabel reparieren beziehungsweise neu anfertigen, Material nach Bedarf für die Bezirke zusammenstellen, Regie- und Ablaufplan erstellen und vieles mehr.
Einsatz mit eigenem Ü-Anhänger ↑
Jedes Jahr ist das 20-köpfige Team der „NAK-NRW Bild und Ton" bei mehreren Festgottesdiensten im Einsatz. Den größten Aufwand erfordert dabei der Jugendtag der Gebietskirche, der mit etwa 5.000 Teilnehmern an wechselnden Orten stattfindet.
Immer häufiger werden in den letzten Jahren bezirksinterne Übertragungen, die aus einer Kirche in mehrere Empfangsgemeinden via IPTV ausgestrahlt werden. Dafür wurde eigens ein Pkw-Anhänger zu einem Übertragungswagen umgebaut und mit moderner Bild- und Tontechnik ausgestattet. So werden für eine Übertragung bis zu fünf Kameras aufgebaut, per Glasfaserleitung angeschlossen und teilweise aus dem Anhänger ferngesteuert.
Die Übertragung zum Server, der die Signale dann zu den Zielgemeinden verteilt, erfolgt mittels eines Multi-Kanal -Systems, welches die Signale parallel über bis zu vier Mobilfunk-Verbindungen überträgt, um Schwankungen im Mobilfunknetz ausgleichen zu können. In den Gemeinden erfolgt der Empfang über eine Set-Top-Box. Daneben besteht für bettlägerig-kranke Kirchenmitglieder die Möglichkeit, die Übertragungen per Laptop, Tablet, Smartphone oder Smart-TV zuhause zu verfolgen.
Mittlerweile werden über IPTV auch die monatlich stattfinden Übertragungen für kranke Mitglieder durchgeführt. Dabei werden inzwischen bis zu 500 Teilnehmer per IPTV und bis zu 1.500 Teilnehmer per Telefonübertragung erreicht.
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