Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Frankfurt. Den Gottesdienst für die Entschlafenen am 5. Juli 2015 hielt Stammapostel Jean-Luc Schneider in Saarbrücken. Er wurde via Satellit in alle Übertragungsgemeinden der Gebietskirche übertragen.
Der Gottesdienst stand unter dem Textwort aus 1. Johannes 5, Vers 5
„Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist?“
Zu Beginn der Predigt ging Stammapostel Schneider auf den Gottesdienstort ein. Er fand im E-Werk in Saarbrücken statt. „ Wir befinden uns hier an einem ungewöhnlichen Ort und das ist interessant“, sagte er. „Früher haben hier viele Menschen gearbeitet und produziert. Heute will der liebe Gott hier arbeiten und bietet uns das Produkt umsonst an: Seine Gnade, seinen Frieden und seine Liebe.“
Er wünsche jedem, dass er Segen, Freude, Frieden und Kraft aus dem Gottesdienst mitnehmen könne. Entschlafenen-Gottesdienste seien besondere Gottesdienste, in denen wir uns intensiv mit den Verstorbenen aber auch den Geschehnissen in der Welt beschäftigten.
Die Nachrichten zeigten, wie viel Gewalt, Ungerechtigkeit, ja Mord und Totschlag an der Tagesordnung seien. Das mache nachdenklich und erschüttere ihn sehr. In diesem Zusammenhang könne der Gedanke um sich greifen, dass es immer schlimmer werde. Es gäbe Menschen, die glaubten, es seien Zeichen der Zeit für einen Weltuntergang. Wir glauben nicht daran, fuhr der Stammapostel fort, warnte aber auch vor dem Gedanken, dass es Zeichen der Zeit seien, dass der Herr bald komme. Das sei auch nicht so überzeugend, denn auch unsere Vorfahren hätten schlimme Dinge erlebt (Kriege, Folter, Seuchen etc.). Somit könne man nicht mit Gewissheit sagen, dass es Zeichen der Zeit seien, dass der Herr kommt. „Glaubt daran, dass er kommt“, rief er den Gläubigen zu.
Er stellte fest, dass ein Zeichen unübersehbar sei: Die Menschheit brauche Christus mehr denn je und Christus brauche jeden Gläubigen, um die Menschen zu ihm führen zu können.
„Was ist die Welt“? fragte der Stammapostel auf das Textwort zurückkommend. Mit der Welt sei nicht unsere Erde oder die Menschen, die darauf wohnen gemeint, sondern die Herrschaft des Bösen. Die Welt sei dort wo das Böse herrsche und sich entfalten könne. In dieser Welt lebten wir alle. Wo die Macht des Bösen herrsche gäbe es Neid, Hass, Kriege Tod und Unglück. Auf der anderen Seite sei das Reich Gottes.
Als Gott die Menschen erschuf, lebten sie im Paradies. Da hatte das Böse keinen Platz. Aber die Menschen hätten die Möglichkeit gehabt, sich frei zu entscheiden und sich für das Böse und damit gegen Gott entschieden. Gott habe dann seinen Sohn in diese Welt, in der das Böse herrschte, geschickt, damit er durch sein Opfer die Möglichkeit schaffe, dass die Menschen erlöst werden könnten.
„Auch damals gab es viel Böses“, sagte der Stammapostel und zählte auf: Folter, Hinrichtungen, Kindermorde, Korruption und Christenverfolgungen. Alles, was es heute gäbe, hätte es auch schon zu Jesu Zeiten gegeben.
Er sei, wie wir heute auch, mitten im Machtbereich des Bösen gewesen. Er habe dem Bösen widerstanden. Er habe unter der Macht des Bösen gelitten, aber es habe seine Gemeinschaft mit Gott nicht beeinflussen können. Und so habe er durch seinen Opfertod die Welt, das Böse, überwunden und die Möglichkeit geschaffen, dass alle Menschen erlöst werden können. Nach seinem Tod sei Jesus zu den Seelen gegangen, die zu Noahs Zeit nicht glauben konnten und habe ihnen die Botschaft überbracht, dass sie erlöst werden könnten. Voraussetzung sei aber an Gott und Jesus Christus zu glauben und zu vergeben. Dass das für viele nicht leicht sei, könne er sich gut vorstellen, so der Stammapostel, wenn man bedenke, unter welchen Umständen viele Menschen in die Ewigkeit gezogen seien.
„Glaubt an Gott und glaubt an Jesus“ rief der Stammapostel den Gläubigen zu. „Er ist unser Erlöser. Gott ist die Liebe und möchte alle Menschen von der Herrschaft des Bösen erlösen. Das gilt für das Diesseits und auch für das Jenseits“. Der Glaube an Gott und sein Evangelium könne uns, die Gläubigen, vor dem Bösen bewahren, nicht aber vor Leid, Krankheit oder Unglück. Wir blieben im Wirkungsbereich des Bösen, hätten aber die Kraft, ihm zu widerstehen. Die Seelen im Jenseits hätten die Wirkung des Bösen bereits erlebt. Nun schenke Gott ihnen die Möglichkeit, diesem Wirkungsbereich zu entkommen und biete ihnen, je nach Erkenntnis Taufe, Versiegelung und Heiliges Abendmahl an. Voraussetzung sei, dass sie Gott trotz allem Erlebten vertrauen und ihm dienen wollen. Die Folgen der Herrschaft des Bösen blieben, aber Gott schenke Kraft, dass sie keinen Einfluss auf die Seele mehr hätten.
Auch wir dürften nicht erwarten, dass Gott uns vor Leid bewahre, denn wir blieben im Wirkungsbereich des Bösen, ließen uns aber nicht beeinflussen und glaubten daran, dass der Tag kommen werde an dem das Böse keine Macht mehr hat. Dann seien alle, die an Gott glauben, erlöst - im Diesseits wie im Jenseits.
Nach weiteren Predigtbeiträgen von Apostel Marat Akchurin (Russland) und Bezirksapostel Bernd Koberstein und der Feier des Heiligen Abendmahls spendete der Stammapostel das Sakrament der Heiligen Wassertaufe, der Heiligen Versiegelung und des Heiligen Abendmahls stellvertretend für Verstorbene an Apostel Clément Haeck und Bischof Pascal Strobel.
Im E-Werk in Saarbrücken konnten ca 1.800 Gläubige den Gottesdienst erleben. Über die angeschlossen Satellitengemeinden nahmen ca 12.500 Teilnehmer an diesem besonderen Gottesdienst teil.
6. Juli 2015
Text:
Adelheid Kleppe
Fotos:
Marcel Felde
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