
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Alsdorf/Westdeutschland. Den diesjährigen Zentralgottesdienst feierte Bezirksapostel Rainer Storck am Sonntag, 22. September 2019, in der Neuapostolischen Kirche Alsdorf (Bezirk Aachen). Via Satellit wurde der Gottesdienst auf viele Gemeinden in Westdeutschland und in den europäischen Ländern des Bezirksapostelbereichs übertragen. In der Predigt ging es um die Achtsamkeit der Christen in ihrer Lebensführung.
„Es ist Gottesdienst!“ richtete der Bezirksapostel gleich zu Beginn einen Appell an die große Gemeinde, die sich an vielen Hunderten Orten versammelt hatte. „Es mögen nun alle Rahmenbedingungen und persönlichen Belange zum Schweigen kommen, damit wir Gott in seiner Liebe wahrnehmen können“, wünschte er allen seinen in Alsdorf, an den Übertragungsorten und per Telefon oder Internet angeschlossenen Glaubensgeschwistern.
Der Heiland sorgt für dich
Noch vor der Hauptpredigt ließ der Bezirksapostel die Gemeinde an seinen persönlichen Empfindungen teilhaben. Angesichts so vieler Hiobsbotschaften, die ihn aus den nahezu fünfzig zu betreuenden Gebieten der Erde mit etwa 5.000 Gemeinden und 600.000 Glaubensgeschwistern erreichen, könne man schon einmal nachdenklich werden: „Das lässt uns ja nicht unberührt.“
Der Chorvortrag in einem der letzten Gottesdienste habe ihn dann aufhorchen lassen: „Der Heiland sorgt für dich, täglich aufs neu, er ist dein Freund und in Ewigkeit treu.“ Der Liedertext nenne gar jene selig, die sich allezeit auf ihn verließen. Der Refrain fordere schließlich auf „Traue ihm fest.“ „Das mag ein Trost- und Grußwort an diesem Sonntag sein“, wandte sich der Bezirksapostel an die große Gemeinde.
Die Endzeitrede Jesu
Grundlage für den Gottesdienst war ein Bibelwort aus dem Markusevangelium: „Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!“ (Markus 13,37)
„Mit diesen Worten endet die letzte große Predigt Jesu, die er seinen Jüngern auf dem Ölberg gehalten hat“, stellte der Bezirksapostel den historischen Zusammenhang her. Diese Rede Jesu habe das Ende seiner Lehrzeit und den Beginn der Leidenszeit markiert.
Vorausgegangen sei der Blick der Jünger auf den prächtigen Tempel in Jerusalem und Jesu Hinweis, dass hier nicht ein Stein auf dem anderen bliebe, der nicht zerstört würde. Auf die bange Frage der Jünger, wann das geschehen würde und welche Vorzeichen zu erwarten wären, habe Jesus dann diese große Predigt gehalten.
Es geht um die Bewahrung aller Christen
Die in dieser Predigt genannten Bedrängnisse wie beispielsweise, dass sich ein Volk gegen das andere erhebe, Eltern sich gegen Kinder und Kinder sich gegen Eltern erheben würden, Kriegsgeschrei hörbar werde, Kriege entstünden, Erdbeben und Hungersnöte geschähen, ließen aber keine Deutung von Zeitepochen zu. Daran ließe sich auch nicht der Zeitpunkt der Wiederkunft Christ festmachen, mahnte der Bezirksapostel. „Diese Verhältnisse gab es, gibt es und wird es geben.“
Es gehe auch nicht um die Bewertung solcher Geschehnisse, sondern einzig um die Bewahrung aller Christen. So habe diese Predigt auch mit dem eindringlichen Appell geendet – nicht nur an seine Jünger, sondern an alle: „Wachet!“
Wachen – Acht haben
In seinen weiteren Ausführungen gab der Bezirksapostel einige Beispiele, worüber es zu wachen gelte: über die eigenen Gedanken, über das gesprochene und geschriebene Wort und auch über seine eigenen Taten.
„Achtet auf das, was dem Nächsten gut tut“, lautete ein anderer Hinweis. Und auch „Achtet darauf, was ihr von der Gemeinde erwartet und was ihr selbst dafür tut.“
Habt Acht auf unseren Glauben
Einen besonderen Schwerpunkt legte Bezirksapostel Storck auf die Wachsamkeit über den eigenen Glauben, der sich in der gesamten Christenheit auf die altchristlichen Glaubensbekenntnisse gründet. Auch das neuapostolische Glaubensbekenntnis, das in den zehn Glaubensartikeln formuliert sei, habe dort seine Wurzeln und fasse die wesentlichen Inhalte des neuapostolischen Glaubens zusammen. „Kennen wir die überhaupt noch? Das ist unser Glaube!“ stellte er eine tiefgründige Frage.
Beispielsweise erwähnte der Bezirksapostel den sechsten Glaubensartikel, in dem der Glaube an die Heilige Wassertaufe beschrieben ist. Natürlich sei eine Taufhandlung in der betreffenden Familie und Gemeinde ein großes Fest. Aber das Sakrament der Heiligen Taufe mit Wasser sei eben mehr, als eine freudige Familien- und Gemeindefeier. Es gehe um ein erstes Näheverhältnis zu Gott, die Aufnahme des Täuflings in die Gemeinschaft derer, die an Jesus Christus glauben und um die Abwaschung der Erbsünde.
Auch sei das Heilige Abendmahl, auf das der siebte Glaubensartikel hinweise, nicht nur eine traditionelle Zeremonie in der Liturgie eines Gottesdienstes. Die ausgesonderte Hostie gewähre die verborgene Gegenwart von Leib und Blut Christi in den sichtbaren Elementen Brot und Wein. Es stelle sich die Frage: „Was geht in dir vor, wenn du an den Altar trittst und die Hostie empfängst?“
Sei ein wachsamer Türhüter
Der Bezirksapostel bat noch die Apostel Stefan Pöschel (Apostelbereich Nord) und Bischof Manfred Bruns (Apostelbereich Nordwest) sowie Apostel Gert Opdenplatz (Apostelbereich Süd) zu Predigtzugaben an den Altar. Apostel Pöschel erinnerte an das Gleichnis aus der Endzeitrede Jesu von dem Menschen, der über Land zog und seinen Türhüter zur Wachsamkeit über sein Haus auffordert. „Achte auf das, was eingeht in dein Herz, in dein Haus, in deine Familie, in deine Gemeinde und in deine Kirche“, brachte er es auf den Punkt.
Bischof Bruns erinnerte an die Gefahr eines Sekundenschlafs und riet: „Wachsam sein ist am einfachsten in der Gemeinschaft.“ Apostel Opdenplatz stellte die Frage, warum denn die Wachsamkeit der Christen so wichtig sei und gab die Antwort: “Weil der Herr kommt!“
Ein Zentralgottesdienst im Jahr
Der Zentralgottesdienst in Alsdorf war der zweite für die Neuapostolische Kirche Westdeutschland nach der Fusion der beiden Gebietskirchen Nordrhein-Westfalen und Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland im Februar 2018.
Der Bezirksapostel lädt einmal im Jahr zu einem solchen Zentralgottesdienst ein. Zur Übertragung in die Gemeinden in Westdeutschland und in den europäischen Ländern des Bezirksapostelbereichs nutzt die Kirche die Übertragungswege Satellit, Internet und Telefon.
In Alsdorf nahmen 346 neuapostolische Christen vor Ort am Gottesdienst teil, weitere 36.000 waren per Übertragung angeschlossen.
Bezirksapostel Rainer Storck am Altar in Alsdorf (Bezirk Aachen) beim Zentralgottesdienst 2019
25. September 2019
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Oliver Rütten
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.