
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Wuppertal/Dortmund. Erstmals nahmen Vertreter der örtlichen neuapostolischen Gemeinden in der letzten Woche offiziell an einer Sitzung der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und Gemeinden in Wuppertal (ACKuG) teil. Im März 2016 hatte diese dem Antrag auf Gastmitgliedschaft der Neuapostolischen Kirche zugestimmt. Es ist die sechste Gastmitgliedschaft in einer ACK in Nordrhein-Westfalen.
Dem Antrag auf Gastmitgliedschaft vorausgegangen war eine Phase des Kennenlernens. Seit November 2014 fanden Gespräche zwischen den Gremien des ACKuG und Vertretern des neuapostolischen Kirchenbezirks statt. Dabei wurden auf Basis des Katechismus die neuapostolische Lehre und die Glaubensinhalte erörtert, Gemeinsamkeiten und Unterschiede besprochen.
Vielfältige ökumenische Kontakte der Wuppertaler Gemeinden der Neuapostolischen Kirche gab es bereits seit vielen Jahren, beispielsweise bei gemeinsamen Konzerten sowie bei den Wuppertaler Orgeltagen.
Gemeinsam unterwegs
„Bei den gemeinsamen Aktionen und Gesprächen wuchsen das gegenseitige Verständnis und die Bereitschaft, miteinander das Evangelium Jesu Christi im Tal der Wupper zu vertreten“, berichtet Bezirksevangelist i. R. Dirk Gielke, der die Gespräche auf Seiten der Neuapostolischen Kirche führte. Eine große Hilfe beim Gedankenaustausch waren der Katechismus der Neuapostolischen Kirche und die Orientierungshilfe „Schritte aufeinander zu“ der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.
Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und Gemeinden in Wuppertal zählt 14 Mitgliedskirchen und –gemeinden. Dazu zählen neben den beiden Landeskirchen unter anderem die Griechisch Orthodoxe Kirche, die Apostolische Gemeinschaft, die Niederländisch-reformierte Gemeinde und viele mehr.
Rundfunk-Gottesdienst aus Wuppertal
Am Pfingstmontag beteiligten sich neuapostolische Gläubige erstmals offiziell bei einer größeren Aktion der ACKuG Wuppertal. Im Ausblick auf das 500-jährige Reformationsjubiläum feierten freikirchliche und evangelische Christen einen ökumenischen Rundfunk-Gottesdienst in Wuppertal. Gastgeber war die methodistische Bethesda-Gemeinde in Wuppertal-Elberfeld. Den musikalischen Rahmen bildete unter anderem ein gemischter Chor, in dem auch neuapostolische Christen der Nachbargemeinde im Stadtteil mitwirkten.
Die Live-Übertragung des Gottesdienstes beim Radiosender WDR 5 verfolgten mehr als 100.000 Hörer. Sie erlebten einen lebendigen Gottesdienst, der vom Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, und dem Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Christoph Stiba, in einer Dialog-Predigt gestaltet wurde.
Sechste ACK-Gastmitgliedschaft
Inzwischen bestehen in zahlreichen Städten Nordrhein-Westfalens Gastmitgliedschaften der örtlichen neuapostolischen Gemeinden, beispielsweise in Krefeld, Mönchengladbach, Oberhausen, Dortmund und Köln. In weiteren Städten sind Mitglieder der Neuapostolischen Kirche im Dialog.
Gespräche finden derzeit zudem auch auf Landesebene statt. Im Frühjahr traf sich Bezirksapostel Rainer Storck, Leiter der Neuapostolischen Kirche, mit Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Die Oberkirchenrätin leitet die Abteilung III Ökumene. Beide stammen gebürtig aus Kamp Lintfort.
Im Gespräch ging es unter anderem um die aktuelle Flüchtlingsdebatte und Möglichkeiten der Hilfe für Zufluchtsuchende. Im weiteren Dialog sollen Themen vertieft werden, die beide Kirchen betreffen, beispielsweise konfessionsverbindende Ehen zwischen evangelischen und neuapostolischen Christen.