
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
São Tomé und Príncipe. Bezirksapostel Rainer Storck besuchte Anfang November für eine Woche die neuapostolischen Christen auf São Tomé und Príncipe im Golf von Guinea. Höhepunkt der Reise war der Gottesdienst für die Entschlafenen, der am 6. November 2016 in Monte Café stattfand, der vor etwa 30 Jahren gegründeten ersten neuapostolischen Gemeinde auf den beiden Inseln.
Im November 1985 reiste Apostel Sukami Landu Ronsard (Angola) nach São Tomé. Als Angolaner hatte er im Gegensatz zu den Seelsorgern aus Nordrhein-Westfalen damals keine Visa-Probleme. Auf der Plantage „Monte Café“ hielt er einen ersten Gottesdienst mit Heiliger Versiegelung. Zudem setzte er zwei Priester und vier Diakone. Damit war der Grundstein für eine erste Gemeinde gelegt.
Ein Vorbild sein
31 Jahre später feierte Bezirksapostel Rainer Storck in der Gemeinde Monte Café den Gottesdienst für die Entschlafenen und spendete die Sakramente für die Verstorbenen. 648 Teilnehmer erlebten die Predigt über Psalm 34,19: „Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.“
„Lasst uns den Seelen in der jenseitigen Welt, die ein zerbrochenes Herz haben, ein Vorbild sein, damit sie sich an uns orientieren können“, rief der Bezirksapostel den Gläubigen zu. Wenn sie erlebten, dass die Gläubigen bereit seien, sich unter den Willen Gottes zu stellen, Ärger abzulegen und zu vergeben, dann könne Jesus in den Sakramenten das zerbrochene Herz heilen, erläuterte er in der Predigt. Die Sakramente für die Entschlafenen spendete der Bezirksapostel zum Ende des Gottesdienstes stellvertretend den beiden Bischöfen Guilherme Neto dos Santos und Agostinho Neto.
Kirchenschiff für die Kinder
Der Gottesdienst fand unter einer eigens für diesen Anlass neben der eigentlichen Kirche errichteten Konstruktion aus Bambus und Wellblech statt. Der Kirchenraum diente in erster Linie als Aufenthaltsraum für die Eltern mit ihren Kleinkindern.
Nach dem Gottesdienst besuchte der Bezirksapostel mit dem Apostel und den Bischöfen einen nahegelegenen Friedhof, auf dem auch mehrere neuapostolische Christen begraben sind. Dort legten sie Blumen nieder und gedachten der Verstorbenen.
Zunächst nach Príncipe
Die Reise von Bezirksapostel hatte am Mittwoch, den 2. November 2016, begonnen. Über Lissabon ging der Flug auf die Hauptinsel São Tomé. Am 4. November besuchte der Bezirksapostel zunächst die Inseln Príncipe, die nördlichere der beiden Hauptinseln, auf der etwa 5.000 Menschen wohnen, darunter über 2.100 neuapostolische Christen.
253 Teilnehmer erlebten am Freitagmorgen einen Gottesdienst in der Hauptgemeinde Santo António. In der Predigt erläuterte der Bezirksapostel am Beispiel der ehernen Schlange, dass es auch heute grundlegend für die Errettung durch Gott und für das ewige Leben sei, zum gekreuzigten Jesus aufzuschauen. Dies gelte für die Menschen auf der Erde ebenso wie für die Verstorbenen in der jenseitigen Welt.
Im Anschluss waren die Vorsteher der Insel zu einer Fortbildung eingeladen. Mit den 16 Teilnehmern sprach Bezirksapostel Storck über die Zehn Glaubensartikel der Neuapostolischen Kirche. Es gelte, sie zu kennen und darin zu leben. Dies sei Voraussetzung für die Gemeindeführung.
Kapelle für Gemeinde Santo Cristo
Nachmittags weihte der Bezirksapostel eine Kapelle für die Gemeinde Santo Cristo. Auf einer Betonplatte wurde eine Dachkonstruktion errichtet, damit die Gemeinde geschützt vor den häufigen Regenfällen Gottesdienste erleben kann. Die Kosten für den Bau lagen bei rund 20.000 Euro. Bauten auf Príncipe sind sehr teuer, da die Materialien per Schiff angeliefert und aufwändig auf die Insel transportiert werden müssen.
85 Gläubige erlebten den Gottesdienst. Zur Weihe las der Bezirksapostel das Bibelwort aus Habakuk 2, 20 vor: „Aber der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm stille alle Welt!“ Gott wirke in der Stille, führte er aus. Er sei nicht in Erdbeben, Feuer oder Unwettern zu erleben, sondern meist im leisen Windsäuseln – wie bei Elia. „Darin erhält man Kraft zum Weitergehen.“
Gottesdienste für Vorsteher und Jugendbeauftragte
Nach dem Rückflug nach São Tomé feierte der Bezirksapostel am Samstag in der Gemeinde Santana einen Gottesdienst für die Vorsteher mit ihren Gattinnen. 499 Teilnehmer verfolgten die Predigt aus 1. Johannes 4,19, in der der Bezirksapostel dazu aufrief, alles mit Liebe zu tun.
Nach dem Gottesdienst für die Entschlafenen am Sonntag besuchte Bezirksapostel Rainer Storck das von der Neuapostolischen Kirche vor zehn Jahren initiierte Agrikulturprojekt Terra Batata. Hier werden im Schwerpunkt Schweine und Legehennen gezüchtet. Dabei wird ein großer Teil des Futters selbst erzeugt. Vom Verkauf der Ernteerträge werden die laufenden Kosten gedeckt. Der Bezirksapostel freute sich über die insgesamt sehr positive Entwicklung.
Für Montag, den 7. November 2016 hatte Bezirksapostel Storck die Jugendbeauftragten aus den Gemeinden und Bezirken sowie die Beauftragten der Müttergruppen (der sogenannten „Mamas“) nach Pantufo eingeladen. 387 Teilnehmer erlebten einen Gottesdienst, in dem Bezirksapostel Storck dazu ermunterte, besonders für und mit Kindern und Jugendlichen zu beten und immer optimistisch zu bleiben. Zudem gelte es, die jungen Christen bei Schwierigkeiten im Leben zunächst zu trösten und ihnen dann bei Bedarf Hinweise zu geben.
Besprechungen und Heimreise
Abschließend standen für den Bezirksapostel noch Besprechungen mit dem Apostel und den Bischöfen auf dem Programm. Dabei ging es um die Organisation der Kirchenverwaltung sowie die weitere Entwicklung auf den Inseln. Auf São Tomé und Príncipe verzeichnet die Neuapostolische Kirche immer noch ein Wachstum. In den 225 Gemeinden werden rund 19.500 Gläubige betreut.
Der Rückflug führte Bezirkspostel Storck in der Nacht zum 9. November 2016 nach Lissabon, wo die Vollversammlung der neuapostolischen Schule „Escola Nova Apostólica“ sowie Besprechungen stattfanden. Abends ging es weiter nach Frankfurt.
Gottesdienst für Entschlafene auf São Tomé
19. November 2016
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Robert Henaux
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