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Feldpostbrief von 1916

Die beträufelte Hostie
feiert Geburtstag

 

Neuapostolische Christen feiern Heiliges Abendmahl mit Hostien, die mit drei Tropfen Wein betupft wurden. Dies war jedoch nicht immer so. Vor 100 Jahren führte Stammapostel Hermann Niehaus die neue Regel ein – in erster Linie um die Soldaten im Feld mit Heiligem Abendmahl versorgen zu können. Aber es gab auch andere Gründe.

In den Anfängen des Ersten Weltkriegs machte sich Stammapostel Hermann Niehaus Gedanken um die seelsorgerische Betreuung der neuapostolischen Soldaten. Die Soldaten erhielten zunächst ein Paket mit einem Brief des Stammapostels, einer Hostie und einer kleinen Flasche ausgesonderten Messweins. Doch immer wieder wurden Feldpostpäckchen auf der Suche nach den damals sehr wertvollen Zigaretten auf dem Weg zum Empfänger heimlich geöffnet. Auch der Rotwein wurde dabei oft entwendet.

Mit drei Tropfen Rotwein

Stammapostel Niehaus hatte schließlich eine Idee: Er ließ die Hostien mit drei Tropfen Rotwein beträufeln und sonderte sie dann aus. So erhielten die Soldaten auch ohne Rotwein eine Hostie, die sowohl Leib wie auch Blut Christi symbolisierte.

Doch auch in der Heimat gestaltete sich die Abendmahlsfeier immer schwieriger. Ein Grund war die Rationierung des Weins. Und viele Kirchenmitglieder hatten die Sorge, sich beim Trinken aus dem Kelch mit Tuberkulose anzustecken. In den Niederlanden führte dies dazu, dass Hostien auf kleine Gäbelchen aufgespießt und in den Kelch getaucht wurden.

Als die Not immer größer wurde und viele Geschwister aus Angst vor Ansteckung nicht mehr am Gemeinschaftsmahl teilnahmen, führte Stammapostel Niehaus an Karfreitag 1917 das bislang nur für Soldaten genutzte Verfahren der beträufelten Hostien ein. Den Aposteln stellte er frei, sich diesem Verfahren anzuschließen. So gilt der 6. April 1917 als die Geburtsstunde der bis heute gültigen Abendmahlspraxis der Neuapostolischen Kirche.

Viele theologische Fragen im Vorfeld

Bis die neue Abendmahlpraxis eingeführt wurde, waren viele theologische Fragen im Apostelkreis und unter den Geschwistern gestellt worden. So stellten sich einige die Frage, ob drei Tropfen Wein ausreichend seien. Andere bemängelten, dass die drei Punkte keinen echten Wein ersetzen könnten. Und wieder andere sorgten sich, wenn auf ihrer Hostie nur zwei der drei Tropfen zu finden waren. Stammapostel Niehaus machte schließlich deutlich, dass es nicht auf die äußere Form und die Menge ankomme, sondern das Entscheidende das hinzutretende Opfer Jesu sei.

Mit der neuen Abendmahlpraxis hörten auch Unterstellungen auf, in Ermangelung des Rotweins wäre Himbeersirup im Kelch gewesen. Oder der Messwein sei zu stark verdünnt worden. In beiden Fällen wurde die Gültigkeit und Wirksamkeit des Heiligen Abendmahls in Frage gestellt.

So berichtet die Neuapostolische Rundschau aus dem Jahre 1923, dass im Zeichen der Inflation auch die Herstellung von beträufelten Hostien an die Grenzen des Machbaren stieß und bei großen Gottesdiensten die Hostien fein säuberlich per Schere geteilt wurden, um die doppelte Anzahl Gläubiger versorgen zu können.

Große Herausforderungen in der Praxis

Die neue Abendmahlpraxis bedeutete für die Vorsteher zunächst aber auch eine Herausforderung. Beträufelte Hostien gab es im Kirchenhandel nirgends zu kaufen. Sie mussten also in Handarbeit für den Gottesdienst vorbereitet werden. Mancherorts saßen am Samstagnachmittag ganze Familien um den Küchentisch, um mehrere Stunden lang die Hostien mit einer Pipette zu beträufeln. Und das Auge des Vaters wachte darüber, dass auf jeder Hostie nur drei sorgsam aufgetragene rote Punkte zu sehen waren.

Es war schon eine Erleichterung, als ein Gemeindemitglied eine Maschine entwickelte, mit der sich mehrere Hostien gleichzeitig beträufelt ließen.

Auf dem Weg zur Hostienbäckerei

Als nach dem Ersten Weltkrieg die Neuapostolischen Gemeinden immer stärker wuchsen, drängten die Apostel auf eine einfachere Handhabung. Der neuapostolische Bäckermeister und Priester Max Pflug in Herne entwickelte eine Technik, mit der er den Gemeinden beträufelte Hostien zur Verfügung stellen konnte.

1931 übernahm die Neuapostolische Kirche seine Hostienbäckerei und verlegte den Sitz nach Bielefeld. Von dort beliefert die Einrichtung bis heute neuapostolische Gemeinden in aller Welt. Auch wenn das Verfahren immer weiter automatisiert und verbessert wurde, hat es sich vom Grundsatz her nicht verändert. Und beträufelte Hostien gehören heute zum Selbstverständnis neuapostolischer Christen.

Mehr Informationen zur Zentralen Hostienbäckerei der Neuapostolischen Kirche

Feldpostbrief von 1916

24. April 2017
Text: Alfred Krempf, Frank Schuldt
Fotos: Bildarchiv

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Abendmahlsgeräte
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Feldpostbrief von 1916
 

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