
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
NRW/Bad Lippspringe. Bezirksapostel Rainer Storck besuchte am 9. Juli 2017 die Landesgartenschau in Bad Lippspringe. Im Glaubensgarten gestaltete er eine kurze Andacht mit. Vormittags hatte er einen Gottesdienst in der Gemeinde Schlangen (Bezirk Detmold) gehalten.
Etwa 70 Personen hatten sich um 14 Uhr im zentralen Gebäude des Glaubensgartens versammelt, um die Andacht von Bezirksapostel Rainer Storck mitzuerleben. Viele weitere Besucher verfolgten die rund 20-minütige Veranstaltung aus dem Außenbereich, während sie die kleinen Glaubensgärten der sieben Religionsgemeinschaften besichtigten.
Dem Schwachen ein Schwacher
Grundlage für die Andacht war das Bibelwort aus 1. Korinther 9,19-23: „Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, damit ich möglichst viele gewinne. Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –, damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne.
Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi –, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben.“
Zuhören und sich akzeptieren
In seiner Interpretation der Bibelstelle arbeitete der Bezirksapostel die Motivation von Apostel Paulus heraus, die ihn zu dieser Aussage führte. „Den Juden ein Jude“ sei keine Beliebigkeit gewesen. Paulus habe erkannt, dass es nicht darum gehe, die Menschen zu verändern, sondern das Evangelium, die Liebe Gottes, in den Kulturkreis der Menschen hineinzubringen. „Das Evangelium lässt sich nur vermitteln, wenn man die Menschen versteht. Es gilt also, zuzuhören und nicht den Menschen verändern zu wollen“, führte der Bezirksapostel aus.
Als Beispiel nannte der Bezirksapostel die Menschen in den von Nordrhein-Westfalen aus betreuten Ländern. „Wir mussten ihnen erstmal zuhören, mit ihnen sprechen, mit ihnen beten.“ Dies sei die Basis gewesen, um das Evangelium und die Liebe Gottes dem Nächsten nahezubringen. Es gelte also, sich gegenseitig zu akzeptieren, zu verstehen und dann gemeinsam zu arbeiten.“
Führung durch die Glaubensgärten
Beeindruckt zeigte sich der Bezirksapostel von dem, was im Glaubensgarten auf der Landesgartenschau geschaffen worden sei. Der Besuch des Kirchenpräsidenten hatte mit einer Führung durch die sieben Gärten der beteiligten Religionen und Weltanschauungen begonnen. Pfarrerin Antje Lütkemeier, die den Glaubensgarten seitens der Evangelischen Kirche von Westfalen betreut, führte Bezirksapostel Storck und seine Begleiter, darunter Apostel Wolfgang Schug und verschiedene Bezirksämter aus der Region, durch das Projekt. Dabei erläuterte sie unter anderem die unterschiedlichen Gottesbilder der im Glaubensgarten vertretenen Religionen.
Bezirksältester Kurt Meßmann, Leiter des Kirchenbezirks Detmold, hatte zu Beginn der Andacht ebenfalls lobende Worte für das Projekt gefunden. Der Glaubensgarten sei ein Ort, wo Menschen miteinander ins Gespräch kommen und sich ohne Vorbehalte austauschen könnten. Von hier, so sein Wunsch, solle auch ein Impuls in das Land und in die Welt ausgehen, dass Menschen verschiedener Glaubensgemeinschaften friedlich und freundlich miteinander umgehen und leben können.
Mit dem gemeinsamen Lied „Lobe den Herren, o meine Seele!“ (Neuapostolisches Gesangbuch 263) endete die Andacht musikalisch. Im Gebet hatte der Bezirksapostel insbesondere der Menschen in der Welt gedacht, die nicht frei ihren Glauben ausüben können und verfolgt werden.
Gottesdienst in Schlangen
Den Morgengottesdienst hatte Bezirksapostel Storck in der Gemeinde Schlangen (Bezirk Detmold) gefeiert. Am Beispiel von „Ruth“ (Ruth 1,16) hatte er die Gemeinde getröstet, dass Gott die Armen und Schwachen nicht vergesse. Voraussetzung zur Hilfe sei jedoch die Treue in der Nachfolge Jesu. Zudem gelte es, auch einmal einem Impuls zu folgen.
Die Gemeindemitglieder rief er zudem dazu auf, einmal zu hinterfragen, ob sie der jungen Generation ein Vorbild seien, beispielsweise in der Liebe und Zuwendung zum Nächsten. „Ruth folgte ihrer Schwiegermutter („Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.“) auch deshalb, weil diese sich nicht in Selbstmitleid geflüchtet habe, sondern sich auch in der Not zu ihrem Gott gehalten habe: „Wunder oder Strenge führen nicht zur Erkenntnis, sondern allein die Beständigkeit im Aufschauen und in der Nachfolge Christi sowie die praktizierte Nächstenliebe“, so der Bezirksapostel. Nur so könnten die Eltern und älteren Gemeindemitglieder den Kindern ein Vorbild sein.
Im Anschluss an den Gottesdienst hatte die Gemeinde für alle Besucher einen Imbiss vorbereitet. Von hier aus ging es dann für den Bezirksapostel, Apostel Wolfgang Schug, einige Bezirksämter sowie Gemeindemitglieder zur Landesgartenschau. Ausführliche Informationen zum Glaubensgarten gibt es unter www.glaubensgarten.de sowie im Artikel "Sieben Religionen, ein Glaubensgarten".
Vier Kirchen haben den "Garten der Christen", einer von sieben im Glaubensgarten, gemeinsam gestaltet: Die Katholische Kirche, die Evangelische Kirche, die Orthodoxe Kirche von Antiochien sowie die Neuapostolische Kirche
10. Juli 2017
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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