
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
NRW. Am Samstag, den 5. August 2017 fand das Sommerfest der regionalen Selbsthilfegruppen Sucht in Nordrhein Westfalen am Sitz des Neuapostolischen Sozial- und Bildungswerks in Recklinghausen-Suderwich statt. Das Regenwetter hielt nicht davon ab, die selbstgemachten Leckereien zu verzehren und gute Gespräche zu führen.
Sucht und Abhängigkeit sind in der Neuapostolischen Kirche immer weniger ein Tabu. Und obwohl der Anlass, sich kennengelernt zu haben, oft das eigene Leid und höchste Verzweiflung sind, waren an diesem Samstag alle guter Stimmung und trotzten dem verregneten Sommer.
Derzeit existieren vier Selbsthilfegruppen in NRW, von denen die in Bielefeld die jüngste ist. Zeit für Gespräche, Austausch, Rat oder einfach zum gemeinsamen Schweigen ist die Aufgabe und das Ziel der Gruppen. Doch so sehr Sucht und Abhängigkeit das Leben und die Gesprächsgruppen bestimmen, so wenig war davon am diesem Samstag zu spüren. Es wurde sich über Gott und die Welt ausgetauscht, gemeinsam mit Kindern, Ehepartnern und Familie gegrillt oder Matches am Tischkicker ausgetragen. Ausgelassene Stimmung und ein fröhliches Miteinander bestimmten die Qualität dieses Sommerfestes.
Hilfe zur Selbsthilfe
Die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen bietet Kirchenmitgliedern mit Suchterkrankungen Hilfe zur Selbsthilfe an. Bei Abhängigkeiten zum Beispiel von Alkohol, Medikamenten oder illegalen Drogen, auch mit substanzungebunden Abhängigkeiten wie pathologisches Spielen und Kaufzwang sowie Verhaltensauffälligkeiten wie Essstörungen ist mit einer besonderen Zuwendung durch Seelsorge alleine keine ausreichende Hilfe geboten. Auch den sogenannten Co-Betroffenen wie Ehepartnern, Eltern und Kindern von Suchterkrankten muss neben der Seelsorge weitere Hilfe zuteilwerden.
Derzeit sind acht ehrenamtliche Suchtberater sowie vier Selbsthilfegruppenleiter tätig, die unter anderem in regionalen Selbsthilfegruppen Wege aus dieser Problematik aufzeigen. Die Suchtberater verfügen in der Regel über eine zertifizierte Ausbildung zum ehrenamtlichen Suchtkrankenhelfer oder besitzen bereits Erfahrungen als Suchtberater beziehungsweise als sozialer Ansprechpartner in Unternehmen, Hilfsorganisationen oder Behörden.
Sommerfest der Selbsthilfegruppen „Sucht“ in Recklinghausen-Suderwich
16. August 2017
Text:
Frank Schuldt,
Nina Ulfers
Fotos:
Mirco Ulfers