
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland. Die Corona-Pandemie schränkte die Treffen von Kirchenmitgliedern mit Suchterkrankungen und deren Angehörigen in den bestehenden lokalen Selbsthilfegruppen ein. Doch gerade für sie sind Begegnungen und Gespräche wichtig. Nun gibt es mit der Einrichtung von Online-Selbsthilfegruppen eine Alternative.
Nach einer sechsmonatigen Testphase gehen die Online-Selbsthilfegruppen ab Juli 2021 an den Start. „Mich begeistert die schon in kurzer Zeit gewachsene Offenheit und das Vertrauen der Teilnehmer auch in den ausschließlich virtuellen Treffen“, berichtet Frank Storck, einer der Initiatoren der Selbsthilfegruppen, von der Resonanz eines Teilnehmers aus der Testphase.
Ab sofort: Online-Selbsthilfegruppen
Die Gruppengespräche im Onlineformat stehen in vier Gruppen zur Verfügung, wodurch ein differenziertes Gesprächsangebot möglich ist: Die Gruppe „Angehörige Eltern“ richtet sich an Eltern von Kindern mit missbräuchlichem oder süchtigem Konsum und Essstörungen. Die Gruppe „Jugendliche und junge Erwachsene“ wendet sich an junge Menschen mit missbräuchlichem oder süchtigem Konsum und Essstörungen.
Die dritte Gruppe „Angehörige Frauen“ ist ausschließlich für Frauen von Süchtigen oder Essgestörten. Schließlich ist die vierte Gruppe „Betroffene gesamt“ offen für alle Süchtigen und Angehörigen.
Für alle Gruppen gilt: Die Teilnahme ist unabhängig von aktuellem Konsum oder aktueller Abstinenz und ebenfalls unabhängig von der Zugehörigkeit zur Neuapostolischen Kirche.
Anmeldungen und Information
Die Gespräche finden monatlich oder zweimonatlich statt. Anmeldungen zur Gesprächsteilnahme können über die Kontaktseite des Webauftritts der Süchtigen und Angehörigen in der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland vorgenommen werden.
Gottesdienst für Süchtige und Angehörige
Für Sonntag, den 29. August 2021 ist ein Gottesdienst für alle Süchtigen und ihre Angehörigen in der Kirche in Lünen (Bezirk Dortmund) geplant. Bischof Manfred Bruns, für diese Gruppe seelsorgerisch verantwortlich, wird diesen Gottesdienst durchführen. Beginn ist 11 Uhr.
Ein erster Gottesdienst für von Sucht Betroffene mit Bischof Bruns fand bereits am 10. November 2019 in Gelsenkirchen-Mitte statt. Im Jahr 2020 musste ein solcher Gottesdienst coronabedingt ausfallen.
Selbsthilfegruppen seit 2002
Vor etwa 20 Jahren begannen einige von Sucht Betroffene, das Seelsorgeangebot der Kirche durch eine begleitende aktive Hilfestellung für Suchtkranke und deren Familienmitglieder innerhalb der Neuapostolischen Kirche zu ergänzen.
Erste noch privat organisierte Selbsthilfegruppen nahm die Kirche im Kirchenbezirk Niederrhein als Pilotprojekt auf. Ab 2014 weitete sich das Projekt auf die gesamte Gebietskirche aus und wurde schließlich fest etablierter Bestandteil des Seelsorge- und Selbsthilfeangebots. Begleitet, unterstützt und gefördert wird dieses Angebot durch die 2014 gegründete „Fachgruppe Suchkrankenhilfe in der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland“.
Lokale Selbsthilfegruppen gibt es derzeit in den Kirchenbezirken Bielefeld, Dortmund, Essen, und Ruhr-West.
Weitere Ausweitung wird angestrebt
Coronabedingt gestaltete sich auch die Ausweitung des Angebots von lokalen Selbsthilfegruppen auf weitere Kirchenbezirke schwierig. Das Online-Angebot will helfen, die Aktivitäten der Gruppe der Süchtigen und ihrer Angehörigen weiter bekanntzumachen. Angesprochen sind alle Menschen, die persönlich und direkt mit der Suchtproblematik zu tun haben. Die Abstinenz der Betroffenen spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Ein Ziel dieser Gemeinschaft ist die Entstigmatisierung der Sucht in den Gemeinden und im Umgang mit sich selbst. Daraus soll sich, unter den gegebenen Besonderheiten, ein vorbehaltloses Miteinander entwickeln.
21. Juli 2021
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Bildarchiv,
Pixabay
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