
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Olpe. Die Ausweitung und Vertiefung der speziellen Seelsorge an Trauernden standen im Mittelpunkt der Tagung in Olpe. In der Trauerbegleitung tätige Gemeindemitglieder trugen Erfahrungen vor und sammelten Wünsche.
Bischof Manfred Bruns, als Leiter des Referats Seelsorge der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland für die Fachgruppe Trauerbegleitung verantwortlich, hatte zu dieser Tagung eingeladen. Zwanzig Teilnehmer waren dazu am 22. Oktober 2022 in der Kirche in Olpe zusammengekommen.
„Es jammerte ihn“
Die Tagung begann mit einem seelsorgerischen Impuls, den Bischof Bruns aus dem Gleichnis Jesu vom barmherzigen Samariter ableitete. An seinem Beispiel stellte er eine für die Arbeit in der Trauerbegleitung wichtige Eigenschaft heraus: „Es jammerte ihn.“ Sein Jammer, sein Mitleid mit der Not des Nächsten habe den Samariter bewogen, so der Bischof, sich niederzubeugen und zu helfen.
„Menschen, die ihr begleitet in ihrer Trauer, sind auch wie unter die Räuber gekommen. Sie sind durch den Tod ihrer Liebsten beraubt worden, und ihr wendet euch ihnen mit eurer Nähe zu“, würdigte er den Einsatz seiner Glaubensgeschwister.
Trauerseelsorge ist ausbaufähig
In seinen eröffnenden Ausführungen ermunterte Bischof Bruns die ehrenamtlich tätigen und qualifizierten Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter zu einer Wiederaufnahme der Trauergesprächskreise, wo sie denn vor der Coronazeit schon angeboten worden seien. Dabei sei ihm bewusst, dass die Akzeptanz von Trauergesprächskreisen bei Betroffenen und Seelsorgern sowie das Angebot der seelsorgerischen Unterstützung durch Trauerbegleiter wachsen müsse.
„Das Angebot der Trauergesprächskreise und die Mitarbeit von Trauerbegleitern kann und will nicht die Seelsorge der Amtsträger ersetzen, sondern dient der Ergänzung und Unterstützung“, machte der Bischof klar. Er bezeichnetet diese Mitarbeit als einen „Mehrwert“ zur üblichen Seelsorge in Gemeinden und Bezirken.
So dürfe keine Konkurrenz zwischen den beiden Angeboten entstehen, zumal die Arbeit der in der Trauerbegleitung tätigen Gemeindemitgliedern auch erst nach den Trauerfeierlichkeiten beginne. Kondolenzbesuche und weitere vorbereitende Gespräche zur Trauerfeier bleiben den seelsorgerisch tätigen Amtsträgern der Kirche vorbehalten.
Vier Themenschwerpunkte
Die Tagung beschäftigte sich in wechselnden Arbeitsgruppen mit den Fragen „Wie können wir Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter gewinnen?“, „Was können wir zur Förderung der Trauergesprächskreise tun?“, „Wie können wir Trauernden noch beistehen?“ und „Was sollte die Kirchenleitung zur Weiterentwicklung der Trauerseelsorge tun?“
Die Ergebnisse trugen sie anschließend dem Plenum vor und nahmen sie als Handlungsimpulse für ihre weitere Mitarbeit auf.
Bischof Bruns sagte zu, die gesammelten Vorschläge zum vierten Tagungspunkt „Was sollte die Kirchenleitung zur Weiterentwicklung der Trauerseelsorge tun?“ bei der nächsten Apostelversammlung mit Bischöfen vorzustellen. Dabei ging es schwerpunktmäßig um eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Bezirks- und Gemeindeleitung mit den Trauerbegleitern.
TrauerOase statt Trauergesprächskreis
Einmütig sprachen sich alle dafür aus, sich von dem Begriff „Trauergesprächskreis“ zu verabschieden. Er vermittle nicht korrekt das, was dort eigentlich geschehen soll: Vermittlung von Ruhe, Geborgenheit und gegenseitige Stärkung.
Viel besser eigne sich der Begriff „TrauerOase“. Mit einer Oase verbinde man die Gefühle von Entspannung, auch der ganz stillen und wortlosen Kommunikation in einem geschützten Raum.
Ziel sei es, so die in der Trauerbegleitung Tätigen, miteinander zu lernen, die Trauer mit in das Leben zu nehmen und mit ihr umzugehen.
14. Dezember 2022
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
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