
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Frankfurt. Nach einer ausgiebigen Mittagszeit setzte sich der Jugendtag 2016 am 25. September 2016 in der Frankfurter Fraport-Halle mit einer Glaubensfeier am Nachmittag fort. Der unter eigenem Gesang einziehende Jugendchor eröffnete die Feier. Wie schon im Gottesdienst am Vormittag (wir berichteten) hieß das Motto der Glaubensfeier auch "24/7". Die musikalischen Gestaltungselemente kamen vom Jugendchor, von der Jugendtagsband und vom Jugendorchester.
Die musikalischen Beiträge, alle miteinander fetzig und frisch herübergebracht, wie es ein Teilnehmer formulierte, wechselten ab mit Interviews der Apostel.
Ein Wohnzimmer für Interviews
Statt des Altars, der am Vormittag zum Gottesdienst das Bühnenbild prägte, war dort am Nachmittag ein "Wohnzimmer" aufgebaut, der Raum, in welchem die Intervies stattfanden.
Zunächst nahmen die Apostel Jeannot Leibfried und Apostel Clement Haeck Platz und interviewten sich gegenseitig. Die Zeit an sich, im Zusammenhang mit den Gedanken zu "24/7" aus dem Vormittagsgottesdienst und das Verhältnis der Menschen zur Zeit in den afrikanischen Ländern, in denen die Apostel unterwegs sind, hatten sie sich zum Thema ihrer gegenseiteigen Fragen und Antworten gemacht.
Sie beschrieben, wie es ist, wenn der Tagesablauf nicht von der Uhr, sondern vom Sonnenauf- und -untergang bestimmt wird. Pünktlichkeit habe dort einen völlig anderen Stellenwert als in den hochtechnisierten Ländern In der Folge seien die Menschen aber auch weniger gestresst., so ihr Fazit.
Genieße - aber wähle aus
Später fanden sich dort auch die Apostel Jens Lindemann und Gert Opdenplatz ein. Apostel Opdenplatz sprach über Genuss. Die Lektüre einer Diät-Zeitschrift habe ihre Leser motiviert, Nahrung mit Genuss aufzunehmen. Diesen Gedanken wolle er übertragen auf den Genuss der "drei K" Kuchen, Katechismus, Christus. Genießen statt Konsumieren lautete sein Impuls. Apostel Lindemann knüpfte an diesen Hinweis an und bat seine jungen Glaubensgeschwister eindringlich, darauf zu achten, was auf sie einströme. Vieles sei im Hinblick auf den Glauben an Christus mit Vorsicht zu genießen.
"24/7" auch in Afrika
Nach dem stimmungsvollen, mit Video unterlegtem Beitrag des Jugendorchesters "Out of Africa" nahm Apostel Peter Lambert im Wohnzimmer Platz. Noch einmal beschäftigte er sich mit dem Motto des Jugendtags "24/7", sprach über die Begriffe Ewigkeit und Unendlichkeit.
Sein Bericht über für europäische Verhältnisse kaum vorstellbare Lebensumstände der Jugendlichen in seinem Wirkungsbereich machte sehr nachdenklich. Ein Teil der von ihm betreuten Glaubensgeschwister lebe in Townships. Das Leben dort sei - bedingt durch Bandenbildung und Territorialkriege - sehr gefährlich. Gottesdienste und andere Kirchenveranstaltungen müssten manchmal abgesagt werden, wenn sich beispielsweise eine Schießerei in der Nähe einer Kirche zuträgt. Dann und wann kämen auch Glaubensbrüder zu Tode, wenn sie in Bandenaktivitäten hineingezogen würden. Kaum vorstellbar - und doch sei auch unter solchen Lebensumständen ein Leben für Gott nach der Maxime "24/7" möglich. "Aber Gott ist auch dort 'twentyforseven' gegenwärtig und hilft uns", so Apostel Lambert.
Sekt oder Selters
Bezirksapostel Bernd Koberstein war ebenfalls ein willkommener Interviewgast im Bühnenwohnzimmer. Auf kurze Fragen sollte er mit kurzen Antworten reagieren, und er tat das mit Bravour:
Die ersten drei Sequenzen gingen eher in eine mit ein wenig Schmunzeln zu behandelnde Richtung: "Sekt oder Selters?" "Sekt, da ich lieber etwas mit Wirkung mag!" "Steak oder Würstchen?" "Steak, weil ich mich kürzlich beim Essen eines Würstchens völlig bekleckert habe!" "Sommer oder Winter?" "Sommer, weil ich lieber schwitze als friere!"
Paulus oder Petrus
Im zweiten Teil des "Frage-Antwort-Spiels" gab der Bezirksapostel Einblicke in seine Haltung zu geistlichen Dingen: "Paulus oder Petrus?" "Petrus, weil er mal völlig versagt hat, Jesus ihn aber trotzdem liebt. Damit kann ich mich identifizieren!" "Leitgedanken oder Heiliger Geist?" "Beides, da jeder Artikel der Leitgedanken aus dem Heiligen Geist kommt!" "Johannes oder Hiob?" "Johannes, da ich mich lieber nahe am Herzen Jesu wissen möchte!" Und schließlich: "Das sei alle meine Tage oder Hab ich nur deine Gnade?" "Hab ich nur deine Gnade, weil ich diese als Grundlage meiner Arbeit benötige!"
Zwischen den einzelnen Beiträgen unterhielten Jugendliche die Teilnehmer mit Interviews zum Thema: Glaube an Gott - 24/7, mit stimmungsvollen Einlagen der Jugendtagsband, den beliebten Filmmusiken des Jugendorchesters sowie einem Vortrag des Jugendchores: "Alles, alles ist erlaubt! Alles aber dient nicht zum Guten!"
Koffer packen und beten
Zum Schluss packte Bezirksapostel Koberstein einen Koffer mit einigen Piktogrammen, welche bereits den Tag über den Altarraum geschmückt hatten und überreichte ihn Apostel Lambert als Erinnerung an diesen Jugendtag.
Das gemeinsam von zwei jugendlichen Glaubensschwestern, einem Priester aus Belgien, Apostel Lambert und Bezirksapostel Koberstein vorgetragene Gebet bildete einen besonderen und innigen Abschluss des Jugendtags. Der Tag klang mit Musik und Gesprächen aus. Dafür war noch ausreichend Zeit vorgesehen.