
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Frankfurt. Als Motto für den Jugendtag 2016 der Gebietskirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland hatten die jungen Christen das weithin bekannte Zahlensymbol "24/7" ausgewählt. Am Sonntag, 25. September 2016 feierten sie ihr Glaubensfest in der Fraport Arena in Frankfurt. Bezirksapostel Bernd Koberstein, der dieses Fest mit ihnen beging, begrüßte herzlich Apostel Peter B. Lambert (Neuapostolische Kirche Südafrika), der in Vertretung des erkrankten Bezirksapostels Noel. E. Barnes als Gastapostel zu diesem Jugendtag entsendet war.
Neben einem herzlichen Willkommen an alle versammelten jungen Christen richtete der Bezirksapostel einen besonderen Willkommensgruß an die diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden. Er begrüßte alle diejenigen, die unter Umständen schon über einen längeren Zeitraum keine Gottesdienste mehr besucht haben und alle Freunde und Gäste, die den Jugendtag miterleben wollten.
Er hieß auch alle die willkommen, die von den versammelten jungen Gläubigen "im Herzen" mitgebracht worden seien, wie er es formulierte. Dabei verwies er auf einen freien Platz im Chor, der mit eine roten Rose geschmückt war. Hier hätte die junge Glaubensschwester aus Brüssel sitzen sollen, die kürzlich ganz unerwartet verstorben war, so wendete der Bezirksapostel mit der ganzen Gemeinde den Blick zu allen, die in jungen Jahren aus ihrem Leben geschieden seien.
Ein ungewöhnliches Motto
Wie die Mottos der vorherigen Jugendtage sei auch das diesjährige Motto im Kreis der Jugend geboren und weiter ausgearbeitet worden, so der Bezirksapostel. Zunächst habe er wohl ein wenig gestutzt, als er "24/7" gelesen habe, so gestand er. Aber dann habe er die Herausforderung angenommen, sich damit in der Vorbereitung auf seine Predigt auseinanderzusetzen. "Mit Freuden habe ich zur Kenntnis genommen, was ihr im Vorfeld zum Jugendtag via Facebook an Gedanken zu diesem Motto beigetragen habt", gab der Bezirksapostel ein dickes Lob an seine jungen Glaubensgeschwister weiter. Er habe die Inhalte für sich so zusammengefasst: "Unser Vater im Himmel ist 24 Stunden und 7 Tage, also Tag und Nacht für uns da."
Was ist Zeit?
Als Bibelwort für den Gottesdienst zum Jugendtag hatte der Bezirksapostel einen Text aus der Offenbarung des Johannes ausgewählt, in dem es auch um Zeit geht: "Es soll hinfort keine Zeit mehr sein." (Offenbarung 10,aus 6) Eine spannende Predigt schloss sich an, die der Bezirksapostel mit einem Zitat von Augustinus eröffnete: "Fragt mich niemand darum, dann weiß ich's, will ich es aber dem Fragenden erklären, dann weiß ich's nicht."
Die Vorstellung, dass das zitierte Bibelwort bedeute, dass zuerst Ewigkeit gewesen sei, dann das, was wir Zeit nennen - der Ablauf der Geschichte - geschehe und danach die Zeit aufhöre, also keine Zeit mehr sei und wieder Ewigkeit beginne, wollte der Bezirksapostel so nicht teilen: "Ewigkeit und Zeitlichkeit schließen sich nicht aus. Warum? Gott ist der Herr der Zeit." Bei Gott sei immer die Fülle, auch die Fülle der Zeit. "Und Fülle der Zeit ohne Anfang und Ende kann man mit Ewigkeit beschreiben". Also sage das Textwort nicht, dass die Zeit an sich aufhöre. Es wolle vielmehr vermitteln, dass Gott absolut verlässlich sei in der Erfüllung seines Heilsplanes und Zeitabschnitte im Ablauf der Heilsgeschichte durch nichts aufzuhalten seien.
Gott ist immer und bei dir
Und "24/7"sei genau diese Zeit, in der Gott für jeden persönlich ganz da ist und ihm sein Heil schenkt. Diese Zeit gelte es auszukaufen und auszunutzen. Im Umkehrschluss sei das aber auch ein Aufgabe, führte der Bezirksapostel den Gedanken weiter. "Verwende doch auch du deine Zeit, so gut du geben kannst, für die Dinge, die dich immer näher zu Gott führen." Gott gebe uns diese Zeit, nicht damit sie ungenutzt abläuft, sondern er wünsche sich, dass wir sie nutzen! "Zeit verdient eigentlich nur dann diesen Begriff, wenn man sie auf die Ewigkeit bezogen nutzt" zitierte der Bezirksapostel noch die Aussage eines Theologen.
Liebe Jesus über alles
Apostel Peter Lambert wies in seiner Predigtzugabe darauf hin, dass "24/7" ja nun nicht bedeuten könne, ständig im Gebet versunken zu sein, immer zu in kirchlichem Einsatz unterwegs zu sein. Schließlich müsse man sich um seinen Beruf, seine Partnerschaft kümmern und auch für sein Leben sorgen. Wie man denn doch dieses Anspruchs gerecht werden könne, stellte der die Frage. Und die Antwort war so klar wie einfach: "Liebe Jesus über alles, dann erfüllst du "24/7".
Bischof Axel Münster bemühte in seinem Wortbeitrag die oft gehörte Aussage: "Ich habe kein Zeit!" und ermunterte seine jungen Glaubensgeschwister, sich die Frage zu stellen, wofür man Zeit habe und wofür nicht. "24/7" besitze unter diesem Gedanken auch die Aufforderung, Prioritäten zu setzen.
Feiern des Sieges Christi
"Die Feier des Heiligen Abendmahls ist das Feiern des Sieges Christi." Mit diesen Worten lud Bezirksapostel Koberstein die Gemeinde zu Feier dieses Sakramentes ein. Jedem schenke Gott Anteil am Sieg seines Sohnes, das dürfe man wahrhaft feiern. Wenn man den Sieg Christi feiere, tut man das auch mit einer großen Portion Dankbarkeit. "So lasst uns die vor uns liegenden Augenblicke nutzen. Auch sie sind ein großartiger Teil von "24/7", ein Geschenk Gottes an dich."
Der Jugendgottesdienst bot auch Raum für die Feier des Heiligen Abendmahls für die Entschlafenen. Stellvertretend für die Verstorbenen nahmen der Priester aus Brüssel, der die kürzlich verstorbene junge Glaubensschwester aus Brüssel betreut hatte und Evangelist Kriewald als Leiter der "Arbeitsgruppe Jugend" die ausgesonderten Hostien in Empfang.