
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Hanau. Am kommenden Sonntag gedenken die neuapostolischen Christen weltweit der Entschlafenen. Einen besonderen Gottesdienst mit Fürbitten für Verstorbene gab es am letzten Sonntag in Hanau, wo die Gemeinde mit Apostel Jens Lindemann der Opfer des Anschlags in der Stadt gedachte.
Der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod gehört zu den Grundlagen des christlichen Glaubens. Neuapostolische Christen glauben zudem daran, dass auch Verstorbenen geholfen werden kann. Die durch das Opfer Christi erwirkte Erlösung ist nicht nur auf die Lebenden beschränkt, auch der Zustand der Seelen im Jenseits ist zum Guten hin veränderbar.
Drei Mal im Jahr feiern die neuapostolischen Christen besondere Gottesdienste für Entschlafene. Sie finden weltweit in allen Gemeinden am ersten Sonntag im März, Juli und November statt. In persönlichen und gemeinsamen Gebeten bitten die Gottesdienstteilnehmer besonders um Frieden für die Toten, die sie der gnädigen Allmacht Gottes anempfehlen.
Besonderer Gottesdienst in Hanau
Bereits am letzten Sonntag, dem 23. Februar 2020 gedachte die Gemeinde Hanau insbesondere der Opfer des Anschlags in der Stadt. Vier Tage zuvor hatte ein Mann dort zehn Menschen getötet. Die Menschen in Hanau standen tagelang unter Schock – auch durch die von den Ermittlern vermuteten rassistischen Hintergründe der Gewalttat.
Den Gottesdienst führte der für Hanau zuständige Apostel Jens Lindemann durch. Sein Besuch war bereits lange geplant. Für viele Gemeindemitglieder eine „Fügung“.
Vor Beginn des Gottesdienstes sprachen vier Gemeindemitglieder Fürbittgebete, darunter eine Glaubensschwester aus Ghana und eine aus Albanien. Die Gemeinde wollte damit auch ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung setzen und hatte zu dem Gottesdienst auch explizit die Öffentlichkeit und Vertreter anderer Kirchen eingeladen.
Gott liebt alle Menschen – und wir?
Apostel Lindemann legte der Predigt das Wort aus Matthäus 5,44–45 zugrunde: „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“
Im Gottesdienst erinnerte der Apostel daran, dass Christus zur uneingeschränkten Nächstenliebe aufgerufen habe. Dies falle verständlicherweise nach solchen Ereignissen wie dem Anschlag in Hanau schwer. Doch es gelte, alle Menschen so zu lieben, wie Gott den Menschen liebt. Hier zähle der Versuch und das Bemühen, denn wie unendlich schwer falle die Vergebung beispielsweise einer Familie, deren Sohn ermordet wurde. „Beten wir dafür, dass die Betroffenen auch vergeben können“, so Apostel Lindemann.
Statt des Bußliedes erlebte die Gemeinde vor der Feier des Heiligen Abendmahls einige Momente in Stille und im Gedenken an die Verstorbenen.
Entschlafenen-Sonntag auf Kap Verde
Der Gottesdienst für Entschlafene findet am kommenden Sonntag, dem 1. März 2020 in den neuapostolischen Gemeinden in Westdeutschland um 10 Uhr statt.
Bezirksapostel Rainer Storck feiert den Gottesdienst am Entschlafenen-Sonntag mit vielen Gläubigen auf Kap Verde. Es ist das Ende einer Reise in den Westen Afrikas. Am Dienstagabend war er in den Senegal gereist, wo unter anderem ein Gottesdienst für Amtsträger stattfand. Von dort ging es am heutigen Freitag weiter nach Guinea-Bissau und am Samstag auf die kapverdischen Inseln. Es ist die zweite Reise von Bezirksapostel Storck nach Westafrika in diesem Jahr. Anfang Februar war er bereits in Niger und Burkina Faso.
28. Februar 2020
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Andreas Wagner
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