
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Bielefeld. Im Anschluss an den zentralen Videogottesdienst am letzten Sonntag fuhr Bezirksapostel Rainer Storck nach Bielefeld. Im Ortsteil Brake überraschte er die 17 Jugendlichen der örtlichen Gemeinde und feierte mit ihnen den ersten Jugendgottesdienst nach dem Corona-Lockdown.
Gegenseitiges Anstoßen und Getuschel: Wer ist der Mann hinter dem Mundschutz, der beim Eingangslied durch den Mittelgang geht? Doch dann erkennen die ersten Jugendlichen den Besucher. Es ist Bezirksapostel Rainer Storck, der statt des eigentlich erwarteten Gemeindevorstehers hinter den Altar tritt.
Erster Präsenzgottesdienst
Vor einigen Wochen beschlossen die Jugendlichen der Gemeinde Brake auf Anregung ihres Seelsorgers, zum Ende der Ferien wieder einen Jugendgottesdienst zu feiern. Festgelegt wurde der 2. August 2020. Auf die Frage in der WhatsApp-Gruppe, wer den Gottesdienst denn halten solle, schrieb eine Jugendliche spontan: „Der Bezirksapostel“.
Prompt startete der örtliche Jugendbeauftragte eine Mailanfrage an den Kirchenleiter – allerdings ohne große Hoffnung, dass dieser antworten werde. Die Idee für diesen Gottesdienst habe spontan zu zehn Zusagen geführt, schrieb er in der Mail an Bezirksapostel Storck. „Für fast alle wird es das erste Mal sein, dass wir wieder Heiliges Abendmahl feiern, erleben und genießen dürfen.“
Telefonisch kam dann die Zusage für den Überraschungsbesuch, der in aller Stille vorbereitet und geplant wurde.
Dank an die „junge Mannschaft“
„Ich hatte den Wunsch, mit euch zusammen zu sein“, begründete Bezirksapostel Rainer Storck seine Entscheidung zum Besuch in der kleinen Gemeinde in den einleitenden Worten zur Predigt. Und er nutzte die Gelegenheit für ein Dankeschön an die jungen Gläubigen: Er dankte für die Einladung, für das Engagement untereinander und in der Gemeinde, aber auch dafür, dass sich die Jugendlichen in vielfältiger Weise in den Dienst Jesu stellen würden.
Manchmal entstehe in der Kirche ein Spannungsfeld zwischen den Vorstellungen der Kirchenleitung und der „jungen Mannschaft“, schmunzelte der Bezirksapostel. Wichtig sei dann, im Gespräch zu bleiben und Verständnis füreinander zu entwickeln. „Daraus wächst dann Vertrauen und eine gute Zusammenarbeit.“
Das Licht leuchten lassen
Grundlage für die Predigt war das Bibelwort aus Matthäus 5,16: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
In der Predigt ging es um die sichtbare Nachfolge Jesu. „Wie authentisch und wahrhaftig bist du?“, fragte der Bezirksapostel in die Runde und gab praktische Hinweise, wie man das Licht Christi im Umfeld leuchten lassen könne. So nannte er beispielhaft das Reden über den Nächsten, den Umgang mit Begierden und die Wahrhaftigkeit in Zusagen gegenüber Dritten als Möglichkeiten, wo jeder einzelne ein Zeichen setzen könne. „Möge unsere innere Haltung immer beständig, wahrhaftig und ehrlich sein“, so der Wunsch des Bezirksapostels.
Diakon Henning Ruppenstein ging auf den Wert des Lichts als Energiequelle ein und betonte die Bedeutung der Gemeinschaft, des Gottesdienstes und der Sakramente als Kraftquelle. Diese habe, so sein Eindruck, vielen in der Zeit des Corona-Lockdowns gefehlt. Nun sei wieder Gelegenheit, die eigene Powerbank aufzuladen.
Ein Freund sein
Zum Abschluss des Predigtteils zitierte Bezirksapostel Storck aus einem Beatles Song: „I get high with a little help from my friends“. Er ermunterte die Jugendlichen, anderen ein Freund zu sein. Twittern, posten oder teilen – Social Media sei kein Ersatz für die personale Gemeinschaft.
Statt eines Bußlieds trug eine Jugendliche zur Vorbereitung auf das Heilige Abendmahl einen selbstgeschriebenen Poetry-Slam vor, in dem das „Unser Vater“ aus der Sicht Gottes dargestellt wurde. Der Bezirksapostel teilte den Gottesdienstteilnehmern, 17 Jugendlichen und fünf Amtsträgern, selbst das Heilige Abendmahl aus.
Heiliges Abendmahl für Entschlafene
Im Anschluss feierte er auch das Heilige Abendmahl für Entschlafene. In der Einleitung erinnerte der Bezirksapostel an die Menschen, denen das Licht Gottes nicht angeboten wurde oder die es abgelehnt hätten. „Manche hätten sich bestimmt auch die Hilfe eines Freundes gewünscht“, so der Bezirksapostel. Er rief die Jugendlichen nochmals auf, die eigene Haltung gegenüber dem Nächsten zu prüfen, um auch Hilferufe erkennen zu können. „Das sind dann auch Signale in die jenseitige Welt!“
Stellvertretend nahmen Gemeindevorsteher Priester Dirk Siggemann und Diakon Ruppenstein die Hostie entgegen.
Vielfältige Mitgestaltung
Viele Jugendliche gestalteten den Gottesdienst mit: Durch Klavier- und Orgelspiel oder indem sie parallel zur Musik die Liedtexte vorlasen. Andere unterstützten die Organisation und kümmerten sich um die Teilnehmerlisten oder steuerten die Videoübertragung für andere Jugendliche im Bezirk.
Im Anschluss an den Gottesdienst nutzten die Jugendlichen die Gelegenheit zum Gespräch mit dem Bezirksapostel. Dazu gab es ein Eis zur Abkühlung an diesem sonnigen Tag.
Bezirksapostel Rainer Storck am Altar in Bielefeld-Brake beim Jugendgottesdienst
5. August 2020
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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