
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Nordrhein-Westfalen/Düsseldorf. Zwei Wochen nach dem Heimgang von Klaus Zeidlewicz nahmen Angehörige, Weggefährten und viele neuapostolische Christen Abschied von ihrem Vater, Großvater und Apostel im Ruhestand. Die Trauerfeier hielt Bezirksapostel Rainer Storck am 10. Dezember 2020 in Düsseldorf-Benrath.
Auf dem Weg zum Altar verharrt Bezirksapostel Rainer Storck für wenige Sekunden vor dem Altar, auf dem ein Bild des verstorbenen Apostels Klaus Zeidlewicz steht. Es zeigt ihn nicht in schwarz-weiß, sondern in Farbe: Freundlich und zugewandt, lächelnd, mit blauem Hemd. „Onkel Klaus“ wie man ihn kennt, den Schreiber des Leitartikels der Publikation „Unsere Kinder“ der neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen aus den 90er-Jahren und langjährigen Bischof und Apostel. Vor dem Altar liegt ein aus weißen Blumen gestecktes Herz, auf dem Altar brennen zwei der vier bunten Adventskerzen.
„Wir vermissen dich!“
Der weihnachtlich geschmückte Kirchenraum der Gemeinde Düsseldorf-Benrath verbreitet beim Trauergottesdienst ein buntes und positives Gesamtbild, was im Kontrast zu den schwarz gekleideten Besuchern steht. Rechts neben dem Altar steht der festlich geschmückte Weihnachtsbaum.
Links dahinter an der Wand ein Plakat der Enkelkinder von Apostel Zeidlewicz: „Wir vermissen dich, Opa“, schreiben Jan, Sara, Zoé, Lena und Björn. Dazu das Bibelwort aus Johannes 11,25: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“
Angehörige und Wegbegleiter
Die Kirche ist an diesem Abend nur dünn besetzt. Die Leere im Raum lässt erahnen, wie leer es derzeit in den durch Verlust geprägten Leben der Angehörigen des Verstorbenen aussehen mag. Durch die Corona-Abstandsregeln können nur wenige vor Ort teilnehmen, darunter aber langjährige Weggefährten wie Bezirksapostel i.R. Armin Brinkmann und Apostel i.R. Wilhelm Hoyer. Auf der Empore sitzen nur sieben statt der sonst möglichen 30 Personen. Doch mehr als 4.000 Zuschauer erleben die Trauerfeier via YouTube-Livestream mit.
Bezirksapostel Rainer Storck beschreibt seinen verstorbenen Mitapostel in der Predigt als „Mann der Kirche und Mann für die Kirche“, der 42 Jahre lang als Seelsorger gedient und ihn auch persönlich 25 Jahre geprägt habe. „Ich habe ihn gemocht und geliebt und werde meinen väterlichen Freund Klaus Zeidlewicz sehr vermissen“, so Bezirksapostel Storck, der als Bezirksältester von Krefeld, als Bischof und Apostel einige Jahre eng mit dem Apostel zusammengearbeitet hatte, bis dieser 2010 in den Ruhestand verabschiedet wurde. „Er hat das Christsein und Apostelsein gelebt“, so der Bezirksapostel.
Ruhig und besonnen
Neben dem musikalischen Engagement in der Kirche hob der Bezirksapostel auch die kompetente Arbeit des Apostels in der Projektgruppe „Glaubensfragen“ der Neuapostolischen Kirche International hervor. Seine damaligen Mitstreiter, darunter der heutige Stammapostel Jean-Luc Schneider, schätzten ihn als zuverlässigen Mitarbeiter, der viele Impulse gesetzt habe und auch in kontroversen Diskussionen immer freundlich, ruhig und besonnen geblieben sei.
Der Bezirksapostel ging auch auf die Vorworte von „Onkel Klaus“ in der Kinderzeitschrift „Unsere Kinder“ ein. Diese seien lehrend, wegweisend und humorvoll gewesen.
Ein Versöhner
Im Rückblick erinnerte Bezirksapostel Storck auch an die schmerzhafte Trennung in den 50er-Jahren. Klaus Zeidlewicz habe hier über Jahrzehnte den Kontakt zu den Gläubigen der Apostolischen Gemeinschaft gesucht und gehalten. Er sei immer bemüht gewesen, Versöhnung zu schaffen – eine Kerneigenschaft des Apostels. „So kommt es nicht von ungefähr, dass eines der ersten Kondolenzschreiben, die mich erreichten, von der Apostolischen Gemeinschaft stammt“, berichtet Bezirksapostel Storck.
Abschließend ging der Bezirksapostel noch auf den unerschütterlichen Glauben des verstorbenen Apostels ein, der ihn am meisten fasziniert habe: Sein Glaube an das Evangelium, das Apostolat und an Gott den liebenden Vater. Dieser Glaube komme auch im Bibelwort zum Ausdruck, dass der Bezirksapostel dem Trauergottesdienst zugrunde gelegt hatte: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ (Psalm 23,1)
Nachruf der Familie
Zu Beginn der Trauerfeier hatten Tochter Claudia und ein Enkelsohn des Apostels für die Familie gesprochen und auf das Leben von Klaus Zeidlewicz zurückgeblickt. Sie schilderten zum einen das musikalische Talent des Apostels, der schon im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Gottesdienst auf der Orgel begleitet und dessen erste große Anschaffung eine eigene Pfeifenorgel war. Zum anderen blickten sie auf den Familienmenschen Klaus Zeidlewicz, auf seine Güte, Selbstdisziplin und hohe Integrität.
Musikalisch erklangen im Rahmen der Trauerfeier Orgelkompositionen von Klaus Zeidlewicz und sein Lieblingslied „Gern in alles mich zu fügen“ (Gesangbuch 173) in Kombination von Orgel und Lesung.
Im Alter von 76 Jahren verstorben
Die Gemeinde Benrath war seit 1982 die Heimatgemeinde von Klaus Zeidlewicz und seiner 2011 verstorbenen Gattin Monika. Er verstarb am 26. November 2020 im Alter von 76 Jahren an einer Herzschwäche.
Bezirksapostel Rainer Storck bei der Trauerfeier für Apostel Zeidlewicz
12. Dezember 2020
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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