
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Paderborn. Stammapostel Wilhelm Leber besuchte am 17. Juli 2011 den Bezirk Paderborn. In der Paderhalle rief er die Gläubigen auf, trotz zahlreicher Bedrängnisse von innen und außen in der Gemeinschaft fest zu bleiben. Der Kinderchor „Padikids“ aus Paderborn, der Bezirkschor und ein Streichorchester gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit.
Der Gottesdienst in Paderborn war ein Nachholtermin: Eigentlich wollte Stammapostel Wilhelm Leber am 1. Weihnachtstag 2010 den Gottesdienst in der Paderhalle halten. Wegen der Witterungsbedingungen war eine Anreise zum Weihnachtsgottesdienst für ihn jedoch nicht möglich gewesen. „Ich freue mich nun sehr, dass ich den Besuch zeitnah nachholen kann“, so das geistliche Oberhaupt der Kirche.
Die Bedeutung der Gemeinschaft
Zu Beginn der Predigt betonte der Stammapostel die besondere Qualität der Gemeinschaft von Menschen, die nach Gott fragen und seinen Willen tun. Hier unterscheide sich Kirche von Parteien, Vereinen oder Interessenverbänden.
„Lasst uns die Gemeinschaft pflegen und immer wieder erhöhen“, bat der Stammapostel seine Glaubensgeschwister. Dies bedeute auch, im Gespräch über die Gemeinschaft das Gute zu betonen. Auch Jesus Christus habe die Gemeinschaft der Gläubigen immer hervorgehoben.
Die Bedrängnisse von außen und innen
Als Grundlage für die weitere Predigt las Stammapostel Leber das Bibelwort aus 1. Thessalonicher 3,2-3 vor: „Wir sandten Timotheus, unsern Bruder und Gottes Mitarbeiter am Evangelium Christi, euch zu stärken und zu ermahnen in eurem Glauben, damit nicht jemand wankend würde in diesen Bedrängnissen. Denn ihr wisst selbst, dass uns das bestimmt ist.“
„Bedrängnisse kommen von außen und innen“, führte Stammapostel Leber aus. Zur Zeit der ersten Apostel habe es sehr starke Bedrängnisse von außen gegeben. „Heute kommen die Bedrängnisse in den europäisch geprägten Ländern hauptsächlich von innen“, so der Stammapostel. Und sie würden immer stärker, so sein Eindruck.
Nicht wankend werden
Als Beispiele nannte er unter anderem die teils schwierigen Verhältnisse durch Not, Krankheit und Sorgen. Gott erhöre dabei nicht jedes Gebet. „Trotz eigener Glaubenserlebnisse könne dabei die Frage aufkommen: Warum hilft er nicht“, so der Stammapostel. Zudem könne Unsicherheit entstehen, ob es sich noch lohne, auf die Wiederkunft Jesu Christi zu warten.
„Wir können uns das nicht erklären, aber Gott weiß, wann er seinen Sohn senden wird, um die Braut zu sich zu holen“, so der Stammapostel. Es gelte, Gott zu vertrauen und – wie im Bibelwort erwähnt – nicht wankend zu werden.
Unvollkommenheit in den Gemeinden
Eine weitere innere Bedrängnis könnten auch Unvollkommenheiten in den Gemeinden sein – auch bei den Amtsträgern. „Manchmal gibt es verschiedene Meinungen oder Streit. Auch hier könnte man die Frage stellen, warum es so etwas gibt“, so der Stammapostel.
Im weiteren Verlauf bezog er sich auf das Gleichnis Jesu vom Unkraut unter dem Weizen (Matthäus 13,24-30): Zwischen dem guten Samen sähte der Feind Unkraut. Als die Knechte das Unkraut ausjäten wollten, sprach der Hausvater: „Nein! Damit ihr nicht zugleich den Weizen mit ausrauft, wenn ihr das Unkraut ausjätet. Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte.“
„Das Gute und das Böse muss alles untereinander zur Ausreife kommen“, betonte der Stammapostel. Es gelte jedoch, in den Bedrängnissen die Freude nicht zu verlieren. „Lasst uns ein Beispiel an Apostel Paulus nehmen“, bat der Stammapostel und zitierte aus 2. Korinther 7,4: „Ich habe überschwängliche Freude in aller unsrer Bedrängnis.“
Gemeinschaft stärkt
Apostel Hans-Peter Schneider (Neuapostolische Kirche Süddeutschland) wies darauf hin, dass jeder Mensch mit verschiedenen Bedrängnissen umgehen müsse. "Lasst uns trotzdem immer Zeit nehmen für Jesus Christus und Gottes Werk", riet er.
Apostel Jens Lindemann (Neuapostolische Kirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland) ging in seinem Predigt-Beitrag unter anderem auf den Wert der Gemeinschaft ein: „Sie bewahrt auch vor Bösem und stärkt“, gab er den Gläubigen mit auf den Weg. Und: „Lasst uns stärken was wir haben – trotz aller Bedrängnisse. Gott ist mit uns!“
„In dieser Gemeinschaft der Gläubigen darfst du auch mal schwach werden oder Fehler machen – sie trägt dich trotzdem“, sagte Bischof Ralf Flore in der Co-Predigt. Sein Ratschlag für schwierige Momente im Leben: „Lasst uns Gott im Gebet loben, bevor wir zu den Fürbitten und Bitten kommen. Das hilft!“ Und: Im Warten auf die Wiederkunft Jesu liege eine Gefahr darin, die Organisation über den Wert des Glaubensziels zu stellen, so dass daraus ein Ersatzziel werde. „Die Organisation ist wichtig, aber Priorität muss unser Glaubensziel haben“, so der Bischof.
Mehr als 1.200 Teilnehmer
Der Gottesdienst in der Paderhalle wurde nicht übertragen. Allerdings waren via Internet und Telefon mehr als 530 Kranke angeschlossen und konnten den Gottesdienst von zu Hause aus miterleben. Vor Ort nahmen 1.241 Gläubige teil.
Paderborn: In Bedrängnis fest bleiben
18. Juli 2011
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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