
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Ennepe-Ruhr/Hattingen. Mehr als 100 Jugendliche erwarteten am Samstag, den 9. Februar 2013, in Hattingen den internationalen Leiter der Neuapostolischen Kirche. Im Rahmen seines letzten geplanten Besuchs in Nordrhein-Westfalen hielt Stammapostel Wilhelm Leber im Bezirk Ennepe-Ruhr eine Jugendstunde, bei der er die Fragen der jungen Christen beantwortete. Es ging inhaltlich um den Glauben, die Kirche, das Christentum und den Kirchenleiter persönlich.
Mit herzlichem Applaus begrüßten die Jugendlichen aus dem Bezirk Ennepe-Ruhr gegen 16 Uhr den Stammapostel in ihrer Mitte. Jana Jerosch (27), Jugendbeauftragte in Hattingen, stellte Wilhelm Leber und den weiteren Gästen mit einigen wenigen Folien die Aktivitäten der Jugendlichen aus dem Bezirk Ennepe-Ruhr vor. Die Aktionen reichen von mehrtägigen Jugendfreizeiten bis hin zum „perfekten EN-Dinner“.
Jugendliche stellen ihre Fragen
Im Anschluss übernahm Marco Wollert (25), die Moderation der Jugendstunde. Nun hatten die Jugendlichen Gelegenheit, dem Kirchenleiter „ihre Fragen“ zu stellen, die sie im Vorfeld erarbeitet hatten. Zudem war auch Gelegenheit zu spontanen Nachfragen.
Im ersten Themenblock „Unser Glaube“ ging es um die Frage, wie sich die Neuapostolische Kirche in wenigen Sätzen beschreiben lässt. Zudem baten die Jugendlichen den Stammapostel um Hinweise, wie man sich bei fehlenden Glaubenserlebnissen verhalten solle. „Nutzt die Angebote Gottes und der Kirche aus – und lasst euch nicht entmutigen, wenn die göttliche Antwort nicht sofort kommt“, empfahl der Stammapostel. Man dürfe Gott auch fordern – insbesondere im intensiven Gebet. „Er wird euch dann eine Antwort geben. Und das ist dann erlebter Glaube.“
„Leitung der Kirche ist sichergestellt“
Die jungen Christen interessierten sich auch für organisatorische Themen, beispielsweise ob Vorsorge getroffen sei, wenn der Stammapostel einen Unfall erleide oder gesundheitlich so eingeschränkt sei, dass er seinen Auftrag nicht mehr erfüllen könne. In der internationalen Kirchenverwaltung lägen im Safe zwei Umschläge, erläuterte der Stammapostel. Einer enthalte eine Regelung für eine übergangsweise Vertretung, einer den Namen eines dauerhaften Nachfolgers. „In jedem Fall ist die Leitung der Kirche sichergestellt.“
Zudem gebe es bei internationalen Versammlungen die Regelung, dass nicht alle Bezirksapostel mit dem Stammapostel in einem Flugzeug gemeinsam fliegen.
Viele Glaubenserlebnisse
Zurück zum Glauben: „Hat der Stammapostel manchmal Glaubenszweifel?“ Er habe sich als Jugendlicher viele Fragen gestellt, erinnerte sich Wilhelm Leber. Aber selbst wenn es heute einmal viele negative Nachrichten innerhalb eines kurzen Zeitraums gäbe, habe er keine Zweifel daran, dass Gott existiere und die Dinge lenke. „Unter anderem habe ich dafür zu oft Gott erlebt.“
Und sein Lebenssinn? „Die ewige Gemeinschaft mit Gott zu erlangen“, so die klare Antwort des Stammapostels. Dieses Ziel bestimme all sein handeln. „Es steht über allem, auch wenn das Leben noch andere Dinge bereithält.“
Verlobung und Homosexualität
Ein größeres Thema war der Verlobungssegen und die Frage, warum ihn Paare nicht erhalten, die bereits zusammenleben. Hier antwortete der Stammapostel grundlegender. Zwar bleibe der Verlobungssegen ein Angebot der Kirche, aber angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung in Europa empfehle er, eine Verlobung falls gewünscht im privaten Kreis durchzuführen und den Segen der Kirche dazu nicht mehr anzustreben. In anderen Kulturkreisen habe der Verlobungssegen eine feste und andere Tradition als in Westeuropa.
Auch zum Thema Homosexualität nahm der Stammapostel Stellung und verwies auf den Entwicklungsprozess in Gesellschaft und Kirche in den letzten Jahren in einigen Bereichen der Welt. „Wir wollen unsere homosexuellen Glaubensbrüder schützen, die wenn sie ein Amt erhalten, oft mit Unverständnis leben müssen. Wir stellen uns schützend vor sie“, begründete er die Linie der Kirche, dass bekennende Homosexuelle keinen Amtsauftrag empfangen. Hintergrund sei, dass auch heute noch ein Teil der Gemeindemitglieder ein Problem mit einer gleichgeschlechtlichen Orientierung hätten. „Ich kann mir aber vorstellen, dass die Kirche das künftig anders sehen wird.“
Der persönliche Stil
Schließlich ging es noch um den designierten künftigen Stammapostel, den heutigen Bezirksapostel Jean-Luc Schneider: „Was kann Ihr Nachfolger anders machen als Sie?“ Der Stammapostel antwortete: „Es geht zuerst darum, den Willen Gottes zu erkennen und ihn zu erfüllen.“ Dabei habe jeder Stammapostel seinen persönlichen Stil und Schwerpunkt gehabt. Welcher das bei Bezirksapostel Schneider sein werde, das werde sich zeigen, so Stammapostel Leber. „Bringt ihm da bitte so viel Vertrauen entgegen wie ihr mir geschenkt habt.“
Zum Abschluss der Jugendstunde richtete der Stammapostel noch einige Worte an die Jugendlichen. „Ich bin gern einer von euch und mittendrin“, sagte der internationale Kirchenleiter und verwies auf das gemeinsame Glaubensziel.
Gäste aus dem Ausland
Zur Jugendstunde kam der Stammapostel nicht allein. In seiner Begleitung befanden sich neben Bezirksapostel Armin Brinkmann alle nordrhein-westfälischen Apostel und Bischöfe. Aus anderen Gebietskirchen nahmen Apostel Peter Klene (Niederlande), Apostel Manuel Luiz (Portugal) und Pawel Gamow (Rußland) teil. Als Gastapostel hatte der Stammapostel die Apostel Anatolij Budnyk (Ukraine) und Wolfgang Eckhardt (Süddeutschland) eingeladen.
Höhepunkt des Stammapostelbesuchs im Kirchenbezirk Ennepe-Ruhr war der gemeinsame Gottesdienst mit dem Kirchenleiter am Sonntag, den 10. Februar 2013 in der Gebläsehalle der Henrichshütte Hattingen (wir berichteten).
Jugendstunde mit dem Stammapostel
13. Februar 2013
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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