
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Breckerfeld. 15 Monate lang feierten die neuapostolischen Christen der Gemeinde Breckerfeld ihre Gottesdienste in der Katholischen Kirche St. Jakobus Breckerfeld. Seit Sonntag, den 20. September 2015, ist die Gemeinde zurück in ihrem renovierten und erweiterten Gotteshaus. Die geknüpften Kontakte wollen alle Beteiligten unbedingt weiter pflegen.
Bischof Ulrich Götte (Bereich NRW-Ost) hielt am Sonntagmorgen den Wiedereinweihungsgottesdienst in Breckerfeld. Das Gotteshaus war in den letzten 15 Monaten aufwändig umgebaut und mit einem gläsernen Vorbau erweitert worden. Insgesamt 900.000 Euro hat die Neuapostolische Kirche investiert.
Durch die Verlegung der Sakristei in den ersten Stock des Vorbaus entstand im Erdgeschoss des Gebäudes mehr Platz für Nebenräume. Ein Aufzug macht das im Obergeschoss gelegene Kirchenschiff barrierefrei zugänglich. Zudem wurde der marode Dachstuhl saniert. Insgesamt 120 Plätze bietet das Gotteshaus den Besuchern.
Verantwortung übernehmen
Im Gottesdienst lobte Bischof Götte das schöne Miteinander mit den katholischen Mitchristen, die der neuapostolischen Gemeinde ihre Kirche für die Dauer der Umbauarbeiten zur Verfügung gestellt hatten. „Sie haben uns alle Türen geöffnet, dafür gilt Ihnen ein besonderer Herzensdank“, richtete sich der Bischof an die Vertreter der Katholischen Kirchengemeinde St. Jakobus Breckerfeld. Damit diese am ersten Gottesdienst in dem renovierten Kirchengebäude teilnehmen konnten, begann dieser ausnahmsweise erst um 11 Uhr am Sonntagmorgen.
„Wir haben diese Kirche hier für die Kinder und Jugendlichen gebaut, die künftigen Generationen“, leitete der Bischof in der Predigt auf das zugrunde liegende Bibelwort aus Apostelgeschichte 2,39 über: „Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.“ Er rief die Gemeinde auf, Verantwortung zu übernehmen, damit sich insbesondere die junge Generation in der Kirche wohl fühle.
Auf Gewohnheiten verzichten
„Seid ein Vorbild im Mitwirken“, so der Aufruf von Bischof Götte, der einen Satz von Stammapostel Jean-Luc Schneider wörtlich zitierte: „Um die Kirche von morgen zu bauen, wollen wir schon heute die Bedürfnisse der künftigen Generationen berücksichtigen und gegebenenfalls auf unsere Ideen, unsere Gewohnheiten oder unsere Privilegien verzichten.“ Es gelte, die Kirche von morgen weiterzubauen, auch wenn die Mitgliederzahlen der christlichen Kirchen in Europa zurückgingen, so der Bischof abschließend.
Gemeindevorsteher Priester Peter Riebeling stellte die christlichen Gemeinsamkeiten in den Mittelpunkt der Predigt. Er habe in den letzten Monaten viele Christen kennengelernt, die das Gebot Jesu „Handelt bis das ich wiederkomme“ aus Nächstenliebe leben würden. Dies sei in Breckerfeld besonders in der Situation gefragt, wo viele Flüchtlinge in die Stadt kämen.
Gastfreundschaft bringt positive Erfahrungen
Von Juli 2014 bis September 2015 war die neuapostolische Kirchengemeinde zu Gast in der Katholischen Kirchengemeinde St. Jakobus Breckerfeld. Nacheinander feierten die Gemeinden am Sonntagmorgen die Gottesdienste. „Das war heute Morgen schon ungewohnt, dass nach der Heiligen Messe niemand nach uns kam“, berichtete Frau Arianne Vedder, Vorsitzende des Gemeinderates der Katholischen Kirchengemeinde.
„Für uns war die Gastfreundschaft eine Selbstverständlichkeit, denn sie bringt beiden Seiten positive Erfahrungen“, ergänzte Pfarrer Claus Optenhöfel, Kirchenvorstand der Pfarrei Christus König Halver. Sein Wunsch: „Lassen Sie uns als Christen gemeinsam Gastfreundschaft üben, wenn Flüchtlinge nach Breckerfeld kommen.“
Zu Gast zum Gottesdienst am Sonntagmorgen war zudem Thomas Lay als Vertreter für den Bürgermeister von Breckerfeld. Dieser hatte die Gemeinde bereits am Samstag zum Tag der offenen Tür besucht. Der Stellvertretende Bürgermeister lobte die gute Zusammenarbeit der christlichen Gemeinden der Stadt, bedankte sich bei den Neuapostolischen Christen für das Engagement im Forum Flüchtlinge und im Fair-Trade-Gremium der Stadt Breckerfeld und fand zudem lobende Worte für die Neugestaltung des Kirchengebäudes.
Herzliche Kontakte
Ein Beispiel für die Kooperation der beiden Gemeinden ist eine musikalische Andacht, die im April in der Katholischen Kirche St. Jakobus stattfand und von beiden Kirchenchören sowie weiteren Musikgruppen gestaltet wurde (wir berichteten).
Pfarrer Gunter Urban von der Evangelischen Jakobus-Kirchengemeinde Breckerfeld kam verspätet, da er noch einen Gottesdienst in seiner Kirchengemeinde durchgeführt hatte. Er zeigte sich ebenfalls beeindruckt von dem Umbau. Kontakte zwischen den Pfarrern der Evangelischen Kirchengemeinde und dem Gemeindevorsteher Peter Riebeling von der Neuapostolischen Kirche Breckerfeld bestehen auch bereits seit längerer Zeit auf einer kollegialen und herzlichen Ebene.
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