
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Wuppertal. Das mit 111 Instrumentalisten besetzte Jugend-Sinfonieorchester (JSO) der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen wusste wieder einmal zu begeistern: Unter dem Titel "Musik ohne Grenzen" spielten die jungen Musiker am Samstag, den 18. März 2017 vor gut 1.300 Zuhörern in der Historischen Stadthalle Wuppertal ein hervorragendes Konzert. Kompositionen von Bach, Mendelssohn, Grieg und Bruch sowie bekannte Filmmusiken standen auf dem Programm.
Bezirksapostel Rainer Storck hatte das Orchester eingeladen, den Samstagnachmittag vor dem Gottesdienst von Stammapostel Jean-Luc Schneider in der Historischen Stadthalle Wuppertal musikalisch zu gestalten. Stammapostel Schneider ließ es sich nicht nehmen, die Musiker und die Konzertbesucher zu begrüßen.
Geben statt Nehmen - alles zur Ehre Gottes
Es sei nicht immer einfach, aus den Anforderungen des Alltags im Geschehen einer Woche herauszukommen und sich in einen Sonntag zu begeben, führte der internationale Kirchenleiter aus. So freue er sich sehr, dass dieses Konzert am Samstagnachmittag einen Beitrag dazu leisten könne und wünschte volles Gelingen.
Er sei zudem froh und dankbar, dass es den jugendlichen Orchestermitgliedern beim Konzert nicht um ihre eigene Ehre, um persönliche Anerkennung der Leistung gehe, sie also nicht zum Eigennutz oder zum Selbstzweck aufspielten. Vielmehr handelten sie nach dem christlichen Grundsatz "Geben ist seliger denn Nehmen", wie es in der Apostelgeschichte des Lukas überliefert ist (Apostelgeschichte 20,35). „Danke dafür!", wandte sich Stammapostel Jean-Luc Schneider an das Orchester.
Jugendliche Spielfreude
Sodann ergriff Stefan Vis, Musikpädagoge und Dirigent des Jugend-Sinfonieorchesters, seinen Dirigentenstab und präsentierte einen Klangkörper, der jugendliche Spielfreude, gepaart mit dem Erfolg fleißiger Probenarbeit, zum Anhören brachte.
Den Auftakt bildete eine Komposition von Ivan Karpati (*1951), die der in Budapest (Ungarn) gebürtige und im österreichischen Vorarlberg als Musikpädagoge tätige Komponist und Konzertpianist aus Anlass des Europa-Jugendtags 2009 (EJT 2009) komponiert hatte. Das JSO hatte diese als "EJT-Concerto" bekanntgewordene Komposition bei der "Night of Lights" 2009 in Düsseldorf uraufgeführt. Karpati hat in seinem Werk verschiedene Melodien aus Liedsammlungen der Neuapostolischen Kirche verarbeitet und mit neuen, modernen Klängen aus der Unterhaltungsmusik umkleidet.
Mendelssohn und Bach
Bevor Hanna Al-Khalil, die langjährige Konzertmeisterin des JSO, mit ihrem brillant vorgetragenen Soloviolinen-Part des Satzes "Allegro moderato" aus dem Konzert für Violine, Streicher und Continuo in a-Moll von Johann Sebastian Bach (1685-1750) begeistern konnte, trug das Orchester drei berühmte Melodien aus dem Oratorium "Elias" von Felix-Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in einem Arrangement von Charles Woodhouse (1879-1939) vor. In seinem Arrangement "Melodies from Elijah" greift er die drei Stücke "Herr, höre unser Gebet", "Sei stille dem Herrn und hoffe auf ihn" und "Fürchte dich nicht, ich bin mit dir" auf.
Der Vortrag des Orchesters begann mit weichen, tragenden Klängen von Holzbläsern und Streichern. Über den Konzertsaal breitete sich eine tiefe Stille aus, vor allem beim Vortrag der Passage "Sei stille dem Herrn" vermochte das Orchester eine Stimmung zu vermitteln, die den Atem anhalten ließ. Trommelwirbel und der Einsatz der Blechbläser beendeten diese Trilogie mit dem rhythmisch prägnanten Zuspruch Gottes "Fürchte dich nicht, ich bin mit dir!"
Cello-Solo mit hebräischen Melodien
Fabian Reichart, Solist des folgenden Vortrags, vermittelte einfühlsam und klangrein die zweiteilige Komposition von Max Bruch (1838-1920) Kol Nidrei op 47. Der Komponist nimmt im ersten Teil seines Werks traditionelle Melodien aus Bußgesängen des jüdischen Jom-Kippur-Festes auf.
Ein Hauch von Streicherklängen legte sich im ersten Teil wie ein Teppich unter das Cello-Solo. In zweiten Teil der Komposition verarbeitet Max Bruch eine Hymne des jüdischen Komponisten Isaac Nathan (1790-1864) über einen Text des britischen Poeten Lord Bryons (1788-1824), der sich mit dem Weinen um die Israeliten in Babel beschäftigt.
Mendelssohn und Grieg
Noch einmal stand Felix Mendelssohn-Bartholdy auf dem Programm. Der Hochzeitsmarsch aus der Bühnenmusik "Ein Sommernachtstraum" forderte die jungen Musiker zu Höchstleistungen. Vor allem das schnelle Tempo des Marsches sei eine echte Herausforderung für das Jugendorchester, so Dirigent Stefan Vis.
Nicht minder erfolgreich zelebrierte das Orchester zwei populäre Orchesterwerke von Edvard Grieg (1843-1907). Die Peer-Gynt-Suite-Selections in einer Bearbeitung von Richard Meyer kombiniert die idyllische Komposition "Morgenstimmung" mit der düsteren und aggressiv anmutenden Komposition "In der Halle des Bergkönigs".
Begeisternde Solo-Oboe
Einen beachtenswerten Beitrag aus der Filmmusik brachte das Jugend-Sinfonieorchester mit "Gabriels Oboe" zum Vortrag. Das von dem italienischen Komponisten Enno Morricone (*1928) komponierte Stück stammt aus der Filmmusik zu "The Mission" und zählt zu den beeindruckenden und weltbekannten Melodien dieses Films. Der Jesuitenpater Gabriel, eine zentrale Figur des Films, gewinnt in diesem Film mit seinem Oboenspiel einen ganzen Völkerstamm für das Christentum. Rena Hientzsch übernahm den Oboen-Part mit Bravour.
Das Konzert endete mit einem der Lieblingsstücke des JSO: Mit der Komposition von Robert und Richard Shermann (1925/1928-2012) "The Jungle Book" zauberten die jungen Musiker noch einmal mit ihren Instrumenten und entführten das Publikum in die Welt des afrikanischen Dschungels.
Zugabe aus Samson und Delilah
Stehende Ovationen der Zuhörer veranlassten die Musiker zu einer Zugabe. Sie spielten die Bacchanale aus der Oper “Samson und Delilah” von Camille Saint-Saёns (1835-1923) nach einem Arrangement von Merle J. Isaac.
Die Bacchanale beschreibt musikalisch den Tanz der Priester des im Alten Testaments erwähnten Philister-Götzen Dagon, der in der Geschichte um den Richter Simson und seine Geliebte Delia eine Rolle spielte. Mit akribischer Leichtigkeit ließen die jungen Musiker noch einmal die Bögen tanzen und Töne hervorspringen.
Erfolgreicher Spendenaufruf - knapp 11.000 Euro
Bezirksapostel Rainer Storck dankte den jungen Orchestermitgliedern für das gelungene Konzert. Wieder einmal vermochten sie, hunderte von Zuhörern zu kräftigem Applaus zu animieren. Allerdings, so der Bezirksapostel, komme diese Leistung nicht von ungefähr. Üben und Proben auf hohem Niveau und mit großem Zeiteinsatz gehörten dazu, berichtete er. So habe es seit Februar 2017 Samstag für Samstag Ganztagsproben gegeben, in denen das Programm einstudiert wurde.
Im Herbst 2018 wird das Jugend-Sinfonieorchester eine Konzertreise nach Südafrika unternehmen. Nach Auftritten in den Niederlanden und in der Schweiz soll es jetzt eine erste außereuropäische Reise geben. Der vom Stammapostel in seiner Begrüßungsrede zitierte Grundsatz „Geben ist seliger denn Nehmen", veranlasste das Publikum zu einer großartigen Spende mit einem Erlös von 10.877,74 Euro.
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