
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Kassel. Bezirksapostel Bernd Koberstein feierte am Sonntag, den 28. Januar 2018 einen Festgottesdienst in der Stadthalle Kassel. In diesem verabschiedete er Bezirksältesten Volker Lerch in den Ruhestand und ordinierte mit Sascha Tümmler einen Nachfolger.
Grundlage für den Gottesdienst war das Bibelwort aus 2. Timotheus 2,11-13: „Das ist gewisslich wahr: Sterben wir mit, so werden wir mit leben; dulden wir, so werden wir mit herrschen; verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen; sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.“
Zurück an den Anfang
Für Bezirksapostel Bernd Koberstein war es einer der letzten Gottesdienste im aktiven Amtsauftrag: In vier Wochen tritt er nach 46 Jahren als Amtsträger in den Ruhestand.
Seinen ersten Amtsauftrag empfing er 1972 in Kassel, seiner Geburtsstadt. Daran erinnerte Bezirksapostel Koberstein zu Beginn der Predigt: Damals habe er auch gesagt: „Ich bin hier, Herr“. „Dieses Angebot habe ich nie bereut“, blickte der Bezirksapostel zurück.
Sterben mit Christus – leben mit Christus
Das der Predigt zugrunde liegende Bibelwort hatte Stammapostel Jean-Luc Schneider zwei Wochen zuvor in Köln verwandt (wir berichteten). Der Bezirksapostel erläuterte, dass die Aussage von Apostel Paulus „Sterben wir mit“ auf Christus bezogen sei und man dieses Bild im Sakrament der Heiligen Wassertaufe wiederfinde.
Auch im neuapostolischen Konfirmationsgelübde, einem altkirchlichen Taufgelöbnis, entsagen die jungen Christen dem Teufel und damit auch der Sünde. Wenn dieses Bemühen umgesetzt werde, sei „leben mit Christus“ schon heute möglich. „Mit Christus zu leben bedeutet zum einen, nie allein zu sein, und zugleich, so durchs Leben zu gehen, als stünde Christus stetig neben einem.
Nach menschlichen Gesichtspunkten verleugne man Christus bereits, wenn man dem Gottessohn unterstelle, dass er Unterschiede zwischen dem dienenden Christen und den ihn ablehnenden Menschen machen müsse, nannte Bezirksapostel Koberstein ein sehr konkretes Beispiel. Als Trost zeigte er noch den letzten Aspekt des Bibelworts auf: Sei man als unvollkommener Christ trotz aller Bemühungen einmal untreu, so bleib Gott dennoch immer treu.
Heilige Versiegelung und Heiliges Abendmahl
Sieben Kinder empfingen im Gottesdienst die Gabe Heiligen Geistes im Sakrament der Heiligen Versiegelung, bevor alle anwesenden Gläubigen gemeinsam das Sakrament des Heiligen Abendmahls feierten. Apostel Clément Haeck bereitete die Feier des Heiligen Abendmahls für Entschlafene mit einleitenden Gedanken vor.
Ein liebevoller Lehrer
Rund 43 Jahre wirkte Bezirksältester Volker Lerch als Amtsträger, davon über 36 Jahre im priesterlichen Dienst. Bezirksapostel Koberstein versetzte ihn in den Ruhestand und wies dabei darauf hin, dass er stets ein guter Lehrer gewesen sei, der voller Liebe das Wesen Christi vermittelt habe. Er zitierte Hiob: „Siehe, du hast viele unterwiesen und matte Hände gestärkt; deine Rede hat die Strauchelnden aufgerichtet, und die bebenden Knie hast du gekräftigt.“ Schöner könne man seine Arbeit nicht zusammenfassen, denn „die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben.“ (1. Timotheus 1, 5)
Volker Lerch (64) stammt gebürtig aus Gelsenkirchen. Seine Eltern zogen mit der Familie nach Bad Karlshafen. Für die Gemeinde dort empfing er 1975 seinen ersten Amtsauftrag als Unterdiakon. 2002 übernahm er bereits als Bezirksevangelist die Leitung der Gemeinde Bad Karlshafen, wurde jedoch schon ein halbes Jahr später zum Bezirksältesten ordiniert und übernahm dadurch überregionale Aufgaben im damaligen Bezirk Kassel. 2012 – nach der Fusion der Bezirke – übernahm er schließlich die Leitung des neuen Bezirks Kassel-Korbach.
Junger Nachfolger
Als Nachfolger ordinierte Bezirksapostel Koberstein den 42-jährigen Bezirksevangelisten Sascha Tümmler zum Bezirksältesten und beauftragte ihn mit der Leitung des Kirchenbezirks. Der Bezirksapostel legte ihm das Jahresmotto „Treue zu Christus“ ans Herz und umriss seine künftigen Aufgaben mit dem Bibelwort „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird.“ (Lukas 2, aus 11)
Sascha Tümmler stammt gebürtig aus Fritzlar und ist heute mit seiner Frau und den drei Kindern in Felsberg-Neuenbrunslar (südlich von Kassel) zu Hause. In der Neuapostolischen Kirche ist er seit 2005 als Amtsträger tätig. 2013 empfing er das Priesteramt für seine Heimatgemeinde Felsberg-Neuenbrunslar, die er ab 2015 als Evangelist und Vorsteher leitete. Im Juli 2017 ordinierte ihn Bezirksapostel Koberstein zum Bezirksevangelisten für den Bereich Kassel-Korbach. Seitdem konnte sich der junge Amtsträger auf die neue Aufgabe als Bezirksvorsteher vorbereiten.
Musikalischer Rahmen
Der Gottesdienst wurde von Bezirkschor und Bezirksorchester mitgestaltet. Zum Abschluss des Gottesdienstes bedankten sich der Bezirksjugendchor und der Kinderchor musikalisch sowohl bei Bezirksapostel Koberstein, für den es auch der letzte Gottesdienst in seiner alten Heimat Kassel war, als auch bei dem scheidenden Bezirksältesten für seine liebevolle Arbeit im Bezirk.
Am Gottesdienst nahmen alle Bezirksältesten aus dem deutschen Arbeitsbereich von Bezirksapostel Koberstein teil. Anlass war die Landesversammlung der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland, die am Tag zuvor in der Kirche Kassel-Nordost stattgefunden hatte.
Bezirksältester Volker Lerch (links) und Bezirksevangelist Sascha Tümmler
31. Januar 2018
Text:
Peter Anding,
Frank Schuldt
Fotos:
Jessica Krämer
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