
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Köln. Den zweiten Sonntagsgottesdienst im neuen Jahr feierte Stammapostel Jean-Luc Schneider in der Gemeinde Köln-Süd (Apostelbereich West). 280 Gläubige erlebten die Predigt des Internationalen Kirchenleiters, der zum Jahresmotto „Treue zu Christus“ vertiefende Impulse gab.
Ein Gottesdienst mit dem Stammapostel ohne Übertragung auf die Gebietskirche: Das gibt es nur selten. Angeschlossen waren diesmal nur die Gemeinden in den Bezirken Bonn, Köln-Ost und Köln-West. 1.700 Gläubige erlebten dort die Predigt als Übertragung via Internet mit.
Gottesdienstbesuch ist Bekenntnis
Einleitend ging der Stammapostel auf die gute Tradition im Christentum ein, Sonntags zusammen zu kommen und Gottesdienst zu feiern. „Wir Christen feiern den Sonntag und bekennen uns damit zur Auferstehung Christi.“ Dies sei wichtig, denn in der Woche passierten immer wieder viele Dinge, die den Menschen beschäftigten und hier und da auch irritierten. Und dann komme am Sonntag der Gottesdienst. „Egal was wir gesehen haben, wir glauben, Jesus Christus ist stärker, er hat immer das letzte Wort.“ Dies könne eine große Hilfe für den Start in die neue Woche sein.
So setzten Christen durch das gemeinsame Feiern von Gottesdiensten auch ein starkes Zeichen, dass sie mit dem Geschehen des Bösen nicht einverstanden sind. „Wir signalisieren so auch, dass wir an den Sieg des Guten über das Böse glauben.“
Treue zu Christus
Stammapostel Schneider legte der Predigt das Bibelwort aus 2. Timotheus 2,11-13 zugrunde: „Das ist gewisslich wahr: Sterben wir mit, so werden wir mit leben; dulden wir, so werden wir mit herrschen; verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen; sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.“
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes stellte der Kirchenleiter das Bibelwort in Beziehung auf das von ihm festgelegte Jahresmotto „Treue zu Christus“. Mit Christus zu sterben, der das Opfer am Kreuz gebracht hat, bedeute, dem Bösen zu entsagen. Ausgangspunkt dafür war das Versprechen, dass die Christen bei der Taufe beziehungsweise der Konfirmation gegeben haben. Im Glauben standhaft zu bleiben und die Sünde zu meiden seien Grundlagen, um mit Christus zu leben. Als eine Bedeutungsebene nannte der Stammapostel die Vorstellung, Christus stehe neben uns.
Beispiele für Sünde
Ganz konkret ging der Stammapostel dann auf einige Sünden ein. Er nannte beispielsweise das Stehlen, also das widerrechtliche Aneignen fremden Eigentums. Zudem werde heute schnell etwas gesagt, geschrieben oder unterschrieben, was nicht wahr ist. „Auch Lüge ist Sünde – auch wenn das heute gern bagatellisiert wird.“
Neben Neid, Hass, Lieblosigkeit und Unversöhnlichkeit benannte der Stammapostel ganz konkret die „Ich-Sucht“, das ständige Reden über sich selbst. „Das ist ein Zeichen der Lieblosigkeit gegenüber dem Nächsten“, so der Stammapostel. Zuletzt nannte er den Götzendienst, wenn also etwas wichtiger werde für den Einzelnen als Gott selbst. „Diese konkreten Beispiele mögen uns helfen, uns selbst zu reflektieren“, wünschte sich der Stammapostel.
„Dulden wir, so werden wir mit herrschen“
Die Treue zu Christus definierte der Stammapostel als die fortwährende Entwicklung der neuen Kreatur: „Wir wollen immer mehr zum Ebenbild Jesu Christi werden – nicht nur mit Christus leben, sondern er soll in uns leben.“ In diesem Zusammenhang sei insbesondere die Standhaftigkeit eine zentrale Eigenschaft. Jeder habe es selbst in der Hand, sich klar zu entscheiden, standhaft zu bleiben.“ Auch in anderen Dingen sei jeder Einzelne „Herr der eigenen Entscheidungen“.
„Wer Jesus dient, der stößt auf Widerstand.“ Dies habe Christus den Menschen angekündigt. Gleichzeitig sei nicht wichtig, wie viele Menschen heute das Angebot Gottes annehmen. Vielmehr sei es Aufgabe der Christen heute dafür zu sorgen, dass auch in Zukunft die Möglichkeit bestehe, dass ein suchender Mensch Jesus finden kann – bis er wiederkommt. „Aus Liebe zu den Menschen bleiben wir standhaft: Es muss immer eine Zufluchtsstätte für Menschen geben, die das Heil suchen.“
„Verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen“
„Wer Christus verleugnet, kann nicht zu Gott kommen“, so Stammapostel Schneider. Wer Christus beispielsweise allein als historische Figur betrachte, der verleugne ihn und sein Opfer. Auch für das Ablehnen der Lehre und der Gnade nannte der Stammapostel Beispiele.
Es gelinge dem Menschen jedoch nicht immer, Christus treu bleiben. „Aber wenn das Wollen vorhanden ist, schenkt Gott trotzdem Gnade.“ Denn: Die Untreue der Menschen schränke die Treue Gottes nicht ein.
„Lasst uns standhaft bleiben – ob es fünf sind oder fünf Millionen: Gott wird sein Werk vollenden, das ist sicher“, beendete der Stammapostel die Hauptpredigt.
Ein Vorbild sein
Apostel Martin Schnaufer (Süddeutschland) wies darauf hin, dass die Eltern gerade ihren Kindern ein Beispiel darin sein können, mit Christus zu leben. Zudem stellte er den Zusammenhang heraus, der zwischen Treue sowie Standhaftigkeit und einer lebendigen Gemeinschaft besteht.
Apostel Dirk Schulz (Nord- und Ostdeutschland) richtete den Blick auf die Treue Gottes, der die bewahrende Hand über seine Kirche und seine Kinder halte. Bischof Karl-Erich Makulla (Bereich Nordost) ermunterte dazu, auch in der Mitarbeit standhaft zu bleiben und die Kirche weiter aktiv mitzugestalten.
Erster Besuch als Stammapostel in Köln
Im Anschluss an den Gottesdienst erinnerte Stammapostel Jean-Luc Schneider an seinen letzten Besuch in Köln: 2012 war er hier von Stammapostel Wilhelm Leber als dessen Helfer beauftragt worden. Deshalb erinnere er sich mit gemischten Gefühlen an die Stadt Köln, scherzte der Stammapostel beim Abschied von seinen Glaubensgeschwistern. Gleichzeitig lobte er die angenehme Atmosphäre in der Gemeinde und die hohe Qualität der musikalischen Vorträge.
Der Gottesdienst in Köln-Süd wurde vom Gemeindechor und einem Bläserensemble mitgestaltet. Eingeladen waren neben den Gemeindemitgliedern auch die Vorsteher des Kirchenbezirks Köln-West sowie die Bezirksämter aus dem Apostelbereich West. Begleitet wurde der Stammapostel von Bezirksapostel Rainer Storck sowie den Aposteln und Bischöfen aus Nordrhein-Westfalen.
Grund für die regionale Übertragung war, dass bereits im November 2017 anlässlich der Internationalen Bezirksapostelversammlung eine Übertragung stattfand. Die nächste Übertragung steht an, wenn Bezirksapostel Bernd Koberstein im Februar 2018 von Stammapostel Schneider in den Ruhestand verabschiedet wird. Deshalb fand der Gottesdienst in Abstimmung mit dem Stammapostel diesmal im kleinen Kreis statt.
Gottesdienst mit Stammapostel Schneider in Köln-Süd
15. Januar 2018
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Oliver Rütten
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