
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Bochum/Dortmund/Düsseldorf. Die neuapostolische Kirche Bochum-Mitte war am letzten Samstag, den 27. Januar 2018 Gastgeber des ersten „ACK-Fest“ in der Stadt. „Einander begegnen, füreinander beten, miteinander Christ sein“ lautete das Motto. Auch in anderen Bezirken laufen derzeit ökumenische Begegnungen: So feiert die Gemeinde Benrath derzeit ihre Gottesdienste in der örtlichen evangelischen Kirche.
Seit Juni 2017 besitzen die Gemeinden der Neuapostolischen Kirche in Bochum den Gaststatus in der örtlichen ACK – Grund genug für die in der ACK in Bochum organisierten Mitgliedskirchen, sich gegenseitig vorzustellen und einander kennenzulernen. „ACK konkret“ wird das Format genannt.
Jede Mitgliedskirche solle sich im Laufe der nächsten Zeit auf diese Weise vorstellen, kündigte der ACK-Vorsitzende an. Das Ziel sei, dass man sich nicht nur vom Namen kenne, sondern auch voneinander wisse, wo die jeweiligen Schwerpunkte in der Ausübung christlichen Glaubens und Gemeindelebens liegen, wo man sich unterscheide, aber vor allem, wo es Gemeinsamkeiten gebe.
Konkrete Fragen - konkrete Antworten
Bezirksevangelist i.R. Dirk Gielke aus Wuppertal, Kenner der ökumenischen Szene in Nordrhein-Westfalen, sowie Jörg Escher, Gemeindeevangelist und Vorsteher der Gemeinde Bochum Mitte, stellten sich den Fragen des Moderators. „Neuapostolisch: Was ist das? Ein ökumenisches Gespräch“ hieß dieser zentrale Teil des ACK-Festes.
Interesse bestand an der Geschichte der Neuapostolischen Kirche. Eine weitere Frage lautete: „Wieso kommen sie erst jetzt dazu, Kontakte zur Ökumene zu intensivieren?“ Auch über das Gemeindeleben, die Ämterstruktur sowie die Finanzierung der Kirche an sich und ihrer Aktivitäten bestand Informationsbedarf.
Vorträge auf der Pfeifenorgel
Flankiert wurde die Frage- und Antwortrunde „ACK-konkret“ von einem gemeinsamen offenen Singen, von der Vorstellung der Bochumer Pfeifenorgel mit Darbietungen von moderneren sakralen Kompositionen sowie kleinen Theatersequenzen zu Martin Luthers vier sogenannter Soli „Allein durch den Glauben“(sola fide), „Allein durch Gnade“(sola gratia), „Allein durch Christus“(solus Christus) und „Allein durch das Wort“(sola scriptura).
Den Abschluss des 1. Bochumer ACK-Festes bildet eine Abendandacht, die gleichzeitig die ökumenische Gebetswoche für die Einheit der Christen eröffnete.
Neujahrssingen in Dortmund
Bereits zum neunten Mal fand am Sonntag, 28. Januar 2018 das „Internationale Neujahrssingen“ in Dortmund statt. Mehr als 250 Besucher erlebten in der geschichtsträchtigen Kirche St. Petri in Dortmund, wie unterschiedlich Gotteslob in den vier Kontinenten Asien, Europa, Afrika und Amerika gelebt und gesungen wird. Die Darbietungen kamen von Chören und Musikgruppen von in Dortmund und näherer Umgebung ansässigen fremdsprachigen Gemeinden.
Veranstalter sind die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Dortmund und das Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) der Evangelischen Kirche von Westfalen. Seit 2012 hat der Kammerchor der Neuapostolischen Kirche in Dortmund unter der Leitung von Ulrich Hedtfeld die Aufgabe übernommen, den musikalischen Rahmen und das gestalterische Gerüst für das Neujahrssingen zu liefern.
Zwei ACK Neugründungen
Auch in anderen Bezirken laufen ökumenische Aktivitäten: Im Mai traten die beiden Bottroper Gemeinden der örtlichen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen als Gastmitglied bei. Die Düsseldorfer Gemeinden beteiligen sich seit vielen Jahren an Veranstaltungen in der Stadt und wurden nach langer Zeit als Beobachter nun ebenfalls als Gastmitglied aufgenommen.
Zudem finden Gespräche in Brilon und Witten statt, wo die örtlichen Gemeindevorsteher gemeinsam mit den evangelischen und katholischen Pfarrern die Gründung von lokalen ACK vorbereiten.
Zu Gast in evangelischen Gemeinden
In Urdenbach bei Düsseldorf sind die neuapostolischen Christen derzeit zu Gast in zwei evangelischen Kirchen. Es ist ein Umzug auf Zeit, da das eigene Kirchengebäude derzeit umfangreich renoviert wird. Seit Anfang Januar gehen die neuapostolischen Gläubigen aus dem südlichsten Stadtteil Düsseldorfs deshalb zum Gottesdienst in die Evangelische Kirche Urdenbach und in die Heilig-Geist-Kirche.
„Die neue Gottesdienstordnung mit zwei sich wöchentlich abwechselnden Kirchen war zwar anfangs für den einen oder anderen gewöhnungsbedürftig“, berichtet Priester Uwe von Oppenkowski. Mittlerweile hätten die Gläubigen aber neue Stammplätze in den evangelischen Kirchen gefunden.
Auch Chorproben und die Treffen der Senioren finden bis März im Ausweichquartier statt. Dabei hat das Presbyterium der Gemeinde entschieden, die Räumlichkeiten kostenfrei zur Verfügung zu stellen. „Wir freuen uns auf das ökumenische Miteinander“, schrieb der evangelische Gemeindepfarrer.
Neuapostolischer Gottesdienst in der evangelischen Heilig-Geist-Kirche in Urdenbach
2. Februar 2018
Text:
Günter Lohsträter,
Frank Schuldt
Fotos:
Bildarchiv,
Günter Lohsträter,
Louis-René Pieper