
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland. Das Jahresmotto „Christus macht frei“ war zentrales Thema im Gottesdienst zum Jahresauftakt für Jugendliche. Dieser wurde von der Kirche Herne-Wanne-Eickel aus auf viele Gemeinden in Westdeutschland übertragen, wo sich die Jugendlichen der Gebietskirche versammelt hatten. Eigentlich hatten sie als Dienstleiter Bezirksapostel Rainer Storck erwartet, doch es kam anders.
Ein Raunen ging durch die Kirche in Herne-Wanne-Eickel und in den Übertragungsgemeinden, als am Sonntag, dem 19. Januar 2020 nicht Bezirksapostel Rainer Storck, sondern Stammapostel Jean-Luc Schneider durch die Gemeinde zum Altar schritt. Der Besuch des Internationalen Kirchenleiters war für alle – bis auf den Bezirksapostel – eine Überraschung.
„Christus macht frei“
Die Predigt drehte sich um das vom Stammapostel für 2020 herausgegebene Jahresmotto „Christus macht frei“. Als Grundlage las der Stammapostel das Bibelwort aus Johannes 1,12 vor: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben.“
Gott gebe den Gläubigen also die Möglichkeit und Fähigkeit, ein Gotteskind zu sein. In der weiteren Predigt nannte der Stammapostel diesbezüglich fünf Eigenschaften eines Gotteskindes: „Wir wollen das Böse überwinden, dem Vorbild Christi folgen, würdig werden (um in das Reich Gottes eingehen zu können), ein Segen für andere sein und selbst glücklich werden im eigenen Leben.“
Das Böse bekämpfen
„Wer Christus aufnimmt, kann ein Überwinder werden“, so der Stammapostel. Dazu gelte es, das Wort Gottes aufzunehmen und umzusetzen. Als Beispiel führte er das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ an. Hier sei es hilfreich, sich Gedanken darüber zu machen, was einen selbst verletze oder einem selbst unangenehm sei. „Dann tue dies deinem Nächsten nicht an. Bekämpfe das Böse mit Gutem“, ermunterte der Stammapostel.
Ein Ebenbild Christi werden
„Ich möchte so lieben können wie Jesus Christus“, formulierte der Stammapostel beispielhaft einen Anspruch an sich selbst. Der Gottessohn habe die Menschen geliebt – unabhängig davon, was andere dachten oder sagten. Christus habe seinen Jüngern zudem mitgegeben: „Liebt euch untereinander so wie ich euch geliebt habe.“
Heute sei das Tätigkeitsfeld für jeden Einzelnen die eigene Gemeinde. „Wenn uns Christus immer wichtiger wird, dann ist es einfacher, das Anderssein des anderen zu akzeptieren.“ Und weiter: „Uns eint Christus und seine Lehre – das ist viel mehr, als das was oberflächlich trennt wie eine andere Hautfarbe, andere Speisegewohnheiten oder eine andere politische Ansicht.“
Würdig ins Reich Gottes eingehen
„Wer in das Reich Gottes eingehen will, der muss heilig sein, also tadellos“, zitierte Stammapostel Schneider aus der Bibel. Das habe jedoch bislang nur ein Mensch geschafft: Christus selbst. Doch Jesus gebe durch seine Gnade die Möglichkeit, so zu werden: „Wenn wir in der Gesinnung Christi wachsen, den Nächsten lieben und demütig vor Gott treten, dann können wir Gnade erlangen und so vollkommen werden.“
Ein Segen sein
Für Christus sei die Kirche keine Organisation, sondern als ein Leib mit vielen Gliedern. Jeder Teil des Leibes sei dazu da, dem anderen zu helfen. Wer die eigene Gemeinde so betrachte. Dann werde das Dienen keine Pflicht, sondern zum Bedürfnis: „Ich bin doch Teil des Leibes, ich will zum Wohl des Ganzen beitragen.“
Im Leben glücklich sein
Gleichzeitig wolle auch jeder Mensch in seinem Leben glücklich sein. „Das kannst du“, so der Stammapostel. Wenn ein Mensch das Böse mit Gutem bekämpfe, von ganzem Herzen liebe, demütig auftrete und bereit sei, dem Nächsten zu helfen, der habe eine besondere Ausstrahlung. „So jemand bleibt nicht allein, der zieht an.“ Wer zudem an Christus glaube und nach seiner Lehre lebe, der empfange einen besonderen Segen von Gott: Ein Herz voller Frieden und seelisches Gleichgewicht.
Dann wurde der Stammapostel sehr konkret: Wer Christus in sich aufnehme, der habe keine Angst, eine Bindung einzugehen, eine Ehe und Familie zu gründen oder Kinder zu bekommen. „Derjenige weiß: Mit Christus schaffe ich das, er wird uns helfen.“ Christus gebe die Möglichkeit und Fähigkeit, in diesem Leben glücklich zu sein.
Grenzenlose Freiheit in der Gemeinde
Bezirksapostel Rainer Storck ermunterte in seinem Predigtbeitrag die Jugendlichen dazu, ein Freund, Diener, Beter und Friedensstifter in der Gemeinde zu sein: „Wenn keiner mehr da ist, wenn keiner mehr Zeit hat, man sich auf niemanden verlassen kann, dann sei du doch so frei und sei ein Freund.“
Stammapostel Schneider ging noch darauf ein und appellierte an die Jugendlichen, die Lehre Christi konkret in der Gemeinde umzusetzen. Teils sehe er in der fehlenden Umsetzung des Evangeliums in die Praxis einen Grund dafür, dass der Gottesdienstbesuch in den christlichen Gemeinden zurückgehe. „Wenn wir auch nur einige Dinge umsetzen, dann ist das in der Gemeinde spürbar.“ Dies sei eine Angelegenheit des ganzen Leibes Christi.
Apostel Thorsten Zisowski (Bereich Nordwest) rief dazu auf, mehr Verantwortung für die eigene Freiheit zu übernehmen. Dazu sei es notwendig, eine Entscheidung für Jesus zu treffen. „Er schenkt uns die Freiheit zu Gott kommen zu können, wenn wir es wollen.“
„Du hast ein Recht auf das Glück“
In der Vorbereitung auf das Heilige Abendmahl machte Stammapostel Schneider den Jugendlichen Mut. Jeder Einzelne sei für den ganzen Leib wichtig. „Bleib! Du kannst ein Segen für viele sein“, rief der Kirchenleiter den jungen Gläubigen zu. Auch wenn manchmal der sichtbare Erfolg ausbleibe, gelte: „Komm, gib nicht auf, lass dich vom Bösen nicht bezwingen, kämpfe weiter, es lohnt sich!“
Ganz konkret sprach der Stammapostel die an, die den Eindruck hätten, den Zug des Glücks verpasst zu haben. „In deinem Alter? Nein!“, so der Stammapostel. „Auch wenn du eine Enttäuschung erlebt oder einen Fehler gemacht hast: Gib nicht auf, du hast ein Recht auf das Glück.“ Der beste Weg um glücklich zu werden sei es, den Weg Jesu Christi zu gehen. „Sei voller Liebe, tue das Gute, sei demütig, diene. Dann wird Gott dich segnen. Du kannst glücklich werden. Es ist nicht zu spät.“
Projektchor begeistert mit Musik
Nach Herne-Wanne-Eickel waren rund 900 Jugendliche aus dem Bereich Nordwest (Apostel Thorsten Zisowski) und drei weiteren Bezirken gekommen. Weitere Jugendliche erlebten den Besuch des Stammapostels via Internetübertragung live in 20 weiteren Kirchen in Westdeutschland mit (wir berichteten). Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst von einem Projektchor sowie einigen Instrumentalisten. Vorgetragen wurde ein Mix aus klassischer und neuer Kirchenmusik.
Vor dem Gottesdienst sprach eine Jugendliche ein Fürbittgebet. Die Teilnehmer in Herne hatten dazu im Eingangsbereich Fürbitten aufgeschrieben, die von einer Jugendlichen zusammengefasst vorgetragen wurden. Zudem gab es zu Beginn des Gottesdienstes eine Bibellesung aus Johannes 8,31-36.
Stammapostel Jean-Luc Schneider beim Gottesdienst zum Jahresauftakt für Jugendliche 2020
21. Januar 2020
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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