
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Marburg. Bezirksapostel Rainer Storck feierte den Gottesdienst für Entschlafene am ersten Sonntag im November in Marburg. In der Predigt erinnerte er die Gläubigen an den Beistand Gottes in dieser schwierigen Zeit. Zudem gab er einen klaren Hinweis darauf, wie jeder einzelne den Seelen im Jenseits helfen könne.
Grundlage für die Predigt war ein Bibelwort aus dem Gleichnis vom Verlorenen Sohn: „Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.“ (Lukas 15,24)
Umgang der Gemeinde mit Verlorenen
Kurz rekapitulierte Bezirksapostel Rainer Storck zu Beginn das Gleichnis, in dem Jesus damals eine unmissverständliche Botschaft an seine Kritiker richtete, um ihnen nahezubringen, warum er sich den Sündern und Zöllnern zuwandte.
Analog zum verlorenen Sohn gebe es auch heute Menschen in der Kirche, in den Gemeinden, in der Gesellschaft, die mit Konventionen und Traditionen gebrochen hätten. „Sie passten nicht ins System, sind mit dem Ordnungsprinzip nicht klargekommen. Sie sind gegangen und haben Flurschaden hinterlassen, genauso wie der Sohn, der sich sein Erbteil auszahlen ließ“, zog der Bezirksapostel Parallelen zum Gleichnis.
Jahre später mag die Gemeinde für diese Personen der letzte Hoffnungsschimmer sein, fuhr Bezirksapostel Storck fort. „Gott nimmt ihn auf; aber was macht der ‚Hofstaat‘? Wie reagiere ich als Mitglied der Gemeinde?“
Entscheidend ist die Einstellung
Und dann ging er auch auf die Seelen im Jenseits ein: „Wenn wir so handeln würden wie der ältere Bruder im Gleichnis, wie können wir authentisch auch nur ein glaubhaftes Gebet sprechen für Gescheiterte in der jenseitigen Welt?“, mahnte der Bezirksapostel. Es sei wichtig, dass die Gemeinde die Einstellung habe, so wie Jesus es formuliert hat: „Über einen einzigen Sünder, der Buße tut, freuen sich die Engel im Himmel, mehr als über neunundneunzig Gerechte. Das ist das, was Jesus ausdrücken will“, stellte Bezirksapostel Storck heraus.
Viele würden heute die Frage stellen: Wie können wir den Entschlafenen helfen? Die klare Antwort des Bezirksapostels: „Entscheidend ist neben den Gebeten und neben der Offenheit unsere Einstellung gegenüber denen, die Sünder sind, die gescheitert sind, die falsch gehandelt haben.“ Davon gebe es viele in der jenseitigen Welt. „Da wollen wir uns überprüfen, gegebenenfalls an uns arbeiten, damit wir spätestens heute und jetzt anfangen, uns über solche zu freuen.“
Gott steht zu seinem Volk
Zu Beginn des Gottesdienstes war der Bezirksapostel kurz auf die turbulenten Zeiten der Corona-Pandemie eingegangen. „Die Stimmung im Land und die Stimmung in der Kirche war schon mal besser“, so der Eindruck des Bezirksapostels. Er habe für sich beschlossen, sich nicht den negativen Stimmungen hinzugeben.
Mit dem Bibelwort aus Jesaja 41,10 („Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch“) erinnerte er daran, dass sich Gott zu seinem auserwählten Volk bekenne. „Er steht zu uns, er ist da!“, ermunterte der Bezirksapostel.
Sakramentsspendungen für Entschlafene
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls mit der Gemeinde spendete Bezirksapostel Storck die Sakramente den Verstorbenen. Stellvertretend für die Entschlafenen empfingen Bezirksältester Thorsten Junk und Bezirksevangelist Kurt Stegemann die Sakramente der Heiligen Wassertaufe, der Heiligen Versiegelung und des Heiligen Abendmahls.
Mit Gebet und Schlusssegen endete der Gottesdienst. Musikalisch mitgestaltet wurde er durch ein Streichquartett sowie durch Orgel- und Klavierspiel. Aus der Neuapostolischen Kirche in Marburg wurde der Besuch des Bezirksapostels live via YouTube und IPTV in weitere Gemeinden des Kirchenbezirks Marburg übertragen. Insgesamt nahmen so über 1.000 Gläubige teil.
6. November 2020
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Neuapostolische Kirche Westdeutschland
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