Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Bad Oeynhausen. Was passierte eigentlich, als Jesus seine Jünger und Freunde bei der Himmelfahrt verlassen hatte? Dieser spannenden Frage ging Bischof Karl-Erich Makulla in einem zentralen Kindergottesdienst für 10- bis 14-Jährige nach. Ein brauner, alter Koffer spielte in dem Gottesdienst eine wichtige Rolle.
Zum ersten Mal fand in der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland ein virtueller Kindergottesdienst für diese Altersgruppe statt. Die wegen der Corona-Pandemie bestehenden Einschränkungen lassen derzeit die bezirksweise vierteljährlich stattfindenden Kindergottesdienste nicht zu.
Das war Anlass für die Koordinationsgruppe der Kinderseelsorge in Westdeutschland, diesen virtuellen Gottesdienst zu planen. Der Gottesdienst wurde aus der Kirche in Bad Oeynhausen gesendet und konnte via YouTube von den Kindern an den Bildschirmen zu Hause mitverfolgt werden.
Grundlage für diesen Kindergottesdienst war das Bibelwort: „Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.“ (Johannes 16,7)
Wer ist der Tröster?
„Wer ist der Tröster von dem Jesus sprach, den er senden wollte, und wie erklären wir euch das?“, machte Bischof Makulla mit diesen beiden Fragen neugierig auf den Gottesdienst. Die erste Frage war schnell beantwortet: „Der Tröster, den Jesus seinen Jüngern versprochen hat, ist der Heilige Geist.“
In seinen Ausführungen erläuterte der Bischof den Kindern zunächst den zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. An Himmelfahrt habe Jesus seine Freunde und Jünger verlassen. An Pfingsten, zehn Tage später, sei der Heilige Geist über die Jünger ausgegossen worden. „Ihr erinnert euch: Letzten Donnerstag haben wir Christi Himmelfahrt gefeiert und am nächsten Sonnten feiern wir das Pfingstfest.“
Wie tröstet denn der Heilige Geist?
Die Antwort auf die zweite vom Bischof eingangs gestellte Frage – nämlich wie man die Wirkung des Heiligen Geistes, des Trösters, erklären könne – erarbeiteten die Kinder gemeinsam.
Dazu sahen sie zunächst ein Video: Elio und Lina, zwei Nachbarskinder, mussten sich verabschieden. Elio verzog mit seinen Eltern an einen anderen Ort. Beide waren traurig, denn sie waren Freunde. Bevor es dann tatsächlich endgültig wird, flitzt Elio zum Auto, holt einen braunen, alten Koffer heraus und gibt ihn Lina. Dann bleibt nur noch ein Abschiedswinken.
Nach dieser Videosequenz sahen die Kinder zu Hause an ihren Bildschirmen, wie genau diese Lina mit dem Koffer in Bad Oeynhausen die Kirche betritt und ihn zum Altar trägt. Was ist wohl in diesem Koffer?
Was hat das Video mit dem Bibelwort zu tun?
Bischof Makulla verglich die Situation aus dem Video mit der zu Beginn vorgelesenen Bibelstelle. Sowohl in dem Video als auch im Bibelwort gehe es um Abschied und um ein Abschiedsgeschenk. „Im Video schenkt Elio seiner Freundin Lina einen Koffer, im Bibelwort verspricht Jesus seinen Jüngern einen Tröster“. Jesus sei wohl weggegangen, habe aber seine Jünger nicht allein gelassen: „Jesus ist bei uns, jeden Tag: bei dir und bei mir, mit seinem ganz besonderen Trost“, so der Bischof.
Was ist wohl in dem Koffer?
Natürlich waren jetzt alle gespannt, was sich wohl in dem Koffer befindet. Die Kinder zu Hause konnten an einer Mentimeter-Umfrage teilnehmen und ihre Ideen mitteilen. Die Ergebnisse: Kuscheltier, Brief, Foto, Taschentücher, Buch, Telefonnummer, Freundschaftsarmband und viele andere.
Der Bischof bat nun Priester Martin Krüger, den Koffer zu öffnen und allen zu zeigen, was Elio seiner Freundin Lina geschenkt hat: Zunächst kam ein Foto zum Vorschein, auf dem Elio und Lina zu sehen sind, eine Erinnerung an ihre gemeinsame Zeit. Priester Krüger erklärte: „Der Heilige Geist ist auch so ein ,Erinnerer‘. Er erinnert uns daran, dass wir Gottes Hilfe schon erlebt haben - vielleicht bei einer Prüfung oder als wir krank waren.“
Pullover, Telefonnummer und Musikalisches
Der Lieblingspullover von Elio war eine weiteres Teil aus dem Trost-Koffer. „Pullovertausch, ein Stück Nähe, das uns ganz umgibt“, so Priester Krüger. „Auch der Heilige Geist ist so ganz um uns.“
Eine Telefonnummer: Elio ist jederzeit zu erreichen für Lina. Das Gebet sei wie eine Telefonverbindung zu Gott. „Du betest vielleicht um Hilfe in einer besonderen Situation und plötzlich steht da jemand, der dir helfen kann. Oder du selbst bemerkst, hier kann ich helfen.“
Auch noch ein Liederbuch und eine CD kamen zum Vorschein. „Musik verbindet“, ist sich Priester Krüger sicher. „Ein gemeinsames Lieblingslied kann trösten, erinnern und Freude auslösen. Und wenn wir gemeinsam ein Lied von Gott singen, macht das Mut und gibt Freude.“
„Save the date! - Ich komme wieder!“
Zuletzt nahm Bischof Makulla noch einen Zettel aus dem Koffer und las vor, was darauf geschrieben stand: „Save the date! - Ich komme wieder!“ Das habe Jesus seinen Jünger auch versprochen und diese Verheißung gelte es nicht zu vergessen: „Ich will wiederkommen und euch zu mir holen, damit ihr seid, wo ich bin.“
Musik im Kindergottesdienst
Evangelist Dirk Pfau gestaltete den Gottesdienst musikalisch am Klavier mit. Dagmar Berg las die Texte zu den Klavierstücken. Den Abschluss des Gottesdienstes gestaltete ein virtueller Kinderchor mit dem Lied „Ich bin bei euch alle Tage“ aus dem Liederbuch „Gott ist da“.
Jennifer Lennermann fasste in einem visuellen Protokoll die Aussagen des Gottesdienstes in Bild und Wort zusammen, das die Teilnehmer am Ende der Videoübertragung ansehen konnten.
18. Mai 2021
Text:
Günter Lohsträter,
Marion Schröder
Fotos:
Marion Schröder
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