
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Nordhorn. In der Karwoche besuchte Stammapostel Schneider den Nordwesten der Gebietskirche. Mit 500 Gläubigen aus dem Bezirk Münster feierte er einen Gottesdienst in Nordhorn. In der Predigt stellte er nicht das Leiden und Sterben Jesu in den Mittelpunkt, sondern die Liebe Gottes zu den Menschen.
Es war der erste geplante Besuch von Stammapostel Jean-Luc Schneider in Westdeutschland im Jahr 2023. Am 22. Januar hatte er überraschend die Gemeinde Wuppertal-Vohwinkel besucht und dort einen Gottesdienst gehalten. Nun war er lange angekündigt in der Gemeinde Nordhorn, direkt an der niederländischen Grenze im Kirchenbezirk Münster zu Gast – und das am kirchlichen Hochfest Karfreitag.
Gehorsam bis zum Tod
Grundlage für den Gottesdienst war das Bibelwort aus Philipper 2,8: „Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.“ Dazu gab es eine Bibellesung aus Lukas 23,13–25, in der die Begebenheit berichtet wird, wo Pilatus mit den Juden über das Schicksal Jesu verhandelt.
„Wenn man diesen Text liest, merkt man, dass sich in der Gesellschaft wenig verändert hat“, kommentierte der Stammapostel die Begebenheit. Heute seien die Menschen in den sozialen Medien unterwegs. „Nur weil es viele sind und sie laut schreien, bedeutet es nicht, dass sie die Wahrheit sagen“, regte er zum Nachdenken an.
Jesus stellt Gemeinschaft wieder her
In der weiteren Predigt ging es um Gott, dessen Wunsch es ist, dass die Menschen mit ihm in Gemeinschaft leben. „Trotz des Sündenfalls im Paradies hat Gott die Menschen weitergeliebt – ohne Vorbedingungen“, führte Stammapostel Schneider aus. Ob der Mensch allerdings in den Genuss dieser Liebe komme, hänge von ihm und seinen Entscheidungen ab. Gott wollte die Gemeinschaft wieder herstellen und habe dazu seinen Sohn gesandt – Jesus Christus als wahrer Gott und wahrer Mensch.
Das Problem von Adam und Eva sei gewesen, dass sie ihre Vorstellungen, ihr Ego und ihre Person wichtiger genommen hätten als die Gemeinschaft mit Gott. Jesus war das Gegenbeispiel, erläuterte der Stammapostel: Ihm war die Gemeinschaft mit Gott wichtiger als seine Person. „Trotz der Versuchung des Teufels, der ihm Reichtum anbot und am Ende drohte, ließ er sich nicht von seinem Weg abbringen, den Willen seines Vaters zu tun.“ So starb er schließlich am Kreuz und brachte das Opfer für die Menschen.
„Leid macht nicht selig“
Entscheidend für die Wirksamkeit seines Opfers sei dabei aber nicht das Leid und der Tod gewesen, sondern der Gehorsam Gott gegenüber. „Die Christenheit hat das Leid Jesu am Kreuz lange Zeit glorifiziert und den Menschen suggeriert, dass Leid eine Voraussetzung sei, um in den Himmel zu kommen.“ Doch es gebe Menschen, die mehr gelitten hätten als Christus am Kreuz, so Stammapostel Schneider, denn die Grausamkeit der Menschen kenne keine Grenzen. Dafür biete die Geschichte der Menschheit viele Beispiele.
Der Stammapostel stellte nochmal klar: Weder Leid, Schmerzen, Tod oder die Fehlerlosigkeit Jesu seien entscheidend für die Wirksamkeit des Opfers gewesen, sondern allein der Gehorsam. „Er hat den Willen Gottes vollkommen erfüllt und die Liebe zu Gott und zu den Menschen gelebt.“
An Gott glauben sowie ihn und den Nächsten lieben
Nun seien die Menschen als Sünder geboren. „Gott erwartet von uns kein fehlerfreies Leben, sondern, dass wir seinen Willen tun und dass die Beziehung zu ihm für uns wichtiger ist als die eigene Person“, betonte der Stammapostel.
Es gelte also, an Gott zu glauben und ihm zu vertrauen, auch wenn man nicht alles verstehe. Zudem sei es entscheidend, Gott zu lieben. Dann halte man auch seine Gebote und widerstehe Angeboten des Bösen, die einen vom Weg abbringen könnten. Und als drittes nannte der Stammapostel die Nächstenliebe als Bedingung, um in der Gemeinschaft mit Gott zu leben.
Priorität hat die Beziehung zu Gott
Ein weiterer Predigtbeitrag kam von Apostel Martin Schnaufer (Süddeutschland), der feststellte: „Wenn die Beziehung zu Gott uns am allerwichtigsten ist, dann werden wir aufhören, die Liebe Gottes daran zu messen, ob alle unsere Wünsche erfüllt werden.“ Und weiter: „Wir wollen Gott mehr vertrauen als unserer eigenen Wahrnehmung.
Apostel Stefan Pöschel (Bereich Nord), seit Dezember als Bezirksapostelhelfer beauftragt, rief die Zuhörer auf, an diesem Karfreitag eine klare Entscheidung für die Gemeinschaft mit Gott zu treffen, sich ganz unter den Willen Gottes zu stellen.
Der Gottesdienst in Nordhorn ging mit der Feier des Heiligen Abendmahls, der Feier des Heiligen Abendmahls für die Entschlafenen sowie dem Segen zu Ende. Mitgestaltet wurde er von abwechslungsreichen Musikbeiträgen von Klavier und Querflöte sowie Solo- und Chorgesang.
Übertragung mit kurzer Störung
Der Gottesdienst wurde via Internet auf viele weitere neuapostolische Gemeinden in der Gebietskirche Westdeutschland sowie in weiteren Ländern übertragen. So konnte die Predigt des Stammapostels in vielen Hundert Kirchen sowie auf dem YouTube-Kanal der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland live miterlebt werden.
Dabei gab es zu Beginn des Gottesdienstes ein technisches Problem: Wegen einer Störung in der Signalzuführung war die Bibellesung nach dem ersten Chorlied nicht zu sehen. Nach knapp vier Minuten, rechtzeitig zu Beginn der Hauptpredigt, konnte das Problem behoben werden.
8. April 2023
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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