
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Offenbach/Frankfurt/Darmstadt/Hanau. Apostel Gert Opdenplatz hatte die Jugendlichen aus den südlichen Bezirken im Bereich Ost für den 18. Juli 2021 zu einem Gottesdienst eingeladen. Der Gottesdienst fand unter den Eindrücken der Flutkatastrophe in Deutschland statt.
Darauf hatten die jungen neuapostolischen Christen der Kirchenbezirke Offenbach, Frankfurt und Darmstadt lange warten müssen: Nach mehr als einem Jahr konnten sie wieder im überregionalen Kreis zusammenkommen und gemeinsam Gottesdienst feiern. Dazu hatten sie sich in der Kirche in Hanau und weiteren Gemeinden versammelt, wohin der Gottesdienst übertragen wurde.
Blick auf Deutschland und Gambia
Zu Beginn des Gottesdienstes lud der Apostel dazu ein, sich in stillem Gedenken mit den von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen zu beschäftigen. Er erwähnte dabei auch, dass nicht nur in Deutschland, sondern auch in Gambia, das von Westdeutschland aus betreut werde, zahlreiche Menschen den starken Unwettern zum Opfer gefallen sind und einige Kirchen zerstört wurden.
Wir sind auf Gottes Hilfe angewiesen
Naturkatastrophen habe es schon immer gegeben, leitete der Apostel über zur Hauptpredigt. Vor allem im westlichen Kulturkreis seien die Menschen jedoch nicht mehr an solche Ereignisse gewöhnt. „Uns wurde jetzt wieder bewusst: Wir haben die Dinge ja gar nicht in der Hand.“
Diese Situation greife Sirach in dem Bibelwort auf, das Grundlage für den Gottesdienst war: „Spiele nicht den Starken, wenn du nicht weiterweißt.“ (Sirach 10,26). Auf der einen Seite stehe das Selbstbild der vermeintlichen eigenen Stärke, auf der anderen Seite müsse man sich eingestehen: Ich bin als Mensch auf die Hilfe Gottes und die Hilfe meiner Nächsten angewiesen.
Achtsamer Umgang mit dem „Spiel“
Apostel Opdenplatz ging zunächst auf das „Spiel“ ein. Dieses Wort habe in der deutschen Sprache viele Bedeutungen. Aus Spiel könne schnell Ernst werden: Wenn ein Hochwasser komme, sei das Spiel der Wellen kein Spaß mehr. Virtuelle Welten in Computerspielen böten einen Rückzugsort, der aber keinen Bezug zur Wirklichkeit habe. Wett- und Glücksspiele könnten zur Sucht werden.
„All dies sind Dinge, mit denen wir im Alltag Begegnung haben und die durch die Corona-Pandemie noch verstärkt worden sind“, resümierte der Apostel. Gerade Menschen mit großen Sorgen oder Schwierigkeiten fänden im Virtuellen oder im Glücksspiel eine Nische und fühlten sich vermeintlich stark. Es brauche jedoch einen achtsamen Umgang mit solchen Dingen – dem „Spiel“, vor allem auch in Bezug auf die eigene Lebenszeit.
Beten und den Nächsten um Fürbitte bitten
Als Beispiel, wie man nicht den Starken „spielt“, führte Apostel Opdenplatz die biblische Begebenheit von Daniel an, als dieser vor die unlösbare Aufgabe gestellt wurde, einen Traum des Königs zu deuten (siehe Daniel 2). Daraus leitete er den Hinweis ab: „Wenn du einmal schwach bist und nicht weißt, wie es weitergeht, dann geh doch auf Bruder und Schwester zu und bitte sie: Komm, bete für mich.“
Die Wirkung der Fürbitte durfte Daniel erfahren: „Da wurde Daniel das Geheimnis durch ein Gesicht in der Nacht offenbart. Und Daniel lobte den Gott des Himmels“ (Daniel 2,19). Gerade in Situationen, in denen wir nicht viel tun können, als zu beten, sollten wir dies mit ganzem Herzen tun, so der Rat des Apostels.
Gott ist ein starker Heiland
Zum Abschluss seiner Predigt empfahl der Apostel den Jugendlichen zur weiteren Wegbegleitung einen Text des Propheten Zefanja, eine Zusage Gottes an sein Volk: „Fürchte dich nicht, Zion! Lass deine Hände nicht sinken! […] Denn der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland.“ (Zefanja 3, aus 16, aus 17).
„So wollen wir weiter beten, denn Gott ist stark und nicht das eigene Vermögen“, so Apostel Opdenplatz. Gott, der Allmächtige, bringe das Heil sowie die Sache ins rechte Lot. „Leg dein Leben in seine Hand. Vertrau auf ihn, egal was kommt. Dein Gott ist ein starker Heiland.“
Musikalischer Rahmen
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch zwei Quartette der Jugendchöre Darmstadt und Frankfurt, die aufgrund der niedrigen Inzidenzwerte mehrere Stücke vortragen konnten. Zudem spielte auch ein Orchester mit Jugendlichen aus den drei Bezirken.
Zum Abschluss des Gottesdienstes gab es eine Uraufführung: Jugendliche aus den Bezirken Offenbach und Darmstadt trugen das Stück „Soon may the saviour come“ vor – mit Sologesang, Klavier und sogenannten Boomwhackers, gestimmten Röhren aus Kunststoff. Der Text zur bekannten Melodie „Wellerman“ wurde von einer Jugendlichen selbst gedichtet.
Im Anschluss blieben die Jugendlichen noch bei Kaffee und Kuchen im Außenbereich der Kirche zusammen. Der für die Verpflegung gesammelte Geldbetrag kommt als Spende der Hochwasseropfer-Hilfe zugute.
Weiterer Kleiner Jugendtag im September
Der Gottesdienst in Hanau war Ersatz für einen ursprünglich geplanten Kleinen Jugendtag, der für die Jugendlichen aus dem ganzen Bereich Ost in einem Autokino geplant war. Durch den Wechsel in der Zuständigkeit hatte Apostel Opdenplatz die jungen Gläubigen aus den von ihm betreuten Bezirken im Bereich Ost zu diesem Gottesdienst eingeladen.
Der Kleine Jugendtag für die nördlichen Bezirke im Bereich Ost (Gießen, Hersfeld-Lauterbach, Kassel-Korbach und Marburg) mit dem zuständigen Apostel Wolfgang Schug ist für den 26. September 2021 geplant.
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