
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Zürich/Westdeutschland. Stammapostel Jean-Luc Schneider, Leiter der Neuapostolischen Kirche, wird sich am Dienstag, 20. September 2022, um 19.30 Uhr in einem digitalen Informationsabend an alle neuapostolischen Gemeinden weltweit wenden. Das Thema: Stand der Beratungen zum Thema „Frau im ordinierten Amt“.
Schon seit einigen Jahren beraten der Stammapostel und die Bezirksapostel sowie Apostel weltweit das Thema „Frau im ordinierten Amt“, zuletzt auf der Bezirksapostelversammlung an Pfingsten 2022 in Buenos Aires (Argentinien).
Fortsetzung des Infoabends 2019 aus Dessau
Darüber und welche theologischen Inhalte diese Beratungen umfassen, will der Stammapostel selbst in einer Videoansprache informieren. Sie steht damit in der Fortsetzung des Informationsabends aus der Gemeinde Dessau am 19. April 2019 (siehe Video), in dem es ebenfalls um das Amtsverständnis der Neuapostolischen Kirche ging.
Vor drei Jahren informierte der Stammapostel darüber, dass ab Pfingsten 2019 die Ämter vom Evangelisten bis zum Bezirksältesten nicht mehr neu ordiniert und Bischöfe künftig zu ihrem Dienst ernannt werden.
Ausstrahlung am 20. September 2022
Die Erstausstrahlung des Videos wird am 20. September um 19.30 Uhr stattfinden. In Westdeutschland legen die Bezirke fest, in welche Gemeinden der Infoabend übertragen wird. Die Ausstrahlung erfolgt über IPTV und kann auch in der Gebärdensprache empfangen werden. Auch Gemeinden in weiteren Ländern im Verantwortungsbereich von Bezirksapostel Rainer Storck werden live am 20. September mit dabei sein. Dazu wird der Infoabend in mehreren Sprachen gesendet: Deutsch, Französisch, Englisch, Portugiesisch, Niederländisch und Albanisch.
Für die Gemeinden in Ländern des Bezirksapostelbereichs Storck, die nicht in der mitteleuropäischen Sommerzeit liegen, wird eine zusätzliche Sendung am Donnerstag, dem 22. September 2022 angeboten. Dann wird in folgenden Sprachen gesendet: Litauisch, Russisch, Georgisch und Armenisch.
Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Videoansprache des Stammapostels auch online über die bekannten Kanäle der Kirche abrufbar sein.
Das Amtsverständnis – ein Prozess
Seit 2014 ist die umfassende Ausformulierung des Amtsverständnisses der Neuapostolischen Kirche in Arbeit. Die bisherigen Ergebnisse reichen bislang von der theologischen Grundlegung auf der Basis der Zwei-Naturen-Lehre (Jesus Christus wahrer Mensch und wahrer Gott) bis hin zu Konzentration auf die dreigliedrige Ämterstruktur (Diakon, Priester, Apostel) ab Pfingsten 2019.
Nach den Antworten auf das „Was“ kommen die Fragen nach dem „Wer“, das hatte Stammapostel Jean-Luc Schneider schon beim Internationalen Kirchentag 2014 deutlich gemacht. Dabei gehe es auch um Fragen wie: Was akzeptieren die Gemeinden?
Frau und Mann gleichwertig
Wie diese Beratungen laufen, das erläuterte der Kirchenleiter in seinem Jahresinterview 2021. Demnach folgt die Entscheidungsfindung den Grundsatzfragen: Was sagt Gott? Was sagt die Bibel? Was sagt die Kirche? Was sagt die regionale Kultur?
Die erste Frage – nach dem Willen Gottes – ist auf Grundlage der biblischen Schöpfungsberichte bereits beantwortet. Darüber hat die Bezirksapostelversammlung im November 2020 diskutiert und ab März 2021 das Lehrschreiben zum Thema „Gottesebenbildlichkeit von Frau und Mann“ veröffentlicht.
Inhalt geht vor Verfasser
Die zweite Frage – nach dem weiteren biblischen Befund – beinhaltet zwei Aspekte: Was hat Jesus dazu bewogen, nur Männer in das Apostelamt zu berufen? Und was sagt die frühe Kirche über die Rolle der Frau?
Auch in diesem Zusammenhang hat die Neuapostolische Kirche im November 2021 eine Standortbestimmung abgeben – als Leitlinie zur Auslegung der Bibel: Demnach verleiht der Inhalt den biblischen Büchern ihre geistliche Autorität und nicht der Name des Autors.
Unabhängig im eigenen Tempo
Vor einem Jahr äußerte sich Stammapostel Schneider zuletzt ausführlich im Jahresinterview zum aktuellen Stand der Beratungen zum Thema „Frau im ordinierten Amt“. Dabei stellte er klar, dass sich die Kirchenleitung nicht unter Druck setzen lassen wolle für oder gegen eine bestimmte Entscheidung. „Das Thema ist zu wichtig, als dass es hastig und nur mit Rücksicht auf gesellschaftliche Trends bearbeitet wird“, sagte der Stammapostel. „Wir gehen unser Tempo, wir entscheiden für die Neuapostolische Kirche gesamthaft, nicht für die eine oder die andere Seite.“
Dabei verwies der Kirchenleiter auf die großen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte: allem voran die Öffnung des Kirchenverständnisses unter Stammapostel Richard Fehr und die Tauf-Anerkennung unter dessen Nachfolger Wilhelm Leber. „Das hat Jahre gebraucht“, resümiert der aktuelle Amtsinhaber.
Stammapostel Jean-Luc Schneider
2. September 2022
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Bildarchiv
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