
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Westdeutschland/Herne. Die Neuapostolische Kirche Westdeutschland sendet bis auf Weiteres sonntags und mittwochs Gottesdienste aus wechselnden Gemeinden. Die Predigt im regionalen Videogottesdienst an diesem Sonntag hält Priester Roland Matz in der Gemeinde Herne-Mitte.
Der zentral gesendete Videogottesdienst in der Gebietskirche Westdeutschland richtet sich an alle Gemeindemitglieder, die keine Möglichkeit haben, einen Präsenzgottesdienst zu besuchen und für die im eigenen Bereich kein örtlicher Videogottesdienst ausgestrahlt wird.
Videogottesdienst aus Herne
Am 17. November 2022 kommt der Videogottesdienst aus der Gemeinde Herne(-Mitte) im Bezirk Herne. Den Gottesdienst durchführen wird Priester Roland Matz, Vorsteher der Gemeinde.
Roland Matz (47) wurde in Wanne-Eickel geboren. 1997 empfing er seinen ersten Amtsauftrag als Unterdiakon. Im Jahr 2000 empfing er das Diakonenamt, 2002 wurde er Priester. Seit April 2019 leitet er die Gemeinde Herne als Vorsteher.
Herne
Herne ist eine Großstadt im Ruhrgebiet (Nordrhein-Westfalen). Die Stadt liegt zwischen Bochum und Recklinghausen inmitten einer Bergbau- und Industrielandschaft auf sandigen Terrassenflächen. Herne in seinen heutigen Grenzen ist das Ergebnis mehrerer Gebietsreformen, durch die umliegende Gemeinden, darunter die ehemalige Großstadt Wanne-Eickel, nach Herne eingegliedert beziehungsweise mit dieser Stadt zusammengelegt wurden.
Wirtschaftlich war die Stadt lange vom Steinkohlenbergbau geprägt. Bekannt waren dabei die Zechen Shamrock, Constantin, Mont Cenis und Friedrich der Große. Infolge der Zechenstilllegungen durchlebte Herne wirtschaftlich schwierige Zeiten, da es nicht gelang, in anderen Branchen so viele Arbeitsplätze zu schaffen wie im Bergbau und bei Bergbauzulieferern verloren gingen. Von 2005 bis 2014 sanken die Durchschnittspreise für Wohnimmobilien um 13 Prozent – eine Folge wie auch ein Ausdruck der wirtschaftlichen Krise sowie des Bevölkerungsrückgangs. Im Stadtbild lebt die Bergbauvergangenheit in einigen erhaltenen Fördertürmen fort.
Die Neuapostolische Kirche in Herne
In Herne zählt die Neuapostolische Kirche mehrere Gemeinden. Die Zentralkirche Herne-Wanne-Eickel ist überregional bekannt. Baugleich mit Herford dient die Kirche als Veranstaltungsort für große Gottesdienste oder Konzerte, beispielsweise des Jugend-Sinfonieorchesters. Neben den Gemeinden Herne-Eickel und Herne-Röhlinghausen gibt es die Gemeinde Herne mit einer langen Geschichte:
Die Entwicklungen der Herner Gemeinden reichen bis zum Jahr 1896 zurück. Ein Tuchwarenhändler wurde im Stadtteil Herne-Süd sesshaft. Dieser war Priester in der Neuapostolischen Kirche und nutzte seine beruflichen Kontakte, um von seinen Glaubensüberzeugungen zu berichten.
Der damalige Apostel Niehaus kam 1900 nach Herne und spendete Gemeindemitgliedern die Sakramente zur Aufnahme in die Neuapostolische Kirche. Die Gemeinde Herne wuchs und wurde im Jahr 1901 Bezirksgemeinde. Zu dem Bezirk gehörten Gemeinden aus Bochum, Dortmund und Recklinghausen.
Ursprung der Hostienbäckerei
Herne ist die „Geburtsstätte“ der Hostienbäckerei der Neuapostolischen Kirche. In der Gemeinde gab es einen Bäckermeister, Max Pflug, der das Priesteramt trug. Auf Anregung des damaligen Stammapostels Hermann Niehaus konstruierte Priester Pflug ein Gerät zur Herstellung von Hostien. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und mühseliger Handarbeit (der Teig musste von Hand geschlagen werden und die Hostien von Hand beträufelt) konnte den Soldaten in Kriegszeiten mit Seelsorgebriefen nun auch eine Abendmahlshostie zugesandt werden. Seit Karfreitag 1917 wird jede Hostie mit je drei Tropfen Wein beträufelt und allen neuapostolischen Christen weltweit gereicht.
Aus den bescheidenen Anfängen entwickelten sich mehrere Gemeinden in Herne. Die ersten Gottesdienste fanden in einem kleinen Fachwerkhaus in Herne-Süd statt. Ab 1898 versammelte sich die Gemeinde an der Neustraße 79. Die ständig wachsende Zahl der Gemeindemitglieder erfordert bald einen größeren Gottesdienstraum. Aus diesem Grund wurde im Jahre 1904 ein Baugrundstück erworben, um dort ein Kirchenlokal zu bauen. Nach einjähriger Bauzeit entstand ein Wohnhaus mit einem Versammlungsraum für 400 Personen. Das Lokal wurde 1905 eingeweiht.
Im Verlauf der 1920er-Jahre war es nicht mehr möglich, die Gemeindemitglieder in dem Kirchenlokal an der Goethestraße zu versammeln. Zur Gemeinde Herne zählten mittlerweile 800 Mitglieder. Auch in den zwischenzeitlich gegründeten Nachbargemeinden Herne-Börnig, Bochum-Riemke und Bochum-Bergen war reges Wachstum zu verzeichnen. Somit wurde der Neubau eines größeren Kirchenlokals an der Stammstraße 36 in Herne geplant.
Am 20. April 1929 erfolgte die Grundsteinlegung für das auch heute noch genutzten Kirchengebäudes, das 1.100 Gottesdienstbesuchern Platz bietet. Bereits im Oktober 1929 erfolgte die Einweihung des neuen Kirchengebäudes durch den damaligen Stammapostelhelfer Johann Gottfried Bischof.
Eigener Kohlestollen
In den Jahren 1945 bis 1949 wurde das Kirchengebäude mit der "bezirkseigenen" Kohle geheizt. Der Kirchenbezirk Herne betrieb einen eigenen Schrägstollen namens „Johann-Gottfried“ in Bochum-Weitmar. Dort bauten zwei bis drei Gemeindemitglieder im steten Wechsel Kohle ab, um die Kohleöfen der Verwaltung und der ansässigen Kirchen bis in den Bezirk Düsseldorf hinein mit dem Brennstoff zu versorgen. Am 10. November 1957 wurde die Gemeinde Herne zur Bezirksgemeinde bestimmt und künftig Herne-Mitte genannt.
Im Vorfeld des Besuchs von Stammapostels Fehr am 2. Juni 1991 erfolgte über einige Monate hinweg die Renovierung des Kirchenschiffes und der Nebenräume. Unter anderem wurde die Heizungsanlage und die Beleuchtung komplett erneuert, sowie die technische Voraussetzung für Satellitenübertragungen geschaffen. Am 9. März 1997 konnte das 100-jährige Jubiläum der Gemeinde Herne-Mitte begangen werden. Den Festgottesdienst feierte die Mitglieder zusammen mit Bezirksapostel Horst Ehlebracht.
Die heutige Gemeinde Herne entstand durch Fusion der vier ehemaligen Gemeinden Herne-Mitte, Herne-Horsthausen, Herne-Börnig und Herne-Holsterhausen.
Öffentliche Ausstrahlung
Die Übertragung startet gegen 9.45 Uhr, der Gottesdienst um 10 Uhr. Gesendet wird über das kircheninterne IPTV-Portal (für registrierte Nutzer) sowie öffentlich über den YouTube-Kanal der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland. Dieser ist erreichbar unter nak.tv.
Zusätzlich wird eine Übertragung des Gottesdienstes per Telefon für alle angeboten, die nicht die technischen Möglichkeiten haben, den Videogottesdienst via Internet zu empfangen. Dazu steht eine Telefonnummer zur Verfügung: +49 69 5060 9806.
Wem der Besuch der Gottesdienste nicht möglich ist, der kann auch einen Gottesdienst aus seiner zuständigen Ortsgemeinde oder der Region mitverfolgen. Die meisten Gemeinden bieten eine Übertragung per Telefon an. Andere streamen die Gottesdienste live im IPTV-Portal. Telefonnummer und den nötigen PIN-Code oder Zugangsdaten zu den Videogottesdiensten erhalten Interessierte über ihre Gemeinde.
17. November 2022
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Privat
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