
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Wuppertal. Eigentlich sollte Bezirksapostel Storck den Gottesdienst am 22. Januar 2023 in der Gemeinde Wuppertal-Vohwinkel halten – doch überraschend schritt Stammapostel Schneider zum Altar. In der Predigt betonte er: „Wenn wir zu Gott kommen, bekommen wir genau das, was wir brauchen.“
Schon einige Minuten lang hatten sich die Kinder des Kinderchors der Gemeinde Wuppertal-Vohwinkel im Foyer aufgestellt und warteten auf Bezirksapostel Rainer Storck. Umso größer war die Überraschung, als um kurz vor halb zehn Stammapostel Jean-Luc Schneider über die Türschwelle trat.
Den Besuch hießen die Kinder mit Gesang und lautsprachbegleitenden Gebärden willkommen. Und auch der Stammapostel unterstrich seine Reaktion auf den Empfang mit Gebärden: „Das war so schön!“
„Jesus tut etwas für uns“
Grundlage des Sonntagsgottesdiensts am 22. Januar 2023 war das Bibelwort aus Markus 6,41: „Und er nahm die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, dass sie sie ihnen austeilten, und die zwei Fische teilte er unter sie alle.“
Die Speisung der 5.000 verdeutliche die Größe Jesu Christi, so Stammapostel Schneider. Und nicht nur das. Das Wunder zeige auch: „Jesus ist nicht nur ein Prediger. Er tut etwas für uns.“ Christus ermögliche darüber hinaus eine ewige Gemeinschaft mit Gott – für jeden Menschen, ohne einen Einzelnen zu vergessen. Doch diese ergebe sich nicht durch das bloße Hören der Predigt. „Wir müssen umsetzen, was wir hören“, betonte der Stammapostel.
Mit dem Nächsten teilen
Bezugnehmend auf das Speisungswunder stellte der Stammapostel heraus, dass in der Begebenheit kein neues Brot gekauft wurde, sondern das geteilt wurde, welches bereits vorhanden war. Hier zeigte sich der Leiter der Neuapostolischen Kirche in Bezug auf die heutige Situation erfreut: „Ich bin Gott und den Geschwistern sehr dankbar, dass sie ihr Opfer bringen und nicht darauf bestehen, dass es nur für deren Gemeinde genutzt wird.“ Bestünde der Anspruch jedes Einzelnen, dass sein Opfer ausschließlich für die eigene Gemeinde verwendet werde, sei das Angebot von Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen weltweit nicht in der heutigen Art und Weise möglich.
Doch es gelte auch, das Nicht-Materielle zu teilen: „Das Evangelium, das ihr von Christus bekommen habt, sollt ihr weitertragen“, forderte der Stammapostel die Gläubigen auf. Vieles, was in den Evangelien der Bibel berichtet wird, lasse sich nicht allein durch den Verstand erfassen. Hier gelte es, den Glauben einzusetzen und auf das zu vertrauen, was Jesus den Gläubigen sage.
In einem letzten Aspekt seines Predigtbeitrags stellte der Stammapostel heraus: Jesus habe eine Struktur geschaffen – dies gelte für die Speisung der 5.000, wo sich die Menschen tischweise versammelten, aber auch in der heutigen Zeit. Der Gottessohn wolle allen Menschen Heil schenken, doch habe hierzu einen Rahmen geschaffen: Seine Kirche und die Gemeinden.
Der eigene Wille als entscheidendes Kriterium
Bezirksapostel Rainer Storck ging in seinem Predigtbeitrag auf die Bedeutung des eigenen Willens ein: „Der Segen Gottes bedeutet, dass wir ins Reich Gottes kommen können – wenn wir denn wollen.“ Des Weiteren stellte er heraus, dass es in seinem Zuständigkeitsbereich als Bezirksapostel Gebiete gebe, die durch ärmliche Verhältnisse geprägt seien, während in anderen Gebieten Wohlstandsverhältnisse überwiegen. In der Summe sei jedoch genug für alle da.
Hier zeigte sich der Bezirksapostel dankbar für die Opferbereitschaft in den ihm anvertrauten Gemeinden. Zuletzt nahm er Bezug auf die Redewendung „Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude“ und forderte die Gläubigen auf, sowohl Freude als auch Leid mit dem Nächsten zu teilen.
"Es kommt drauf an, was wir draus machen“
Bischof René Follmann, der im November 2022 als Bischof ernannt wurde, stellte heraus, dass Äußerlichkeiten in Gottesdiensten vereinzelt für Unmut sorgen könnten. Diese beeinträchtigten jedoch nicht die Möglichkeit eines Gottesdienstes, zur persönlichen Weiterentwicklung im Glauben beizutragen. Zusätzlich betonte Bischof Follmann die Fürsorglichkeit Gottes auch in schwierigen Lebenssituationen und motivierte die Gläubigen: „Hab Geduld, wenn es einmal etwas dauert. Gott wird Dir Hilfe schenken.“
In einem weiteren Predigtbeitrag veranschaulichte Bezirksapostelhelfer Stefan Pöschel, dass der Einsatz des Einzelnen gefragt sei, um Segen zu erhalten. Zudem ging er auf den Eindruck ein, dass in der Kirche und vielen Gemeinden ein Mangel herrsche. Dem setzte er eine veränderte Perspektive entgegen: „Gott hat alles geschaffen und vorbereitet. Es kommt darauf an, was wir daraus machen.“
Zweiter Besuch des Stammapostels in Wuppertal
Bereits 2017 führte Stammapostel Jean-Luc Schneider einen Gottesdienst in Wuppertal durch – damals mit 1.400 Gläubigen in der Historischen Stadthalle Wuppertal sowie etlichen, die den Gottesdienst per Übertragung in nordrhein-westfälischen Kirchengemeinden verfolgten.
Am Gottesdienst in der Gemeinde Wuppertal-Vohwinkel nahmen diesmal rund 140 Gläubige teil. Der Besuch des Stammapostels dort war sein erster in Westdeutschland im Jahr 2023.
25. Januar 2023
Text:
Matthias Geisbüsch
Fotos:
Wilfried Harder
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