
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund. Am Sonntag, 28. Juni 2009, waren die hörgeschädigten Mitglieder der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen nach Dortmund eingeladen. Apostel Wilhelm Hoyer begrüßte sie herzlich in dem Gottesdienst, den er für sie und die übrigen versammelten Gemeindemitglieder in Dortmund-Aplerbeck-Nord (Bezirk Dortmund-Ost) hielt.
Knapp 20 Glaubensgeschwister mit den unterschiedlichsten Gehörschädigungen konnten den Gottesdienst miterleben, der simultan von Priester Wolfgang Bethke und Priester i. R. Peter Manthey in die Gebärdensprache übersetzt wurde.
Zur Grundlage seiner Predigte diente dem Apostel ein Text aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther: "Mir ist eine Tür aufgetan zu reichem Wirken; aber auch viele Wiedersacher sind da" (1. Korinther 16,9).
Am Beispiel einer Tür machte er klar, dass es eine Reihe von Möglichkeiten und Chancen gibt, sich für Gottes Wirken im Sinne des Evangeliums zu engagieren. Natürlich seien auch Widerstände und Hindernisse zu bekämpfen und zu überwinden, fügte der Apostel hinzu. Doch ermunterte er, sich von den Widerständen nicht binden zu lassen.
Übersetzung in Gebärden
Lautlos, aber eindrucksvoll übertrugen die beiden Priester Wolgang Bethke und Peter Manthey die gesprochenen Worte des Apostels in Gebärden, die sie zu einer überdeutlichen, aber stumm bleibenden Sprechbewegung ihres Mundes ergänzten. So konnten gleichzeitig und ungestört voneinander die Hörenden und die Hörgeschädigten die Predigtinhalte aufnehmen und verstehen.
Der Chorgesang des Gemeindechores wurde von einer "Chorgruppe" der hörgeschädigten Glaubensgeschwister unterstützt, die dann ihrerseits - der Gemeinde zugewendet - den Text der gesungenen Lieder in Gebärden vortrugen.
Hörgeschädigten-Gottesdienste seit 1963
Hörgeschädigtenseelsorge gibt es in der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen bereits seit 1963. Damals beauftragte Stammapostel Walter Schmidt den Evangelisten und Hörgeschädigten-Pädogogen Günther Lierse mit dieser Aufgabe.
Die hörgeschädigten Glaubensgeschwister bilden innerhalb der Gebietskirche auf diese Weise eine eigene Gemeinde, die von Wolfgang Bethke als ihrem Gemeindevorsteher und weiteren Priestern und Diakonen betreut wird. Zu dieser Betreuung zählt auch die individuelle Seelsorge mit den dazugehörigen Seelsorgebesuchen.
Nach dem Gottesdienst stand eine warme Mittagsmahlzeit und ein reichhaltiges Kuchenbüfett zur Verfügung, zu dem die Aplerbecker Gemeindemitglieder auch die Hörgeschädigten herzlich eingeladen hatten.
Hörgeschädigte in Dortmund
3. Juli 2009
Text:
Günter Lohsträter
Fotos:
Günter Lohsträter
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