
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Niederlande/Dortmund. Blauer Himmel und Sonnenschein – so gutes und warmes Wetter gab es selten zum Start eines JO-Segeltörns. Zum achten Mal lud das Jugend Online-Team Jugendliche zum Segeln in den Niederlanden ein. Von Samstag, 3. August, bis Freitag, 9. August 2013, waren 28 Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen, Süddeutschland und Norddeutschland auf der Frans Horjus unterwegs. Von Harlingen aus ging es durch das Ijsselmeer bis Amsterdam und zurück.
Zum ersten Mal fand ein JO-Törn eine ganze Woche lang statt. Die Segler hatten sich 2012 dazu entschieden, um einmal eine längere Strecke an Bord reisen zu können.
Allerdings gab es an Bord eine Überraschung: Einen neuen Skipper. Flo, 28 Jahre alt, steht seit dieser Saison am Steuer des Plattbodenschiffs. Mit Maat Dennis ging es am Samstagmorgen gegen 10 Uhr aufs Wattenmeer und durch die Schleuse ins Ijsselmeer. Zuvor hatte die Besatzung die erste Nacht nach dem Eintreffen im Hafen von Harlingen verbracht.
Mit sieben Knoten Richtung Lemmer
Für das sonst traditionelle Schwimmen vor der Schleuse war Mittags keine Zeit, denn es liegt ein weiter Weg vor den Seglern. Das Ziel: Lemmer, an der Ostküste des Ijsselmeeres. Windstärken von sechs bis sieben und hohe Wellen machten die erste Hälfte des Tages spannend. Mühsam kämpfte sich das Schiff mit sieben Knoten durch die Wellen – und wer sich an Bord in die Sonne traute, bekam die eine oder andere Wasserdusche.
Nachmittags ging es dann mit dem Wind und den Wellen in östlicher Richtung bis Lemmer. Dort die Überraschung: Im Ort ist Kirmes. Beste Voraussetzungen für einen spannenden Aufenthalt.
Gottesdienst in Lemmer
Am Sonntagmorgen besuchte die Crew den Gottesdienst in Lemmer. Die Jugendlichen bildeten einen Chor, der mit dem Gemeindechor den Gottesdienst mitgestaltete, den ein Priester aus Leeuwarden hielt. Dann ging es gegen Mittag wieder auf See, Kurs Amsterdam.
Nach der nächsten Schleusendurchfahrt gab es zwei Premieren: Mit einem Tau vom Rahsegel schwangen die Schwimmer einmal das halbe Schiff entlang, bevor sie sich ins Wasser fallen ließen. Skipper Flo raste derweil mit Freiwilligen rund um das Schiff, die in einem aufblasbaren Boot über die Wellen ritten. Spaß pur am zweiten Tag des JO-Segeltörns.
Ziel Amsterdam erreicht
Am Montagmorgen erreichte die Frans Horjus nach 48 Stunden auf See Amsterdam. Direkt nebenan fährt eine Fähre zum Hauptbahnhof, hinter dem die Innenstadt liegt. Den ganzen Nachmittag hat die Besatzung Zeit, die Stadt zu erkunden und natürlich zu shoppen.
Am Dienstag ging es wieder raus auf das Ijsselmeer Richtung Norden. Windstille? Kein Problem für die engagierte Besatzung der Frans Horjus. Ein paar Meilen vor Enkhuizen sprang die Hälfte der Crew ins Wasser, um mit einem langen Tau das Schiff zu ziehen. Als man sich schließlich auf eine Richtung geeinigt hatte, nahm das Schiff langsam Fahrt auf – bis Skipper Flo mit einem breiten Grinsen auf der Brücke den Rückwärtsgang einlegte. Bestzeit in die falsche Richtung.
Gottesdienst in Hoorn
Am Mittwoch ging es im Regen nach Hoorn, wo die Crew den Abendgottesdienst besuchte. Um 19 Uhr wartete der Transport zur Kirche am Hafen: Zwei Elektromobile, mit denen sonst Touristen durch den Ort gefahren werden. 20 Minuten dauerte die Fahrt zur Nieuw Apostolische Kerk Hoorn. Ein Priester diente auf Deutsch mit – und der Segelcrew-Chor sang im Wechsel mit dem Gemeindechor.
Die Gemeinde versorgte die Segler nach dem Gottesdienst mit Kaffee. Und gesungen wurde nicht nur im und nach dem Gottesdienst, sondern auch auf der Rückfahrt durch den Ort.
Das Schwert reisst ab ...
Der Donnerstag begann harmlos: Um zehn Uhr ging es mit Segeln Richtung Norden. Gegen Mittag plötzlich ein lauter Knall: Die Mutter am Schwert hatte sich nach vielen Jahren gelöst und die zwei Tonnen schwere Holzkonstruktion hing im Wasser – nur noch gesichert durch eine Eisenkette und ein Tau. „Segel runter“ lautete das Kommando von Skipper Flo.
Es gelingt ihm, das Schwert an der Seite zu stabilisieren und festzumachen. Mit Motorkraft ging es in den nächsten Hafen. In Stavoren stellte sich jedoch heraus, dass das Gelenk des Schwerts erst in Harlingen repariert werden kann. Nach einem kurzen Strandaufenthalt ging es also wieder zurück auf See.
Letzte Nacht auf See
Die letzte Nacht an Bord verbrachte die Besatzung der Frans Horjus vor Anker in der Nähe der Schleuse bei Makkum. Nach einem kurzen Badeausflug ging es Freitagmittag durch die Schleuse und gemütlich mit einem Segel Richtung Harlingen. Dort galt es dann, Abschied zu nehmen. Die Besatzung war sich sicher: Wir sehen uns nächstes Jahr - zum nächsten Jugend Online Segeltörn.
Das komplette Tagebuch der Segler gibt es auf Jugend Online LIVE.
JO-Törn: Von Harlingen nach Amsterdam
13. August 2013
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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