
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
NRW/Mönchengladbach. Stammapostel Jean-Luc Schneider, geistliches Oberhaupt der neuapostolischen Christen weltweit, besucht am 18. September 2016 Nordrhein-Westfalen. Er feiert am Sonntagmorgen um 10 Uhr einen Gottesdienst im Bezirk Krefeld. Seine Predigt wird aus der Stadthalle Mönchengladbach-Rheydt auf die Gemeinden in Nordrhein-Westfalen und in den betreuten Gebietskirchen in Europa (ohne Niederlande) übertragen.
Es ist der zweite Besuch von Stammapostel Jean-Luc Schneider in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr. Im März feierte er den Gottesdienst für Entschlafene mit 1.800 Gläubigen in der Stadthalle Bielefeld. Nun ist er in der Stadthalle Mönchengladbach-Rheydt zu Gast. Die neuapostolischen Christen in Nordrhein-Westfalen sind eingeladen, den Gottesdienst in vielen Gemeinden per Satelliten-Übertragung mitzuerleben.
Anlässlich des Besuchs des Stammapostels wurde eine kleine Chronik des Kirchenbezirks Krefeld erstellt, zu dem auch die Gemeinden in Mönchengladbach zählen.
Die Neuapostolische Kirche in Krefeld
Der Bezirk Krefeld liegt im Westen von Nordrhein-Westfalen am Niederrhein. Er umfasst die Städte Krefeld, Viersen und Mönchengladbach. Gegründet wurde er 1934 und bestand damals aus zehn Gemeinden. Im Laufe der Jahre wurden weitere Gemeinden gegründet, so dass der Kirchenbezirk 1981 auf 31 Gemeinden angewachsen war. Er reichte damals von Kleve im Norden bis Rheydt im Süden. Daraufhin wurde er geteilt.
Heute zählen elf Gemeinden zum Kirchenbezirk Krefeld. Die 2.136 neuapostolischen Christen werden von 84 Seelsorgern betreut. Bezirksvorsteher ist Bezirksältester Helmut Pohl. Ihn vertritt Bezirksevangelist Wolfgang Wegener. Krefeld zählt zum Bereich NRW-Süd, den Apostel Franz-Wilhelm Otten betreut. Als Bischof unterstützt ihn Ralf Flore, der den Bezirk von 2008 bis 2011 als Bezirksältester leitete. Sein Vorgänger von 2001 bis 2008 war der heutige Bezirksapostel Rainer Storck.
Vor 112 Jahren gegründet
Die älteste Gemeinde im Kirchenbezirk Krefeld war Krefeld-Mitte. Sie feierte 2004 ihr 100-jähriges Bestehen. 1904 fanden in einer Privatwohnung neuapostolischer Christen, die aus Köln zugezogen waren, erste Gottesdienste statt. 1910 bezog die junge Gemeinde ein Kirchenlokal. 1912 besuchte mit Hermann Niehaus erstmals ein Stammapostel die Stadt. 1927 zog die Gemeinde in ein größeres Gebäude mit 180 Sitzplätzen um. Das Kirchenlokal wurde 1943 durch Bombenabwürfe der Alliierten beschädigt und ein Jahr später völlig zerstört. Die Gemeindemitglieder versammelten sich daraufhin zu „Erbauungsstunden“ in den Wohnungen der Gläubigen.
1945 fand die Gemeinde dann im Belegschaftsraum einer Firma ein neues Zuhause, bis 1950 ein neues Gotteshaus eingeweiht werden konnte. Durch den Flüchtlingsstrom aus Osteuropa waren die Gemeinden in der Zwischenzeit stark gewachsen. Apostel Siegfried Dehmel weiht die neue Kirche, weil Stammapostelhelfer Peter Kuhlen krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte.
1955 führte die Trennung von Neuapostolischer Kirche und Apostolischer Gemeinschaft zu großen Veränderungen im Rheinland und damit auch in Krefeld. Bezirksapostel Walter Schmidt beauftragte Apostel Wilhelm Knaupmeier mit der Betreuung der Gemeinden im damaligen Unterbezirk. Als Bezirksvorsteher fungierte bis 1957 Bezirksältester Karl Lihra aus Minden. Ihm folgte Bezirksältester Wilhelm Schmidt, der den Bezirk 28 Jahre lang leitete.
Weitere Stammapostel-Besuche
Am 15. Juni 1958 besuchte Stammapostel Johann Gottfried Bischoff Krefeld und feierte einen Gottesdienst in der Rheinlandhalle. 1960 feierte Stammapostel Walter Schmidt einen Gottesdienst in der Zentralkirche Krefeld. 1997 diente Stammapostel Richard Fehr im Seidenweberhaus in Krefeld. Zu dem Gottesdienst waren alle Bezirksämter aus Nordrhein-Westfalen eingeladen. Bezirksapostel i.R. Hermann Engelauf und seine Frau Ruth empfingen damals den Segen zur goldenen Hochzeit.
Gottesdienst für Entschlafene
16. September 2016
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
Externe Links