
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dortmund. Am morgigen Sonntag, den 9. Oktober 2016 hätte Bezirksapostel Horst Ehlebracht sein 80. Lebensjahr vollendet. Er leitete die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen von 1991 bis Ende 2002 als Kirchenpräsident und verstarb ein Jahr nach seiner Ruhesetzung am 6. Februar 2004.
Im Gottesdienst am 8. Februar 2004 erfuhren die neuapostolischen Christen in den nordrhein-westfälischen Gemeinden vom Heimgang ihres im Ruhestand lebenden Bezirksapostels Horst Ehlebracht. Für viele kam die Nachricht überraschend, doch Bezirksapostel Ehlebracht hatten in den letzten Jahren immer neue Krankheiten und Schicksalsschläge getroffen. „Im Mittelpunkt seines Lebens stand immer, den Willen unseres himmlischen Vaters zu erkennen und ihn zu erfüllen“, würdigte der damalige Bezirksapostel Wilhelm Leber, von 2003 bis 2005 Leiter der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, seinen Amtsvorgänger.
Trauerfeier in Herford
Stammapostel Richard Fehr hielt am 10. Februar 2004 die Trauerfeier in der Neuapostolischen Kirche Herford-Mitte. Per Übertragung nahmen mehr als 10.000 neuapostolische Christen Anteil. Der Stammapostel würdigte Horst Ehlebracht als jemanden, der mit seiner ganzen Persönlichkeit hinter dem von ihm Gesagten stand: „Sein Herz gehörte der Familie; seine Seele dem Herrn und seinem Werk.“
Bezirksapostel Wilhelm Leber beschrieb ihn so: "Bezirksapostel Ehlebracht besaß einen starken, tief gegründeten Glauben, den er in einfacher Art darbrachte. Es war ihm eine heilige Verpflichtung, das umzusetzen, was vom Stammapostel kam." Bezirksapostel Wilfried Klingler nannte ihn damals „einen Mann mit dem Blick für das Wesentliche“.
Besuch auf dem Friedhof
Anlässlich des zehnten Todestags von Bezirksapostel Ehlebracht 2014 hatten die Bezirksapostel Rainer Storck und Armin Brinkmann sowie die Apostel und Bischöfe von Nordrhein-Westfalen im Juli vor dem Gottesdienst für die Entschlafenen den Friedhof in Hiddenhausen besucht. Auch die Kinder des Verstorbenen nahmen daran teil. Bezirksapostel Rainer Storck erinnerte dort in einer kurzen Ansprache an den Vater, den Unternehmer und den Gottesmann, dessen Leitspruch auf Psalm 121,1 basiert: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt.“
Zwei Merkmale des heimgegangenen Bezirksapostels, so Bezirksapostel Storck, seien ihm persönlich besonders in Erinnerung geblieben: sein unbedingtes Trachten nach dem Werk Gottes an erster Stelle und sein Bestreben, ein ungetrübtes Verhältnis zu seinen Segensträgern zu bewahren.
Gebürtiger Bielefelder
Horst Ehlebracht wurde am 9. Oktober 1936 in Bielefeld geboren. Er war das fünfte Kind in seiner Familie. Seine Kindheit wurde von den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs überschattet. „Mein Vater war eingezogen. Meine Mutter versuchte mit all ihren Kräften, uns Kindern, vom Heimatort evakuiert, Schutz und Geborgenheit zu geben“, erinnerte sich Bezirksapostel Ehlebracht in seiner Biographie. Nach seiner Schulzeit begann er eine Ausbildung als Techniker und gründete 1964 ein eigenes Unternehmen. Die Ehlebracht Holding AG ist bis heute in den Geschäftsbereichen Kunststoff-Technik sowie Möbelfunktions-Technik aktiv.
Am 15. Dezember 1957 heiratete Horst Ehlebracht. Aus seiner Ehe gingen drei Töchter und ein Sohn hervor. Seine Ehefrau Gerda starb 2015, elf Jahre nach ihrem Mann.
43 Jahre als Amtsträger tätig
Seinen ersten Amtsauftrag als Unterdiakon empfing Horst Ehlebracht 1959 durch den damaligen Bezirksapostel Walter Schmidt. Zwei Jahre später wurde er Diakon und Priester. Ab 1977 diente er als Hirte. 1981 übernahm er als Bezirksältester die Leitung des Kirchenbezirks Herford. Als Bischof war er ab 1982 in den nördlichen Bezirken der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen im Einsatz.
Am Pfingstsonntag 1983, den 22. Mai, knieten der damalige Bischof Horst Ehlebracht und Bezirksevangelist Armin Brinkmann im Congress Centrum Hamburg (CCH) nebeneinander, um durch Stammapostel Hans Urwyler das Apostelamt zu empfangen. Als Apostel war Horst Ehlebracht neben seinem Arbeitsbereich in Nordrhein-Westfalen vor allem in den ausländischen Gebieten Portugal, Brasilien und später in Nordrussland tätig.
Nachfolger von Bezirksapostel Engelauf
Am 13. Oktober 1991 wurde Horst Ehlebracht von Stammapostel Richard Fehr als Bezirksapostel für Nordrhein-Westfalen beauftragt. Er folgte damit im Amt Bezirksapostel Hermann Engelauf, der aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand trat.
Bezirksapostel Ehlebracht hatte sich in Nordrhein-Westfalen in besonderer Weise um den Kirchenbau verdient gemacht. Viele der Kirchen, vor allem in den betreuten Gebieten im Ausland, in denen heute Gottesdienste gehalten werden, sind in seiner Amtszeit als Bezirksapostel gebaut worden. Dies betrifft insbesondere die Länder im Bereich der ehemaligen Sowjetunion. In seine Amtszeit fällt auch die Einführung der elektronischen Mitgliederdatenverwaltung (MDV). Zudem gründete er den Förderverein der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen. Aus diesen ersten Anläufen entstand später NAK-karitativ, das Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche.
"Ein treuer Freund"
„Unter Bezirksapostel Horst Ehlebracht beschäftigten sich die Verantwortlichen in der Gebietskirche auch zum ersten Mal mit demografischen Aussagen über die Zukunft der Kirche – eine heute selbstverständliche Einrichtung“, erinnerte Bezirksapostel Armin Brinkmann 2011 anlässlich des 75. Geburtstags seines Amtsvorgängers.
Apostel Walter Schorr, langjähriger Wegbegleiter und Nachfolger im Arbeitsbereich von Horst Ehlebracht, ergänzt: „Sein Auftreten konnte hier und da als etwas unnahbar empfunden werden, aber Bezirksapostel Ehlebracht war ein treuer Freund, der auch viel Verständnis für gemachte Fehler hatte. Zu ihm konnte ich immer aufschauen.“ Und für die Kirche sei ihm kein Opfer zu groß gewesen.
Ruhestand in 2003
In einem großen Festgottesdienst am 1. Januar 2003, den Stammapostel Fehr in der Arena Oberhausen hielt, wurde Bezirksapostel Horst Ehlebracht aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzt. Am 6. Februar 2004 verstarb er im Alter von 67 Jahren.
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