
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Köln/Dortmund. Den Jahreswechsel 2006/2007 verbringt Stammapostel Wilhelm Leber mit seiner Frau in Köln. Dort hielt er auch den Jahresabschlussgottesdienst. Aus ganz NRW waren die Bezirksämter, aus dem Arbeitsbereich von Apostel Franz-Wilhelm Otten alle Vorsteher, jeweils mit ihren Frauen, nach Köln-Ehrenfeld eingeladen. Das Kirchenoberhaupt legte dem Gottesdienst das Wort aus Psalm 37,18 zugrunde: „Der Herr kennt die Tage der Frommen und ihr Gut wird ewiglich bleiben.“
Den Gottesdienst begann der Stammapostel zunächst mit einem Dankeschön: „Danke für jeden Gedanken, jedes Gebet, alle Unterstützung in diesem Jahr.“ Ausdrücklich bedankte er sich auch bei den Ehefrauen der Amtsträger für die Unterstützung, für alles was im Verborgenen getan wurde. „Das ist nicht selbstverständlich in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels.“ Damit meine er, erklärte Stammapostel Leber, dass das traditionelle Rollenverständnis sich ändere, hin zu anderen Lebensmodellen. Dabei werde auch vom Ehemann erwartet, dass er seinen Teil im Haushalt und bei der Erziehung der Kinder leiste. Das könne den Dienst in Kirche und Gemeinde für die Amtsträger erschweren. Es sei schön und wichtig, wenn es den Ehepartnern gelänge, Freiraum für den Herrn zu schaffen. „Ihr lieben Schwestern, euch steht dafür mindestens die Hälfte des Segens zu“, betonte der Stammapostel schmunzelnd. Der Dank sei nicht nur eine Einleitung gewesen, sondern komme von Herzen, sagte Stammapostel Leber weiter.
Festhalten an der Zusage der Wiederkunft Christi
Er wolle den Amtsträgern mit ihren Ehefrauen auch noch ein Wort für das kommende Jahr mitgeben: „Die Weissagung wird ja noch erfüllt werden zu ihrer Zeit und wird endlich frei an den Tag kommen und nicht trügen. Wenn sie sich auch hinzieht, so harre ihrer; sie wird gewiss kommen und nicht ausbleiben“ (Habakuk 2,3). An diese Zusage wollen wir uns unverändert halten, betonte der Stammapostel. Harren bedeute intensives Warten und das Nutzen der Wartezeit.
Habakuk habe damals viele Fragen zu den Verhältnissen seiner Zeit gehabt und diese in direkten Worten Gott gestellt. „Das empfehle ich euch auch“, sagte Stammapostel Leber weiter. Er handhabe das ebenfalls so. „Ich habe auch manche Frage, lege diese dann ins Gebet und warte auf Antwort.“ Die Antworten kämen dann im Gottesdienst, in Gesprächen mit der Familie oder auch im Zusammensein mit den Brüdern und Aposteln. „Man muss dann nur wach sein und die Antwort erkennen und aufnehmen“, so der Stammapostel. Und: „Gott antwortet zu seiner Zeit!“ Ich rate euch daher, so der Stammapostel weiter, auch im neuen Jahr immer zum Herrn zu gehen, ihm zu vertrauen.
Gott kennt auch dich
Bezüglich des Begriffs des Harrens und des Habakuk-Wortes führte der Stammapostel aus, dass Gott die Tage der Sorgen und die Tage der Freuden kenne, er wisse um alle Belastungen, er kenne jeden Einzelnen. Beispielhaft nannte er mit David und Josef zwei Figuren aus der Bibel. In schweren Zeiten war Gott bei ihnen und wusste um ihre Situation. Auch Paulus sei bei Gott kein Unbekannter gewesen. Die damaligen Menschen hätten den Christenverfolger niemals als Werkzeug für die Sache Christi auserwählt.
An die Amtsträger gerichtet bat Stammapostel Leber darum, die Gaben Gottes zu erkennen und besonders auch auf die zu achten, die nicht im Mittelpunkt stehen, die fast vergessen sind. „Nehmt euch auch ganz besonders der kritischen Mitgeschwister an“, forderte der Stammapostel. Gott habe es mit Saulus vorgemacht, da sei auch in den Gemeinden noch viel Potenzial vorhanden. „Seid wie ein Barnabas in jener Zeit, der Saulus ohne Vorurteil aufnahm und ihn in die ihm skeptisch gegenüberstehende Gemeinde Jerusalem einführte.“
Der Herr kennt die Gemeinden
Der Herr kenne auch die Gemeinden, so der Stammapostel weiter und zitierte aus Offenbarung 3,8: „Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.“ Dieses Wort bezog er in diesem Gottesdienst insbesondere auf die Amtsträgern und ihre Ehefrauen. Das Amtsvermögen sei zwar nur eine kleine Kraft, aber daraus könne Gott Großes schaffen, erläuterte der Stammapostel das Bibelwort. Dabei sei wichtig, auch künftig den Namen des Herrn nicht zu verleugnen.
Gemeinden im 21. Jahrhundert
Im Folgenden sprach Stammapostel Leber aktuelle Probleme in den Gemeinden an. „Lasst mich euch dazu einige praktische Tipps geben.“ Der Herr wisse auch um die Überalterung in vielen Bereichen. „Bindet die Brüder und Schwestern doch mehr ein“, forderte er die Vorsteher auf. Er sei auch schon von Senioren oder Schwestern an der Kirchentüre begrüßt worden. „Wenn Bedarf da ist, dann reagiert doch flexibel“, so ermunterte er.
Ein weiterer Punkt: Die kritische Jugend. „Nehmt euch Zeit für die Jugend, schafft Nähe. Davon lebt das Werk Gottes.“ Die Amtsträger sollten insbesondere auch Diskussionen nicht ausweichen, sondern mit den Jugendlichen reden und mit viel Verständnis hinterfragte Zusammenhänge erklären. Nach einem Gottesdienst in diesem Jahr hätten ihn viele kritische Mails erreicht, berichtete der Stammapostel. „Ich habe mich bemüht, alle sachlichen E-Mails zu beantworten und Sachverhalte zu erklären. Als Ergebnis habe ich bei einigen Schreibern auch Verständnis wecken können.“ Wichtig sei dabei, Diskussionen nicht auszuweichen.
Gott hat viele Wege
Viele Eltern seien derzeit auch bedrückt, weil ihre Kinder nicht mehr in die Gottesdienste kommen. „Lasst das mal den lieben Gott machen, er hat viele Wege“, tröstete Leber. In der Heiligen Schrift sei oft von Segenslinien zu lesen. „Wenn eure Familien in dieser Segenslinie stehen, dann hat das auch Auswirkungen auf eure Kinder. Lasst uns da dem Herrn vertrauen.“
In vielen Bereichen lasse auch die Dienstbereitschaft nach, nannte der Stammapostel einen weiteren Punkt. Es gebe in einigen Gemeinden nicht mehr genügend Amtsträger. „Werdet auch hier flexibler und setzt auch Geschwister ohne Amtsauftrag ein“, ermunterte das Kirchenoberhaupt. Sein Glaube sei: „Was wir tun können, das macht der liebe Gott nicht. Aber den Rest können wir getrost in seine Hand geben!“
Den Mut nicht verlieren
Zum Abschluss des Gottesdienstes berichtete Stammapostel Wilhelm Leber von einem Sinnspruch: „Das Ziel nicht vergessen, den Weg nicht verlassen und den Mut nicht verlieren! Dieser Dreiklang mag uns hinführen an unser Glaubensziel.“
Nach dem Gottesdienst verabschiedeten sich Stammapostel Wilhelm Leber noch persönlich von den Glaubensgeschwistern aus seinem ehemaligen Arbeitsbereich NRW. Bevor er mit den Aposteln zum Mittagessen fuhr, äußerte sich der Stammapostel noch in einem Interview mit dem Team von Jugend Online zu den Erlebnissen und Geschehnissen des Jahres 2006 sowie seinen Planungen für 2007. Die Webradio-Sendung findet sich auf den Seiten der NRW-Jugend: www.jugend-online.info. Für den Nachmittag ist für die Apostel ein kleines Rahmenprogramm in Köln vorbereitet. Am Neujahresmorgen hält Stammapostel Leber einen Gottesdienst in der EXPO XXI Köln, der auf die Gemeinden in Nordrhein-Westfalen übertragen wird.
31. Dezember 2006
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Günter Lohsträter
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