
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Minden. 1.700 neuapostolische Christen in der Kampa-Halle Minden und Tausende Gläubige im ganzen Land erlebten am 1. Advent einen Gottesdienst mit Stammapostel Wilhelm Leber, Leiter der Neuapostolischen Kirche International. In diesem feierlichen Rahmen zu Beginn des neuen Kirchenjahres ordinierte das Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche drei neue Bischöfe für die Gebietskirche Nordrhein-Westfalen.
Als Grundlage des Gottesdienstes diente Stammapostel Wilhelm Leber ein Wort aus Philipper 3,20,21: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unseren nichtigen Leib verwandeln wird, dass er gleich sein werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann.“
Das "Bürgerrecht im Himmel"
Im Verlauf der Predigt führte er einige Gedanken zur Bedeutung des Bürgerrechts aus. Als Bedingung für die Erlangung des Bürgerrechts im Himmel nannte der Stammapostel die Wiedergeburt aus Wasser und Geist. Dies könne jedoch noch nicht alles sein. So verweise Paulus auch auf das Verhalten. „Ist in unserem Lebenswandel erkennbar, dass wir Christen sind?“, fragte der Stammapostel die Gottesdienst-Teilnehmer.
Als Negativbeispiele aus der Bibel nannte er unter anderem den reichen Kornbauern, der nur für das Irdische sorgte, und die Pharisäer, die fast ausschließlich vom Gesetzesdenken geprägt waren und auf ihre Mitmenschen herabschauten. „Wir unterwerfen uns den göttlichen Gesetzen“, so der Stammapostel. „Und das höchste göttliche Gesetz ist die Liebe.“ Wer sich zur Ruhe setze, wie der Kornbauer, der arbeite auch nicht mehr an seinem Verhalten, der ist auch nicht mehr selbstkritisch.
In der Hand Gottes
Das römische Bürgerrecht, welches die Philipper als Bewohner der Garnisonsstadt Philppi genossen, schütze die Einwohner vor der Willkür der Provinzialbehörden. Stammapostel Leber übertrug diesen historischen Gedanken auf die geistliche Ebene: Für solche, die das Bürgerrecht im Himmel besitzen, seien den Bedrängnissen durch den Zeitgeist und die Anfechtungen durch das Leben Grenzen gesetzt. Gott handle nie willkürlich. Dies möge der Gemeinde als Trost dienen. „Wir erleben alles, was Menschen erleben. Aber trotz aller Schwierigkeiten wissen wir, dass wir in der Hand Gottes sind.“ Alles was passiert, habe er zugelassen.
Ein weiterer Aspekt des römischen Bürgerrechts in der damaligen Zeit war, dass sich die Bürger in Gerichtsverhandlungen auf den Kaiser berufen konnten, der dann das endgültige Urteil fällte. „Und wir können uns auf die Gnade Gottes berufen, wenn uns die mancherlei Geister anklagen“, so Stammapostel Leber.
Nicht nur warten, sondern erwarten
Apostel Günter Eckhardt (Süddeutschland), zwei Wochen vor seinem Ruhestand, forderte die Gemeinde im Mitdienen auf, nicht nur auf die Wiederkunft Jesu Christi zu warten, sondern den Herrn zu erwarten. Als zweiter Gast ergänzte Apostel Dieter Böttcher (Norddeutschland) die Predigt des Stammapostels durch einige Gedanken.
Im Anschluss an die Feier des Heiligen Abendmahls ordinierte Stammapostel Wilhelm Leber drei Bischöfe für die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen. „Für die seelsorgerische Betreuung der Gemeinden und Bezirke braucht es insbesondere auch das Bischofsamt“, stellte das Kirchenoberhaupt fest. Die Seelsorge sei sehr anspruchsvoll, deshalb begrüße er die Verstärkung. Dadurch würden Lasten besser verteilt. Auch gelte es, an die Zukunft zu denken und vorzusorgen.
Drei neue Bischöfe verstärken Seelsorge
Bischof Rainer Sommer betreut zukünftig im Arbeitsbereich NRW-Süd von Apostel Franz-Wilhelm Otten die Bezirke Aachen, Alsdorf und Bonn. Bischof Karl-Erich Makulla betreut im Arbeitsbereich NRW-Ost von Apostel Wolfgang Schug die Bezirke Hagen und Iserlohn. Bischof Rainer Storck betreut im Arbeitsbereich NRW-Südwest von Apostel Klaus Zeidlewicz die Bezirke Essen, Düsseldorf und Krefeld.
Der Gottesdienst wurde per Satellit auf die Gemeinden der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen sowie die betreuten Gebiete im Ausland übertragen. Nach dem temporären Übertragungsausfall beim Zentralgottesdienst in Essen-Rüttenscheid im November (wir berichteten) verlief die Sendung diesmal ohne technische Probleme. Für alle Fälle hatte die Verwaltung vorgesorgt: Bei künftigen technischen Problemen werden die Verantwortlichen in den Gemeinden zentral per SMS informiert.
Adventskonzert zum Auftakt
Dem Sonntag ging am Samstagabend ein Adventskonzert in der Kirche Minden-Mitte voraus. Mehr als 900 Zuhörer lauschten dort den Darbietungen des Bezirkschores Bielefeld unter der Leitung von Cornelius Kruse. Stammapostel Leber äußerte in einer Ansprache einige Gedanken zur Bedeutung des Adventsfests. Für Stammapostel Wilhelm Leber war es der zweite Besuch in Minden. Als Bezirksapostel hatte er bereits einmal in der Kampa-Halle einen Gottesdienst anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Bezirks Minden gehalten.
Berichte vom Konzert am Samstag und Eindrücke rund um den Gottesdienst sind auf der Website des Bezirks Minden zu finden.
Stammapostel Wilhelm Leber in Minden
2. Dezember 2007
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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