
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Dili/Dortmund. Mehr als 600 neuapostolische Christen leben auf Osttimor – und das in teils schwierigen Verhältnissen. Ende Juli 2015 reiste Bezirksapostel Storck zu seinen Glaubensschwestern und -brüdern in Südostasien und besuchte dabei einige Dorfgemeinden in den schwer zugänglichen Bergregionen rund um die Hauptstadt Dili.
Die Demokratische Republik Timor-Leste ist ein Inselstaat in Südostasien. Im Deutschen wird das Land mit seinen 1,1 Millionen Einwohnern auch als Osttimor bezeichnet. In dem Land ist die Neuapostolische Kirche seit 2004 tätig. Die 615 Mitglieder werden von 38 Amtsträgern in 18 Gemeinden betreut.
Gottesdienste in kleinen Dörfern
Bezirksapostel Rainer Storck startete seine Reise am 22. Juli 2015. Von Frankfurt ging es nach Singapur und von dort weiter nach Dili, in die Hauptstadt Osttimors. Dort wurde der Bezirksapostel am Donnerstag, den 23. Juli von Apostel Luiz empfangen, der im Land den Besuch vorbereitet hatte.
Am Freitag fuhr der Bezirksapostel mehrere Stunden nach Manatuto-Rebutikeon, einem Reisbauern-Dorf in den Bergen. Dort feierte er mit 119 Gläubigen einen Gottesdienst. Die Menschen leben hier in einfachen Hütten, die wegen der starken Regenfälle in der Monsunzeit beziehungsweise der Schlangen im Sommer auf etwa ein Meter hohen Stelzen errichtet sind.
Die Predigt des Bezirksapostels wurde am Altar zunächst auf Portugiesisch und dann in die Landessprache Tetum übersetzt.
In schwierigen Verhältnissen
Am nächsten Tag erwarteten ihn in Manatuto-Behau, einem Fischerdorf an der Küste, 203 Gläubige zum Gottesdienst. Der Bezirksapostel zeigte sich dabei beeindruckt von der tiefen Gläubigkeit seiner Glaubensgeschwister, die in sehr schwierigen Verhältnissen ihren Glauben leben. Teils werden die neuapostolischen Christen von den Angehörigen anderer christlicher Kirchen geschlagen, die Kirchengebäude zerstört. In einer Gemeinde haben die neuapostolischen Christen ihre Versammlungsstätte drei Mal wieder aufgebaut, bis weitere Anschläge ausblieben.
In sieben der 18 Gemeinden können sich die Gläubigen derzeit nicht versammeln, weil dies zu gefährlich wäre. Die Menschen nehmen teils sehr beschwerliche Wege auf sich, um in den Nachbargemeinden ab und zu die Gottesdienste zu besuchen.
Erstmals Vorsteher beauftragt
Den dritten Gottesdienst der Reise hielt der Bezirksapostel in der Hauptstadt Dili, im Stadtteil Bairo Pité. 220 Gläubige hatten sich dort in der Zentralgemeinde versammelt. Im gleichen Gebäude befindet sich auch die kleine Kirchenverwaltung des Landes.
Im Gottesdienst ordinierte der Bezirksapostel einen ersten Bezirksältesten für das Land sowie einen Bezirksevangelisten. Ein Hirte, ein Evangelist und ein Diakon verstärken künftig die Gruppe der Seelsorger. Zudem beauftragte Bezirksapostel Storck erstmalig sechs Gemeindevorsteher.
Gründung eines Vereins als Rechtsgrundlage
Am Montag waren die Amtsträger des Landes zu einem Seminar eingeladen. Im geistlichen Teil ging es um die Begebenheit mit Elisa und Naaman. Im Anschluss stellte Bezirksapostel Storck seinen Arbeitsbereich vor und diskutierte mit den Amtsträgern über den Begriff der Kirche Christi.
Nachmittags wurde mit einigen Kirchenmitgliedern der Verein „Associação Neo Apostólica Caritativa“ gegründet. Dieser soll es der Kirche ermöglichen, notwendige Rechtsgeschäfte zu tätigen, beispielsweise den Bau von Kirchen. Die Neuapostolische Kirche bemüht sich seit Jahren um einen offiziellen Status im Land, was bislang wegen bürokratischer Hemmnisse nicht möglich war. Mit der Anerkennung des Vereins wurde vom Ministerium signalisiert, dass die Kirche in Zukunft im Land offiziell tätig werden darf.
Am Dienstag, den 28. Juli 2015, endete der erste Besuch von Bezirksapostel Rainer Storck in Osttimor. Das Land hatte bis zu seinem Ruhestand Bezirksapostel Armin Brinkmann betreut, der als Apostel in Osttimor die ersten Gemeinden gegründet hatte.
Unabhängigkeit im Jahr 2002
Osttimor, gelegen auf der Insel Timor zwischen Indonesien und Australien, war rund 400 Jahre portugiesische Kolonie. Nach dem Abzug der Portugiesen 1974 besetzten die Indonesier ihr Nachbarland. Es folgte ein blutiger 24-jähriger Krieg. Bei einem UN-Referendum 1999 sprach sich die Mehrheit der Bevölkerung für die Unabhängigkeit aus. Nach der indonesischen Besetzung und der UN-Verwaltung wurde Osttimor 2002 unabhängig. Es war damit der erste Staat, der im 21. Jahrhundert die Unabhängigkeit erlangte.
Die einzige Landgrenze trennt die Demokratische Republik Timor-Leste vom indonesischen Westteil der Insel, der zu der Provinz Ost-Nusa Tenggara gehört. Das Land zählt heute 1,1 Millionen Einwohner.
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