
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Ahlen. Vom westfälischen Münsterland hin zu vielen neuapostolischen Gemeinden in Europa: Den via Satellit übertragenen Zentralgottesdienst feierte Bezirksapostel Rainer Storck am 13. November 2016 mit 268 Gläubigen in Ahlen. Angeschlossen waren sogar einige Gemeinden in Afrika. In der Predigt gab der Bezirksapostel Hinweise zum guten Miteinander in den Gemeinden.
Ein Regiewagen und ein Uplink mit großer Satellitenschüssel auf dem Fahrzeugdach zeigten den Bürgern aus Ahlen, dass an diesem Sonntag in der 61 Jahre alten neuapostolischen Kirche im Ortskern der Stadt kein gewöhnlicher Gottesdienst stattfand. Europaweit erlebten etwa 25.000 Teilnehmer die Übertragung des Gottesdienstes, unter anderem in den Ländern Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kosovo, Lettland, Litauen und Portugal. Darunter waren über 1.300 neuapostolische Christen, die den Gottesdienst via Telefon mitverfolgten, sowie weitere 500 Gläubige, die per Internet angeschlossen waren.
Jesus erquickt und gibt Kraft
Zu Beginn der Predigt ging Bezirksapostel Rainer Storck besonders auf die Menschen ein, denen es nicht gut geht und die vielleicht schon aufgegeben haben. Bereits in der Sakristei hatte er ein Fürbittgebet gesprochen. Im Gottesdienst ermunterte er mit dem Jesuwort aus Matthäus 11,28 „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ neue Kraft zu schöpfen, um weiterzumachen.
Um das Wort „erquicken“ zu verdeutlichen, verwendete der Bezirksapostel das Bild einer anstrengenden Bergwanderung und die Labsal, die eine Quelle mit frischem Wasser auf dem Weg zum Gipfel biete. „Das Angebot des geistgewirkten Wortes Gottes, Gnade aus dem Opfer Jesu Christi sowie Teilhabe an ihm im Sakrament des Heiligen Abendmahls können Labsal und Erquickung für den inneren Menschen sein – wenn wir das Angebot annehmen“, so Bezirksapostel Storck.
Umgang miteinander prägt Charakter
Grundlage für die weitere Predigt war das Bibelwort aus Lukas 6,31: „Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!“ Daraus leitete der Bezirksapostel die Frage ab, was jeder Einzelne seinem Nächsten anbieten könne. Oder mit anderen Worten: „Das, was du dir wünschst, was du gerne haben möchtest von deinem Nächsten, das gib ihm doch auch.“ Dies sei elementar und prägend für die Atmosphäre und den Charakter in den Gemeinden.
Am Beispiel von drei biblischen Gemeinschaften beziehungsweise Gemeinden erläuterte der Bezirksapostel, was er meinte. Zunächst erinnerte er an die „Gemeinde“ der wartenden Menschen am Teich Bethesda, wo nur der jeweils Erste Heilung erfuhr, der ins Wasser ging, wenn es sich bewegte. Ein lahmer Mann wartete dort viele Jahrzehnte, weil die Menschen nur an sich selbst dachten. Jesus nahm sich des Mannes an und heilte ihn. „Herrscht Eigenliebe oder Nächstenliebe in unseren Gemeinden“, fragte Bezirksapostel Storck.
Mit Liebe und Verständnis
Als zweites Beispiel diente das Zusammentreffen der Ehebrecherin mit Christus: Er klagte sie nicht an, sondern verteidigte sie. „Sind wir Ankläger oder Fürsprecher, wenn Kritik am Dirigenten, dem Chor oder der Predigt aufkommt“, fragte der Bezirksapostel. Als Beispiel nannte er auch den jungen Priester, der die Fürsprache der Gemeinde benötige.
Als Drittes nannte Bezirksapostel Storck die Begegnung von Jesus mit den Aussätzigen, die „von Ferne standen“. Er half, sie wieder in die Dorfgemeinschaft zu integrieren. „Wie reagieren wir, wenn jemand – vielleicht selbstverschuldet – in unseren Gemeinden fern steht“, fragte der Bezirksapostel. Die Reaktion möge Nähe und nicht Distanz sein, so sein Wunsch.
Jeder Gläubige möge sich selbst fragen, wie er in der Gemeinde behandelt werden wolle. „Lasst uns so dem Nächsten begegnen: mit Liebe und Verständnis“, ermunterte der Bezirksapostel seine Glaubensgeschwister.
Liebe ist Kennzeichen der Reife
„Warte nicht darauf, dass der andere dir Gutes tut. Jeder Einzelne ist gefordert, selbst den ersten Schritt zu tun“, gab Apostel Walter Schorr (Bereich NRW-Nord) einen Hinweis zur Umsetzung in seinem Predigtbeitrag. Bischof Karl-Erich Makulla (Bereich NRW-Ost) rief dazu auf, einen Blick für den Nächsten zu entwickeln, sich in den anderen hineinzudenken, um zu schauen, was man ihm Gutes tun könne.
Apostel Wilhelm Hoyer (Bereich NRW-West) stellte fest, dass es nicht an Gott sei die Rahmenbedingungen zu ändern, sondern jeder Einzelne an seiner Einstellung dem Nächsten gegenüber arbeiten müsse. Als Hilfen nannte er das Wort Gottes und die Begegnung in der Gemeinde. Er fasste die Predigt des Bezirksapostels mit dem Satz „Schenk dem Nächsten dein Herz“ zusammen. „Lasst uns der Andersartigkeit des Nächsten mit Liebe begegnen – das ist Kennzeichen der eigenen Reife im Glauben“, so der Apostel.
Aus der Konsumecke herauskommen
Vor der Feier des Heiligen Abendmahls betonte Bezirksapostel Storck die Bedeutung des Evangeliums als Frohe Botschaft: „Es kann aber nur zu einer Botschaft der Freude werden, wenn es in den Gemeinden gelebt wird.“ Dabei müsse jeder Einzelne auch mal etwas tun oder auf etwas verzichten – aber nie über seine eigene Grenzen hinaus.
„Christsein zu leben bedeutet, aus der Konsumecke herauszukommen“, zitierte der Bezirksapostel den Stammapostel. Die Hinweise aus dem Bibelwort mögen zu einem schöneren Miteinander in den Gemeinden führen, so sein Wunsch.
Zum Zentralgottesdienst waren die Apostel und Bischöfe aus Nordrhein-Westfalen sowie zahlreiche Bezirksämter aus dem Arbeitsbereich von Apostel Wolfgang Schug (NRW-Ost) angereist. Eingeladen waren zudem zahlreiche hörgeschädigte Gläubige aus dem ganzen Land. Sie bildeten einen Hörgeschädigten-Chor, der ein Lied des Gemeindechors mit Gebärden begleitete. Die Predigt wurde zudem parallel in Gebärdensprache übersetzt.
Ein Zentralgottesdienst im Jahr
In Nordrhein-Westfalen lädt der Bezirksapostel einmal im Jahr zu einem Zentralgottesdienst ein, der auf viele Gemeinden in den europäischen Ländern des Bezirksapostelbereichs übertragen wird. Diesmal waren auch einige Gemeinden in den von NRW betreuten afrikanischen Gebietskirchen via Internet angeschlossen.
Zentralgottesdienst aus Ahlen
14. November 2016
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
Medien:
Frank Schuldt
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