
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
NRW/Dortmund. In der Neuapostolischen Kirche Dortmund-Wambel hielt Bezirksapostel Rainer Storck den diesjährigen Zentralgottesdienst. Die Predigt konnte via Satellitenübertragung in vielen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen und in den betreuten Gebieten außerhalb Deutschlands live miterlebt werden. Insgesamt verfolgten 23.500 Gläubige den Gottesdienst.
„Sorgt für gute Stimmung in den Gemeinden“, lautete die Bitte von Bezirksapostel Rainer Storck an seine Glaubensgeschwister zu Beginn des diesjährigen Zentralgottesdienstes am 10. September 2017. Noch vor Beginn der Hauptpredigt berichtete der Kirchenpräsident von seiner Gefühlslage im Vorfeld des Gottesdienstes. Durch eine kurze Begegnung zuvor hatte sich seine nicht so gute Stimmung in Freude gewandelt. „Oft ist es ein freundliches Wort, ein lieber Blick oder eine aufbauende Geste: eine Kleinigkeit kann alles verändern“, so der Bezirksapostel. Er ermunterte dazu, hier einen Beitrag zur guten Stimmung in der eigenen Gemeinde zu leisten.
15. Zentralgottesdienst für NRW
Der Zentralgottesdienst ist für den Bezirksapostel eine besondere Möglichkeit, viele neuapostolischen Christen aus dem Arbeitsbereich direkt zu erreichen. Erstmals nutzte dies der damalige Bezirksapostel Wilhelm Leber im Jahr 2003. Der Gottesdienst fand damals in der Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld statt. „Er ist inzwischen fester Bestandteil des Jahreskalenders geworden und aus meiner Sicht auch wichtig für den Zusammenhalt in unserer Gebietskirche“, schrieb der Bezirksapostel in seiner Einladung an die Apostel und Bischöfe.
Aus Anlass des 15. Zentralgottesdienstes waren alle aktiven Apostel und Bischöfe aus den vom Bezirksapostel betreuten europäischen Gebietskirchen in Dortmund zusammengekommen.
Ein „Klassiker“ als Predigt-Grundlage
Grundlage für den Gottesdienst war das bekannte Bibelwort „Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.“ (Josua 24, aus 15).
Bezirksapostel Storck ging in seinen Ausführungen zunächst auf die aktuelle Situation in vielen Gemeinden ein, wo es aufgrund der sinkenden Mitgliederzahlen hier und da Einschränkungen gebe: „Manch einer hat das Gefühl, dass wir in unruhigen Zeiten leben, weil wir nicht mehr so aus dem Vollen schöpfen können wie früher.“ Josua als Nachfolger Mose stellte in einer für ihn unruhigen Situation, in der Teile des Volkes Israel sich Götzen zuwendeten und an Gott zweifelten, klar, was seine eigene Priorität sei: „Ich aber will dienen.“
Kein Urteil über andere
Die Kirche könne einige Rahmenbedingungen in der Gesellschaft kaum oder gar nicht beeinflussen. In anderen Punkten müsse sich auch Kirche Gedanken machen, wie es weitergehe. Unabhängig davon müsse sich aber jeder einzelne positionieren. Josua habe das eindeutig getan, dabei aber nicht über andere geurteilt.
Auch er wolle jetzt keine Vorschriften machen oder den Zeigefinger erheben, führte der Bezirksapostel aus. Es gehe nicht um andere, sondern um die eigene Grundeinstellung. Es sei nicht Aufgabe der Apostel, anderen etwas vorzuschreiben. „Wir können die Situation der Brüder vor Ort im Einzelnen ja auch gar nicht bewerten“, so der Bezirksapostel. Aber: „Wenn diese Grundeinstellung bleibt oder neu entwickelt wird, wir wollen aber dienen, dann wird es besser“, machte er Hoffnung. Gott werde zu einer klaren Entscheidung seinen Segen geben.
Vorbild für nachfolgende Generationen
Als Beispiel führte der Bezirksapostel Mose an. Dieser habe ein langes Zwiegespräch mit Gott geführt und sich am Ende trotz aller Sorgen und Bedenken entschieden, dem Herrn zu dienen. Dafür wurde er von Gott mit einem Stab ausgerüstet. Mit diesem Stab ist er zu Pharao gegangen und hat sich von inneren sowie äußeren Widerständen nicht von seinem Weg abbringen lassen.
„Es gibt viele Argumente, warum man dieses und jenes nicht machen kann“, sagte der Bezirksapostel. Dies dürfe aber nicht dazu führen, dass man seine Grundeinstellung ändere. „Wir wollen dem Herrn dienen. Ich bin mir sicher, Gott wird uns dabei segnen und wir werden Dinge tun, die wir vorher nicht für möglich hielten“, so die Zusage von Bezirksapostel Storck. Und wenn die Eltern ihren Kindern in der Grundeinstellung Vorbild seien, dann habe das auch Einfluss auf nachfolgende Generationen.
„Dienen muss man wollen“
Bischof Rainer Sommer (Bereich NRW-Süd) rief in seinem Predigt-Beitrag unter anderem dazu auf, nicht zu jammern, sondern nach vorn zu schauen und sich auf Gott zu verlassen. Bischof Michael Eberle (Bereich NRW-Nord) ging auf die eigene Position zu Gott ein und stellte die Frage, wem der Mensch „sein Ohr leihe“. „Lasst uns handeln, beten und arbeiten wie bisher“, ermunterte er.
Apostel Wolfgang Schug (Bereich NRW-Ost) betonte: „Dienen muss man auch wollen“. Wenn diese klare Entscheidung getroffen sei, dann würden manche Begleitumstände in den Hintergrund treten. „Wenn wir uns klar positionieren, dann können wir für andere Segen, Orientierung und Halt sein“, so der Apostel.
Gebet für verfolgte Christen
Einen besonderen Akzent setzte Bezirksapostel Rainer Storck im Anschluss an die Feier des Heiligen Abendmahls: Bei der Vorbereitung auf das Heilige Abendmahl für die Entschlafenen erinnerte er an die vielen Christen, die im Laufe der Jahrhunderte ihr Leben verloren, weil sie sich zu Jesus Christus, seinem Evangelium und ihrem Glauben bekannt hatten.
Auch heute, so der Bezirksapostel, litten noch viele Christen unter Verfolgung und Diskriminierung. Immer noch würden Menschen aufgrund ihres Glaubens getötet. Er bat die Gemeinde, ihrer besonders in den Gebeten zu gedenken.
Regiewagen und Uplink vor der Kirche
Für die Nachbarn der neuapostolischen Kirche in Dortmund-Wambel bot sich Samstagmorgen ein ungewohntes Bild: Vor der Kirche stand der an ein Campingmobil erinnernde große weiße Regiewagen des kircheneigenen Bischoff-Verlags, daneben der Uplink des Dienstleisters mit der großen Satellitenschüssel auf dem Wagendach.
Dank der Übertragung erlebten europaweit 23.500 Gläubige den Gottesdienst, davon 22.340 in Nordrhein-Westfalen. Der Gottesdienst wurde auch via Telefon und Internet für mehr als 2.000 dauerhaft Kranke übertragen, die die Predigt des Bezirksapostels so zu Hause miterleben konnten.
Mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom erweiterten Gemeindechor von Dortmund-Wambel unter Leitung von Bezirksältester i. R. Ulrich Hedtfeld. Unter den Sängern konnten aufmerksame Zuschauer auch Bezirksapostel i. R. Armin Brinkmann entdecken, dessen Heimatgemeinde Dortmund-Wambel ist und der sich dort engagiert bei zahlreichen Aktivitäten einbringt.
Bezirksapostel Rainer Storck am Altar beim Zentralgottesdienst in Dortmund-Wambel
12. September 2017
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.