
Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Niederlande/Hilversum. Zum zweiten Mal besuchte Stammapostel Jean-Luc Schneider am letzten Wochenende die Niederlande. Im Gottesdienst in Hilversum beschrieb er in der Predigt das Verhältnis zwischen den Gläubigen in den christlichen Gemeinden und den Aposteln. Seine Predigt wurde via Internet auf viele Gemeinden in den Niederlanden und zu Kranken übertragen.
550 neuapostolische Christen aus den Bezirken Arnheim und Amsterdam hatten sich am Sonntagmorgen, den 20. November 2016 in der Zentralkirche in Hilversum versammelt, um den Gottesdienst mit ihrem Stammapostel zu erleben. Dieser wurde bei seiner Ankunft von einem Kinderchor aus den Bezirken Arnheim und Amsterdam begrüßt. Via Internet erlebten weitere etwa 1.500 neuapostolische Christen in den niederländischen Gemeinden den Gottesdienst mit.
Die richtigen Fragen stellen
Der Chor begann den Gottesdienst mit dem Stück „Einstens las ich von einer Stadt Salem“, in dem es heißt: „Nicht die Hälfte hat man mir gesagt“. Stammapostel Schneider ging darauf zu Beginn der Predigt ein. „Gott hat uns die meisten Fragen schon längst beantwortet“, führte er aus. Der Mensch wisse um Gottes Liebe, Gnade und Fürsorge. Fragen, die der Gläubige Gott stellen sollte, wären für ihn beispielsweise „Habe ich mich richtig verhalten?“. Es gelte, sich selber ständig zu prüfen, ohne in Selbstzweifel zu verfallen.
Daraus leitete der Stammapostel zwei weitere Fragen ab, die er sich als Christ stelle: „Was erwartet Gott von mir?“ und „Was kann ich tun, um Jesus Christus zu gefallen“. Diese Fragen würden Freude bewirken, keine Ängste“, so Stammapostel Schneider.
Das Leben in den christlichen Gemeinden
Als Grundlage für die weitere Predigt las Stammapostel Jean-Luc Schneider das Bibelwort aus Römer 1,11.12 vor: „Denn mich verlangt danach, euch zu sehen, damit ich euch etwas mitteile an geistlicher Gabe, um euch zu stärken, das heißt, damit ich zusammen mit euch getröstet werde durch euren und meinen Glauben, den wir miteinander haben.“
Die Stelle aus dem Römerbrief beschreibe die Beziehung der Gemeinden zu den Aposteln und umgekehrt, leitete der Stammapostel die Predigt ein. Der Apostel gebe und nehme und die Gemeinde ebenso. Insofern seien Apostelrufungen keine Auszeichnungen, sondern sie seien berufen, den Gemeinden zu dienen. Da dies nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe geschehe, sei es ihnen ein Bedürfnis, die Gläubigen zu sehen.
Dies treffe auf die Apostel und ebenso auf die Brüder zu, die von den Aposteln gesendet werden, führte der Stammapostel weiter aus. Die Apostel und die Brüder teilten den Gemeinden geistliche Gaben mit, die von Gott kommen. Dabei sei der einzelne Mensch allein Werkzeug Gottes.
Gaben der Apostel
Im weiteren Verlauf führte der Stammapostel Beispiele für die im Bibelwort genannten Gaben an, die die Apostel in die Gemeinden brächten. Hier nannte er die Verkündigung des Evangeliums als Beispiel. Kernbotschaften seien, dass Gott die Liebe ist und treu bleibt sowie dass Jesus Christus wiederkommen wird.
Zudem beleuchtete er die Gabe, das Evangelium zeitgemäß auszulegen. „Die Apostel können nur predigen, was in der Bibel steht. Aber es muss zeitgemäß ausgelegt und in die Gegenwart übertragen werden“, so der Stammapostel. Zudem hätten die Apostel die Vollmacht, die Sündenvergebung zu verkündigen. Dies geschehe dadurch, dass sie die Gemeinde belehrten: „Um Gnade zu empfangen gilt es, die Sünde zu bekennen, sie zu bereuen und dem Nächsten zu vergeben“, nannte der Stammapostel die Voraussetzungen für die Vergebung der Sünden durch Gott.
Die Apostel brächten außerdem das Heilige Abendmahl als Sakrament in die Gemeinden. Die innige Gemeinschaft mit Jesus Christus führe zur Stärkung der Gläubigen und fördere zudem das Einssein der Gemeinde: „Die Gemeinde ist gestärkt durch das Leben und Wesen Jesu Christi und durch die Einheit.“
Als letzten Punkt erwähnte der Stammapostel den dreifachen Segen am Ende des Gottesdienstes: Wenn ein bevollmächtigter Amtsträger diesen ausspreche – „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“ (2. Korinther 13,13) –, dann stehe die ganze göttliche Autorität dahinter. „Das ist ein Versprechen Gottes, das wir am Ende des Gottesdienstes empfangen“, so der Stammapostel.
Gaben der Gemeinden
Dies seien nur einige Beispiele für das, was ein Apostel in die Gemeinde bringe und was die Gemeinde aus dem Apostelamt entgegennehme. Doch die Gemeinde gebe auch etwas aus dem gemeinsamen Glauben: In der Gemeinde könne man Kraft schöpfen, indem man die Werke Gottes entdecke, sehe und erkenne. „Für mich ist das immer wieder eine Quelle der Kraft, wenn ich höre und sehe, wie Gott geholfen hat, wie Gott gnädig war, wie Gott treu war“, bekannte der Stammapostel.
Eine glaubende Gemeinde sei zudem eine dankbare Gemeinde. Sie danke Gott für seine Werke und bete ihn an. Diese Anbetung der Gemeinde, diese Dankbarkeit und diese Freude seien ebenfalls ein wunderbares Mittel, Kraft zu schöpfen.
Kraft aus der Gemeinde schöpfen
Kraft gewinne jeder Einzelne auch, wenn er Kontakt mit den Vorbildern in der Gemeinde suche, die ihren Glauben leben. „Wir haben große Vorbilder in der Gemeinde, und manchmal sind das kleine Kinder“, so Stammapostel Schneider. Doch manchmal müsse man sich dazu bewegen: auf Leidgeprüfte zugehen und sich ihrer annehmen. „Geh auf die zu, die eine große Last zu tragen haben, höre ihnen zu, nimm dir Zeit für sie. Dann merkst du, wie groß deine Schwester oder dein Bruder ist, dann entdeckst du ihren Glauben. Und dann merkst du: Ich habe von ihm mehr bekommen als ich ihm gegeben habe.“
Zur Stärkung trage zudem das gemeinsame Gebet in der Gemeinde bei, zählte der Stammapostel einen weiteren Punkt auf. Dazu gelte es manchmal auch, in passenden Situationen ein besonderes Gebet zu sprechen: „Wir wollen von Gott keine Wunder erbeten, wir wollen ihm auch nicht vorschreiben, was er machen soll und was er machen muss. Wir wollen einfach zusammenkommen und gemeinsam beten, um dem lieben Gott zu sagen: Weiß du, das ist uns sehr, sehr wichtig, und wir beten um deine Hilfe.“
Stärken und trösten
Zuletzt führte der Stammapostel als Quelle der Kraft die gegenseitige Vergebung an. Wenn der Einzelne erleben könne, dass die Gemeinde ihn trotz seiner Unvollkommenheit liebt und aufnimmt, dann sei das eine wunderbare Quelle der Kraft und des Trostes. „Ich bin dem lieben Gott sehr dankbar, dass ich zu solch einer Gemeinde zählen darf. Lasst uns weiterhin jeder den anderen stärken und trösten“, rief der Stammapostel die Gläubigen abschließend auf.
Der Stammapostel wurde bei seinem Besuch von Bezirksapostel Markus Fehlbaum und Apostel Philipp Burren (Neuapostolische Kirche Schweiz) sowie den Aposteln Hans-Jürgen Bauer und Jürgen Loy (Neuapostolische Kirche Süddeutschland) begleitet. Der Gottesdienst wurde von einem gemischten Chor aus den Bezirken Arnheim und Amsterdam musikalisch mitgestaltet.
Erster Besuch vor zwei Jahren
Der erste und letzte Besuch von Stammapostel Jean-Luc Schneider in den Niederlanden war Ostersonntag 2014. Damals feierte er ebenfalls einen Gottesdienst in Hilversum (wir berichteten).
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